IT, Ausbildung, Sozialabgaben im Vergleich

ChrisH

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Vielleicht ist es ähnlich zum pareto-prinzip und 20% erledigen 80% der Arbeit :haha

Habe gehört, dass man in einem Software Enginneering Interview üblicherweise kleine praktische Aufgaben gestellt bekommt.
Sowas habe ich in Deutschland noch nicht gehört.
 

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Habe gehört, dass man in einem Software Enginneering Interview üblicherweise kleine praktische Aufgaben gestellt bekommt.
Sowas habe ich in Deutschland noch nicht gehört.
Total üblich, nicht nur im Software Bereich; wir stellen auch niemanden ohne einen oder zwei praktische Tests ein. Hier - und in Fachgesprächen - trennt sich schnell der Spreu vom Weizen.

Wer 100 Leute einstellt nur um 80 wieder rauszuwerfen, sollte sich vielleicht zu Gunsten des Unternehmens selbst entlassen.
 

stefan tweets

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Wer 100 Leute einstellt nur um 80 wieder rauszuwerfen, sollte sich vielleicht zu Gunsten des Unternehmens selbst entlassen.
Naja, ist halt die Kultur in Amerika... wenn man den Job aber gut macht, hat man früher aber auch zwischen 150k und 250k verdient. Man bekommt einen Test-Auftrag und es wird erwartet das man ihn sehr gut macht, da das Gehalt entsprechend ist. Die Qualität der Arbeitsleistung kann man halt nur sehen, wenn die Person zumindest einen Bericht abgeliefert hat.
 

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Naja, ist halt die Kultur in Amerika...
Dass man leicht rauswerfen kann? Einen Klempner, Maler, 0815 Bürogehilfen o.ä. rauszuwerfen, klar, ein anderer fähiger Mensch kann schnell übernehmen.
In ettlichen anderen Bereichen - insbesondere im Dienstleistungsbereich oder wenn du als Firma rare Fachkräfte brauchst - kann man sich das schon lange nicht mehr erlauben. Jede Neueinstellung, insbesondere bei etwas komplexeren Arbeiten und Prozessen, kostet enorm viel Geld und Zeit.

wenn man den Job aber gut macht, hat man früher aber auch zwischen 150k und 250k verdient.
Für SQA? Never ever. Wenn du mit 100k rausläufst bist du schon eine Seltenheit, bei den Grossen schon zweimal nicht.

Man bekommt einen Test-Auftrag und es wird erwartet das man ihn sehr gut macht, da das Gehalt entsprechend ist.
Das man seinen Job erledigt - was bereits impliziert, dass man ihn gut macht und nicht schlecht, weil man ihn ja sonst nicht erledigt hat - erwartet jeder, der jemanden anstellt bzw einen Job vergibt. Du kannst bei Niedriggehältern z.B. keine Extrawurst erwarten aber auch dort, dass der Job erledigt wird.

Die Qualität der Arbeitsleistung kann man halt nur sehen, wenn die Person zumindest einen Bericht abgeliefert hat.
Ja, Qualität sieht man erst am Ende aber du kannst vorher soweit wie möglich sicherstellen, dass du jemanden einstellst bzw den Auftrag an jemanden vergibst, der entsprechend in praktischen Tests und Fachgesprächen nicht durchgefallen ist.

Ich habe schon in verschiedenen Teilen der Welt Job Interviews gemacht, von Osteuropa über DACH, England bis hin zu den USA. Und wenn teilweise die Bewerber überrascht waren mit/von/über Tests und Fachgespräche, so hat es sich gezeigt, dass man aussortieren soll und kann. Ettliche die mit Zertifikaten wedeln oder mit angeblicher Erfahrung aufwarten, haben am Ende wenig überzeugt, weil sie zwar ein Zertifikat haben aber es nicht verstanden haben. Und wenn es nicht passt, dann nimmt man lieber niemanden als eine schlechte Wahl zu treffen.

