Corona-Virus

Lileigh

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Bei uns soll in einem Monat wieder die Schule losgehen.
Alle NC Schulen waren angehalten verschiedene Plaene zu erarbeiten, die passend fuer die jeweiligen Situation ist: a) normaler Schulbesuch mit diversen Massnahmen, b) abwechselnd zwischen online und face-to-face, c) komplett online.
Unser county hat nun zusaetzlich noch eine seperate virtual academy auf die Beine gestellt, die unabhaengig der anderen Schulen laeuft. D.h. es ist eine komplett eigenstaendige Schule.

Jetzt sind die Eltern angehalten sich genauer mit Plan B zu befassen.
Dieser bietet nun drei Optionen:
1. Kind hat online und face-to-face Unterricht. Material fuer online kommt von der Schule, die das Kind besucht. Online endet, wenn normaler Schulbesuch wieder moeglich ist.
2. Kind hat nur online Unterricht. Material kommt auch hier von der Schule, die fuets Kind zustaendig ist. Online endet, wenn der normale Schulbesuch moeglich ist.
3. Virtual academy. Komplettes online
Material kommt ueber online Kurse der academy.
Dauerhaft fuers komplette Jahr. Selbst wenn der Schulbesuch wieder normal laeuft.

Bisher weiss keiner wie Plan A ablaufen soll. Es wurde mal gesagt, dass in den Schulbussen nicht mehr als 11 Kinder transportiert werden sollen. In diese Busse passen 70 Kinder rein. Wie das mit nur 11 funktionieren soll, fragen sich alle Eltern. Es gibt jetzt schon nicht genug Busse, um Ersatz zu schicken, wenn ein Bus ausfaellt. Da standen wir auch schon mehrmals 1+ Stunden am bus stop, weil es auf Nachfrage wo der Bus sei, hiess, dass der Bus nicht funktioniert und es fuer soetwas keinen Ersatzbus gaebe und die Kinder so lange warten sollen bis ein anderer Bus frei sei und benutzt werden koenne.

Anderes Problem bei Plan B ist, dass nicht jeder die Moeglichkeit hat zuhause zu bleiben. Dann gibt's andere, die den direkten Kontakt in der Schule brauchen. Meine Freundin sagte, dass eines ihrer Kinder keine Probleme hatte. Aber die drei anderen, vor allem die zwei juengsten ordentliche Probleme hatten. Einer davon noch mit IEP (individualized educational plan). Online war da eine absolute Katastrophe.
Bisher fuehlt sich niemand richtig informiert. Gestern erfuhr ich auch, dass es ein survey bzgl. needs und wants fuer den Schulbesuch gab, das an alle Eltern geschickt wurde. Wir bekamen weder eine email noch eine text message.

Wir wollen die Kinder erstmal nicht schicken, d.h. wahrscheinlich wird es Option 2 werden. Online mit Hilfe unserer Schulen hier im district. Ich trau dem ganzen "normaler Schulbesuch mit Abstand etc." noch nicht wirklich. Bringt auch nichts, wenn Deppen wie Devos sagen, dass das Virus bei Kindern nicht so schlimm sei.
Wenn diese aber als carrier nach Hause kommen und die Eltern oder legal guardians wie grandparents anstecken, dann wird's grob fahrlaessig. Von den Lehrern und anderen Angestellten mal ganz zu schweigen.

Irgendwie gibt's keine richtige Loesung.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Genaues weiß man nicht, aber es ist wohl besser, die Kinder nicht in die Schule zu schicken
 

† Mona

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Ich habe gerade einer Lehrerin in Florida zugehört, die gsagt hat, es ist einfach unmöglich, die Kinder in irgeneiner Form sicher zu unterrichteh, weil einfach das Geld fehlt und die baulichen Gegebenheiten nicht da sind.
 

stefan tweets

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Meine Frau ist Lehrerin und sie weiss bis jetzt nicht mehr als alle anderen. Hier gibt es zwei Optionen: 100% online oder 100% face-to-face. Heute gab es ein Meeting zwischen Eltern und der obersten Schulleiterin des Bezirks. Die Eltern haben gefragt wie sicher denn der Unterricht ist und so... Auf viele Fragen gab es nur eine einzige Antwort, die immer wieder wiederholt wurde: Die Schulen müssen auf machen, der Unterricht muss stattfinden.

Realistisch ist das ganze nicht, der Governor von Texas hat einen zweiten Shutdown schon verblümt angekündigt und das ist mehr als Realistisch. In dem Fall gibt es logischerweise auch keine Schule vor Ort. Eltern haben noch zwei Wochen Zeit sich zu entscheiden.

Auf der Lehrerseite wurden Drohbriefe raus geschickt, wer nicht zur Arbeit kommt, der verliert seinen Job. Ist zwar logisch und ich denke das viele ältere Lehrer/innen das auch so machen werden, sofern man es sich leisten kann.
 