Bei Google durftest du - ob es noch so ist, weiss ich nicht - im Bewerbungsgespräch auch einen kompilierfähigen Code ans Whiteboard schreiben, zeigt sich schnell ob du Ahnung hast oder Programme und eine Suchmaschine brauchst.
 

stefan tweets

Well-Known Member
Für SQA? Never ever. Wenn du mit 100k rausläufst bist du schon eine Seltenheit, bei den Grossen schon zweimal nicht.
Das war im Öl Geschäft, im Moment arbeitet da niemand mehr. Bei dieser Arbeit ging es darum Öl Rechte zu bestimmen und wie der Erlös aus dem Öl Geschäft verteilt wurde. Es war kein klassischer Job mit Bürozeiten. Nehmen wir an du wolltest den Job machen, dann hast du dich an einen Agenten gewant, der die Basisqualifikation geprüft hat. Wenn er einen Job übrig hatte, hast du einen Task bekommen und abgearbeitet und sagen wir $300-500 pauschal pro Tag bekommen. Nach zwei bis vier Tagen hast du den Bericht abgegeben, der dann nochmal geprüft wurde. Ein kleiner Fehler darin kann das Öl-Unternehmen Millionen an Strafen kosten. Die Qualität jedes Berichtes (auch in Zukunft) hat darüber entschieden wie viel arbeit du bekommst. Hast du eine nicht so gute Arbeit abgegeben, hast du in guten Zeit auch gearbeitet, in schlechten mit wenig Aufträgen aber nicht. Du hast keinen Arbeitsvertrag im klassischen Sinn und wirst auch nicht gefeuert, das Ergebnis ist bei schlechter Arbeit aber das selbe. War man sehr sehr gut, hat man als sehr seltener Bonus Anteile an den Rechten bekommen.
 
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Colt

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Genau das was ihr beschreibt war damals mein Hemmnis zu studieren oder gar ABI zu machen.
Fast alles was man dort lernt, braucht man nie wieder oder im besten Falle hilft einem nur ein Bruchteil davon weiter. Das ist einfach Zeitverschwendung (andererseits fehlte aber auch der Ansporn, aufgrund Arbeiterfamilie und Dorfschule, klassischer Fall halt). Ich kann mich noch dran erinnern, wo ich noch im Sondermaschinenbau war. Da hatten wir einen Diplomingenieur, der es nicht geschafft hat eine Reversierspindel zu designen, immer mit den Worten "hoffentlich bestellt das nie jemand", obwohl absehbar war, das wir das irgendwann brauchen werden. Ende vom Lied war, dass ich (als oller Schrauber/Elektriker) die dann zu Hause mit Cinema4D designt und umständlich (weil kein CAD Programm, sondern auf Grafik ausgelegt) eine professionelle technische Zeichnung angefertigt habe, mit der man eine Firma beauftragen konnte, das zu fertigen (wie man eine 3D-Spindel 2dimensional aufklappt, musste ich auch erstmal herraus finden). Hab ich dem Chef gezeigt, der hat dem Ingenieur dann den Marsch geblasen und der hat innerhalb 2 Tagen das dann mit seinem "SolidWorks"-CAD Programm doch noch hin bekommen. Abgesehen davon, dass sein CAD-Programm sogar eine Funktion für genau sowas bot, er es also ein vielfaches einfacher hatte (er brauchte nur die richtige Funktion finden und ein par Zahlen eingeben, ich musste hingegen alles von Hand modelieren). Der hat seinen Job auch nur nach dem Motto gemacht "hauptsache ich bin Ingenieur und verdiene viel".

Ich selber hab beobachtet, wie er etliche unbezahlte Überstunden machen musste, während ich feste Zeiten hatte und die relativ geringen Überstunden abbummeln durfte. Das war auch ein Hemmnis, mich in Richtung Ingenieur oder Techniker weiter zu bilden. Mir war meine Freizeit wichtiger. Obwohl ich ständig damit geliebäugelt habe, den Techniker (Mechatronik) zu machen. Ich wollte immer Designen UND Bauen. Erst heute weiß ich aber, dass es wol doch nicht mehr meins wäre.

Mir ging es bisher auch zu gut im Leben, ging immer da lang, wo ich hin wollte. Bis etwa zur 8. Klasse hab ich nur am Rechner gesessen, nebenbei bischen LegoTechnik gebastelt und Dinge repariert, dann mit Löten angefangen (das erste was ich zusammengelötet habe war ne Wanze, weil mir LED-Blinklichter als erste Übung zu öde waren und ich fasziniert davon war "Daten über die Luft zu übertragen"). Da wusste ich, ich muss was händisches machen. Am besten Elektrik UND Mechanik. Der Mechatroniker war zu der Zeit noch relativ neu. Im Sondermaschinenbau hab ich in der einen Firma jahrelang meine lächerlichen 8,5 bis später 12 Euro die Stunde verdient und war glücklich damit. Ich durfte mitentwickeln, war bei Kunden, konnte das gesamte Mechatronikrepertuar abspulen. Und dann entwickelte sich die kleine Firma (10-20 Leute) nach ein par Jahren aber langsam zurück. Die teils extrem komplizierten Maschinen wurden zu billig verkauft (die Firmen hatten nach 3 Monaten den Einkaufspreis wieder drinn), verschlissen zu schnell, Garantielaufzeit viel zu lang. Nachdem die Firma finanziell fast zu Bruch ging daran, ruderte der Chef zurück und ließ wieder nur langweilige Messgeräte in Massen bauen (das vorherige, gewinnträchtige Kerngeschäft).
Da war für mich klar, jetzt wird es Zeit sich was neues zu suchen. Ich will keine Massenproduktion jeden Tag.
Dann bin ich (leider) bei Airbus gelandet. Hatte Glück, es war ein Zeitpunkt, wo sie extremen Facharbeiter Bedarf/Mangel hatten und besonders viele Quereinsteiger reingeholt haben und wegen Zeitdruck panisch auf Masse statt Klasse gesetzt haben. Hab mich für meine Verhältnisse dumm und dusselig verdient (durchschnittlich 32€/h). War anfangs auch spaßig, an einem Problemflieger zu schrauben, von dem nur 2 Stück im Monat gebaut wurden, da hatte ich überall meine Finger im Spiel. Durfte sogar Elektrik und Mechanik zugleich machen, was dort in der Produktion recht selten war. Nun musste ich aber den Standort wechseln, weil der Problemflieger quasi langsam eingestellt wird und nun baue ich 2 Flieger am Tag und muss dauerhaft die Verfehlungen der Ingenieure ertragen. Was ein Horror. Erst wollte ich auch garnicht nochmal bei Airbus anfangen. Die Halle ist verglichen zur vorherigen in einem schrecklichen Zustand, die Mitarbeiter sind dümmer und primitiver als im H4-Fernsehen. Die meisten dort kommen vom Bau und brüsten sich damit, nix gelernt zu haben und so benehmen sie sich auch den ganzen Tag. Ich bin recht dekadent und spießig geworden in meinem Leben. Da fühle ich mich so unfassbar unwohl. Der Job als Schrauber ist nichts besonderes. Die Leute dort (und auch ich) hatten einfach nur unfassbar viel Glück. Nichts worauf man so wirklich stolz sein kann. Und leider hat mir erst Corona so wirklich gezeigt, wie ersetzbar man als blöder Schrauber einfach ist. Abgesehen davon, dass ich von körperlicher Arbeit einfach gesättigt bin. Händische, kreative Arbeit habe ich zu Hause genug und Sport treibe ich auch. Da brauch ich das nicht mehr auf Arbeit, das ewige rumstehen und die ganzen Verenkungen. Die letzten Jahre bereits wollte ich sowieso in die IT wechseln. Bin aber nicht zu Potte gekommen. Nu hat mir das Schicksal Corona geschickt, um mich damit kräftig in den Arsch zu treten.

Ich hab lauter Raspberrys (und Ideen) hier rumliegen sogar nen riesen Wälzer dazu. Hab mir nie die Zeit genommen mich damit mal richtig zu befassen, ausser mit dem Nötigsten (einen nutze ich als mobilen Rechner, wollte ich ein Notebook draus machen, mit Sensor/Aktor-Features und einen als PiHole/VPN, einen hatte ich zum Youtube am Fernseher schauen, weil die PS4 dafür viel zu viel Strom frisst). Obwohl ich weiß, was für einen riesen Spaß ich daran hab. Als ich meinen Cryptocoin Miner noch hatte, hab ich fasziniert auf den Bildschirm gestarrt, nachdem dieser eingerichtet war, wie die bunten Dosfenster am blinken waren. Könnte ich den ganzen Tag zuschauen, einfach weil man versteht was da passiert und was das teils für komplizierte Prozesse sind, die über den ganzen Planeten wandern. Diese "öden", bunten Texte erinnerten mich wieder daran, wie ich damals BATCH Dateien für Windows-98 geschrieben habe. War damals noch mit Edonkey illigal Filme und Musik saugen. Mein zu der Zeit einziger Rechner (ein Sony Vaio Notebook) fraß so viel Strom und hat über Nacht öfters mal die Verbindung verloren. Da hab ich mir ne Batch geschrieben, die einfach nur den Rechner vernünftig herunter fährt, sobald die Internetverbindung weg ist. Das hat mir so Spaß gemacht, ich erinnere mich vor allem besonders an dieses Script, wie ich es immer mehr erweitert habe, ich glaube es war wol auch eines meiner ersten Batch-Dateien. Hab ne Farbtabelle erstellt, um bunte Schriften anzeigen lassen zu können, animierte Ladebalken und sonstwas für grafischen Nonsens eingebaut (wann war der letzte Ping, wann erfolgt der nächste etc.), das Programm immer robuster gestaltet mit zusätzlichen Features.
Dabei hätte ich mal bleiben sollen. Ich hätte heute lieber Abi gemacht und studiert und von Anfang an in die IT.
Hab gestern nochmal zu dem Thema wild bei Youtube rumgeschaut, stundenlang angeguckt wie Python und Javaprogrammierung geht. Das ist einfach meins. Manchmal muss man wol einfach in den Arsch getreten werden, um drauf zu kommen.