† Mona

Well-Known Member
Greencard
Meine Frau ist Lehrerin und sie weiss bis jetzt nicht mehr als alle anderen. Hier gibt es zwei Optionen: 100% online oder 100% face-to-face. Heute gab es ein Meeting zwischen Eltern und der obersten Schulleiterin des Bezirks. Die Eltern haben gefragt wie sicher denn der Unterricht ist und so... Auf viele Fragen gab es nur eine einzige Antwort, die immer wieder wiederholt wurde: Die Schulen müssen auf machen, der Unterricht muss stattfinden.

Realistisch ist das ganze nicht, der Governor von Texas hat einen zweiten Shutdown schon verblümt angekündigt und das ist mehr als Realistisch. In dem Fall gibt es logischerweise auch keine Schule vor Ort. Eltern haben noch zwei Wochen Zeit sich zu entscheiden.

Auf der Lehrerseite wurden Drohbriefe raus geschickt, wer nicht zur Arbeit kommt, der verliert seinen Job. Ist zwar logisch und ich denke das viele ältere Lehrer/innen das auch so machen werden, sofern man es sich leisten kann.

In meinen Augen ist es absolut unrealistisch und menschenverachtend, Absolut menschenverachtend einen normalen Unterricht angehen zu wollen.
Nehmen wir mal an, dass Corona nur bei älteren Menschen einen schweren Verlauf nimmt, was nicht so stimmt, aber nehmen wir es mal an. Dann gehen die Kinder, wenn sie sich angesteckt haben nach Hause, man weiss ja am Anfang nicht nicht, ob man positiv ist und stecken dann munter die Eltern, Grosseltern, Onkel und Tanten an? Abgesehen von Lehrern, Hausmeistern, Schulpersonal. Also viele ältere Menschen, die dann möglicherweise ernsthaft erkranken oder sterben. Und die Eltern, Oma, Opa und Tanten und Onkel nehmen es wiederum mit an ihre Arnbeitsplätze.
Es muss doch nur einer im Klassenraum positiv sein und dann stecken sich vermutlich alle an und nehmen es mit nach Hause.
So werden die Zahlen bei normalem Unterricht weiterhin explodieren.

Man bezieht sich hier oft auf Europa, da würden die Schulen ja auch wieder öffnen. Ja, sicher, aber deren Covod19 Zahlen sind auch ganz anders, als unsere.

Und das alles, weil ein Republikaner unbedingt wieder Präsident werden will, egal wie.
 

ChrisH

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Sowas passiert z.B. in Deutschland um online unterrichten zu können: Digitales Lernen: Bremen beschafft Tablets für alle Schüler.

Endlich werden Steuern mal sinnvoll ausgegeben.
Investitionen in Bildung und Digitalisierung finde ich immer gut, aber Bremen ist vergleichsweise winzig und für Deutschland leider nicht repräsentativ.

Meine Frau ist Lehrerin und ich bekomme mit wie überfordert alle sind, sowohl Regierung, Schulen, Lehrer als auch Schüler und Eltern. Niemand weiß, wie es weitergeht. Der Online-Unterricht in den letzten Monaten war auch hier eine Katastrophe. Die meisten Lehrer waren völlig überfordert mit der Lernform, viele bekommen ja in der Schule nicht einmal einen Beamer ans laufen.

Meine Frau ist an einer recht gut ausgestatteten Privatschule, wo man für den Unterricht auch iPads bekommen kann, wenn man damit arbeiten möchte. Sie hat z.B. meist im Hintergrund am Smart Board eine Powerpoint laufen, die durch den Unterricht führt und benutzt bei Arbeitsanweisungen auch gerne QR-Codes, wodurch man dann z.B. am iPad ein Video anschauen kann (erstaunlicherweise haben alle Kopfhörer in der Tasche), wozu dann in Arbeitsphasen Fragen beantwortet werden müssen. So hat jeder individuell die Möglichkeit, es bei Bedarf öfter anzusehen.
Auch Unterrichtsmaterial für Hausaufgaben kann einfach als Code abgespeichert und zuhause angesehen werden.
Die meisten Lehrer meiden solche Technik aber trotzdem, auch wenn sie vorhanden ist, weil sie die iPads selbst nicht bedienen können und in der Lage sein müssen, den Schülerinnen zu helfen und sie benutzen das Smart Board auch nur, um mit einem Stift darauf zu schreiben. Gerade die ältere Generation will es auch gar nicht mehr lernen. So nach dem Motto, dass man die ganzen Jahrzehnte über ja auch ohne diese ganze Spielerei guten Unterricht gemacht hat.
In der Corona-Zeit bestand "online" daher auch oft einfach nur daraus, dass man eingescannte Blätter hin- und hergeschickt hat.
Und zum Lernerfolg: Vieles war für die Schüler irgendwann sogar nur noch auf freiwilliger Basis. Die ganze Zeit wird nicht benotet und es wurde kaum Lernstoff geschafft. Die Anweisung der Schule an die Lehrer war, dass man einfach versuchen soll, den Umständen entsprechend das Beste raus zu machen. Für die Schüler war es immerhin gut, dass sie sich in der Zeit überhaupt mit den Fächern beschäftigen konnten und somit evtl. nicht völlig raus sind.