Wenn ich viel Glück habe (ich erfahre es wol nächste Woche), dann werde ich bis Ende des Jahres auf 100% Kurzarbeit geschickt. Dann kann ich wol erstmal in meiner Doppelhaushälfte bleiben und werd dann alles daran setzen in die IT zu wechseln und mir nebenbei Python beibringen. Airbus ist Geschichte für mich, wegen Corona für sowieso die nächsten zwei Jahre und bereits vor Corona hab ich den Laden gehasst, zumindest den neuen Standort. Und wo's vieleicht noch Spaß macht, verdient man widerum nichts. Es ist einfach nicht mehr meins. Bin generell gesättigt mit dem Thema. 7 Jahre Sondermaschinenbau, danach war die Faszination fast erloschen und es ging nur noch ums Geld. Aktuell ist es mir selbst das Geld nicht mehr wert. Gut, dass es ein Ende hat, wenn auch ein unschönes.

Werde mir demnächst anschauen, wo ich genau starten kann. Denn zumindest beruflich fange ich ja bei 0 an.


[edit]
Hm... Joar, und mit viel auf der Tastatur rumhacken hab ich auch keine Probleme wie man sieht... oh man... :pc
(aber ich hab auch schon mit Controller auf der PS2 programmiert, bin ich also schlimmeres gewohnt,
übrigens hab ich gesehen, man kann auch direkt auf der Switch mit "Fuze4" (?) programmieren, dass tu ich mir aber nicht nochmal an :-P )
 
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ChrisH

Well-Known Member
Ich erzähle meine Story dann auch einfach mal:
Ich kann das mit der Arbeiterfamilie gut verstehen. Wenn es im Umfeld nicht üblich ist oder Gymnasiasten sogar eher belächelt werden, dann denkt man gar nicht so weit. Ärzte, Lehrer, Architekten waren halt die anderen, die unter sich blieben genauso wie man sich auch von denen eher abgegrenzt hat. Ich bin dann aber durch einige Zufälle doch schon eher an die Uni gekommen.
War auf der Realschule und habe mit 12 oder 13 angefangen, an Computern herumzuschrauben, Betriebssysteme mehrmals am Tag neu installiert, weil ich durch herumprobieren, die Systeme komplett zerschossen habe. Ich lernte programmieren und musste innerhalb meines Horizonts eigentlich nur noch entscheiden, ob ich lieber eine Ausbildung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung oder Systemintegration machen möchte.
Ein Berufsberater sagte mir dann, dass ich mich ohne Fachabi gar nicht darauf bewerben müsste.
Also in die nächste Stadt zur Berufsschule hin, um mich für die höhere Handelsschule anzumelden.
Daneben lag eine Anmeldung für das Wirtschaftsgymnasium und meine Mutter meinte, wenn ich ein Jahr länger machen würde, könnte ich Abitur machen (der erste in der Familie).
Also einfach spontan ein anderes Formular ausgefüllt. Dann habe ich kapiert, dass ich mit einem Abi ja sogar studieren könnte. Und je mehr ich aus unserer Kleinstadt rauskam, desto größer wurde die Welt und meine Träume.
Ich hatte es damals nie jemanden erzählt, aber hatte mit 20 bereits das erste mal an der Greencard Lottery teilgenommen, obwohl ich für sowas überhaupt kein Geld gehabt hätte, jung und naiv wie ich war.
Naja bis dahin klingt alles gut, aber im Endeffekt lief es auch alles nicht so nach Plan. Hatte mein Studienfach gewechselt, irgendwann gemerkt, dass mir das mit der IT doch wohl sehr fehlt, im Einzelhandel/Kaufhaus im Bereich ERP-Systeme gearbeitet, zwischenzeitlich eine Familie gegründet und Informatik nebenbei im Fernstudium studiert.
Nun versuche ich mich im Bereich FinTech selbständig zu machen und hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Freude an einer Sache gehabt. Ich habe teilweise von 8 Uhr morgens bis spät in die Nacht daran gearbeitet (schon mit ein paar Stunden Unterbrechung), weil es einfach Spaß macht und ich es nicht als Arbeit wahrnehme.