Wie geht es nach den Ferien weiter? Ja, es ist richtig, dass die Schulen wieder völlig normal und scheinbar ohne besondere Maßnahmen geöffnet werden sollen. Deswegen gehe ich auch nicht davon aus, dass das Thema Online Unterrichten zum jetzigen Zeitpunkt angegangen wird. Es wird wie immer erst einmal geschaut, wie die Situation sich entwickelt und kann dann ja immer noch umdenken. Und selbst wenn man wollte, ich habe mich im Studium mit eGovernance auseinandergesetzt und sehe schwarz beim Thema Digitalisierung und Behörden. Kernprobleme dabei sind Datenschutz und Föderalismus. Wenn man dann mal Daten verarbeiten darf, will es jeder anders machen. Hauptsache nicht einheitlich, um seine - durch den Föderalismus gegebene - eigene Entscheidungsgewalt zu bewahren.

Und ohne Online-Learning? Viele fahren in den Ferien in den Urlaub, es kommt die kältere Jahreszeit und bei Coronafällen wird vermutlich wieder die gesamte Schule für zwei Wochen geschlossen.
Ich finde es ja gut, dass Maßnahmen zur Eindämmung unternommen werden. Ob Corona jetzt tödlicher oder harmloser als eine Grippe ist, kann und will ich nicht beurteilen, aber Fakt ist, dass es biologisch so aufgebaut ist, dass es sich viel rasanter vermehren kann als ein Grippevirus.
Wir werden also wohl auch nach den Ferien noch weit davon entfernt sein, dass Schüler den Unterrichtsstoff ihrer Jahrgangsstufe durchbekommen.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und bin auf den August und noch mehr auf den Herbst gespannt, welche tollen Lösungen noch von unseren klugen Köpfen ersonnen werden.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Auf der Lehrerseite wurden Drohbriefe raus geschickt, wer nicht zur Arbeit kommt, der verliert seinen Job. Ist zwar logisch und ich denke das viele ältere Lehrer/innen das auch so machen werden, sofern man es sich leisten kann.

Ich denke, dass gerade die aelteren eher leiden werden und zum Unterricht antreten muessen. Die jungen haben noch nicht so viel in Ihre Karriere investiert und haben den Luxus, noch mal was neues anfangen zu koennen. Aber wenn Du drei bis fuenf Jahre vor der Rente stehst, dann hast Du keine wirkliche Wahl. Und wenn Du dann Job, Krankenversicherung und ggf. Pension verlierst, wenn Du nicht erscheinst...

Ich sitze auch irgendwo zwischen allen Stuehlen. Die Aeltere geht auf eine Privatschule (Opa zahlt) und ist alt genug fuer Distance Learning wie am Ende vom letzten Schuljahr. Aber die Kleine kommt jetzt gerade in den Kindergarten und ist nicht diszipliniert genug dafuer. Wir wollten sie eigentlich zur Public School schicken, aber die haben noch keinen Plan verkuendet, wie sie das handhaben wollen. Vielleicht laeuft es tatsaechlich auf Homeschooling hinaus, aber ich weiss nicht, welche Grundsteine des Lernens wir da verpassen. Einerseits sage ich mir, in dem Alter kommt es noch nicht darauf an. Andererseits sage ich mir in dem Alter kommt es gerade drauf an.

Und wenn die Privatschule on-campus Unterricht anbietet und die Aeltere dahingeht, macht es dann Sinn, die Kleine zuhause zu behalten? Und/oder umgekehrt?
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Sowas passiert z.B. in Deutschland um online unterrichten zu können: Digitales Lernen: Bremen beschafft Tablets für alle Schüler.

Endlich werden Steuern mal sinnvoll ausgegeben.

Als ich Lily im May zum Kinddergarten angemeldet habe mussten wir einen Fragebogen ausfuellen, wo sie Bestandsaufnahme ueber die Technik zu Hause gemacht haben. Wir sind hier wieder einmal privilegiert weil wir in einem guten Schulbezirk wohnen und die meisten Leute in unserem Umgebung vermutlich eher ueberdurchschnittlich verdienen und sich Tablets/Laprops/Internet leisten koennen. Aber ich weiss nicht, wie HISD (Houston Independent School District) als groesster Schulbezirk in den USA die Kosten und die Technik stemmen soll.
 

stefan tweets

Well-Known Member
und ggf. Pension verlierst,
Das passiert nicht, das System in Texas ist aber so oder so nicht Arbeitnehmerfreundlich und lohnt sich nur wenn man bis zum Ende arbeitet, da das Gehalt des letzten Arbeitstages und die Anzahl der Jahre entscheiden ist wie hoch die Pension ist. Die meisten Lehrer arbeiten in Texas im Durchschnitt weniger als 10 Jahre als zertifizierte Lehrkraft, die Pensionsanspueche sind daher gering. Altgediente Lehrer ein paar Jahre vor der Pension haben eine gute Rente, sofern sie die Zwischenzeit bis zum ersten Anspruchstag ueberbruecken koennen. "Sterben" oder auf Rente und Krankenversicherung verzichten... das ist eben die Entscheidung.
 
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