Deswegen kann ich es also nur befürworten, was anderes zu machen.
Python ist prinzipiell eine super Wahl und die coolste Sprache, die ich kenne. Aber überlege dir genau, wo dein Interesse liegt, was du darin machen willst und dann was du dafür brauchst.
Ich bin z.B. auf Python gekommen, weil ich Maschinelles Lernen benötige.
Also nicht einfach mit irgendwas anfangen um anzufangen, sondern schön auf ein Ziel hinarbeiten :)

Wenn du eher am physischen Entwickeln Spaß hast, könnte das Thema Internet of Things vielleicht was für dich sein, wofür du dann vermutlich eher hardwarenahe Programmiersprachen bräuchtest.

Hast du schon eine Idee, in welche Richtung es gehen soll?
 

stefan tweets

Well-Known Member
In den USA ist es so:
Man muss Glück haben und bekommt einen gut bezahlten Job via Freunde oder sonst wie, oder man muss sich die Gelegenheit erarbeiten. Arbeitgeber wollen grundsätzlich sparen und geben nur viel Geld aus wenn sie müssen.
Beispiel: Systemadministratoren gibt es relativ viele, das Gehalt ist im Vergleich zu Deutschland immer noch recht gut, aber nicht für amerikanische Verhältnisse.
Willst du Kohle machen und hat keine Freunde (z.B. als Einwanderer) musst du anders Punkten. Ein Bachelor in technischen Fächern ist schon mal sehr sehr gut, ohne Bachelor geht in Firmen wenig, weil HR dich für gute Jobs raus filtert, denn es gibt meistens genügend Kandidaten mit.
Dann braucht du überdurchschnittliches Wissen in einem Spezialgebiet mit zu wenig verfügbarem Personal. Das ist einfacher gesagt als getan, denn um das zu haben musst du vielleicht 1000h in das Fachgebiet investieren. Wenn du arbeitest... das dauert eine lange Zeit, selbst wenn Du das Vollzeit für dich selbst studierst bist du vielleicht ein Jahr beschäftigt. In meinem Fall gibt es Bachelor oder Master in CyberSecurity, aber wenn man den Titel hat, reicht das gerade mal für die Einsteiger-Jobs, um richtig Kohle zu verdienen musst die 1000h Selbststudium oben drauf legen. Nur dann hast du (wenn du dich richtig informiert hast) die gefragten seltenen, superharten Zertifikate und ein Wissen wo ein Einsteiger und ein normaler Arbeiter definitiv nicht hat.
Ein Unternehmen muss dich dann kaum schulen, du hast schon überdurchschnittliches Wissen und kann dich fast gleich einsetzen. Du bist der Idealfall für ein Unternehmen sofern das menschliche aus passt.

Im Moment lese ich viele Posts aka: ich habe meinen Bachelor/Master in CyberSec und möchte Geld verdienen, welche Firma nimmt meine Bewerbung an. Die erste Frage ist: Hast du die wichtigen 100% hands on Basis-Zertifikate, die dich pro Cert mindestens 400h Lernzeit kosten? Nein? Oh.... -> niemand will einen "Studenten" haben, der nur Theorie kann.
 

Colt

Well-Known Member
Ärzte, Lehrer, Architekten waren halt die anderen, die unter sich blieben genauso wie man sich auch von denen eher abgegrenzt hat.
Genau das ist etwas, was mich derzeit belastet. Ich fühle mich, als wäre ich "auf der falschen Seite".

Ich bin dann aber durch einige Zufälle doch schon eher an die Uni gekommen.
Das ist auch so eine Frage die sich mir stellt. Ich hab nur einen Realschulabschluss.
Muss ich das Abi oder noch höheres jetzt noch nachmachen? Zertifikate alleine werden doch wol nicht reichen?
Mein Problem ist ja, ich glaube in meinem Alter (34) bekomme ich kein Studium oder vergleichbares mehr bezahlt?


Ich bin z.B. auf Python gekommen, weil ich Maschinelles Lernen benötige.
Also nicht einfach mit irgendwas anfangen um anzufangen, sondern schön auf ein Ziel hinarbeiten :)

Genau deswegen interessiere ich mich auch für Python. Ob ich dass dann aber wirklich brauche, weiß ich jetzt noch nicht. Ich selber bin der Meinung, dass wir irgendwann ohne maschinelles Lernen technologisch garnicht mehr weiter kommen werden. Aber das ist eine eher philosophische Mutmaßung meinerseits.
Noch hab ich mich auf keine Sprache festgelegt. Dass sich diese aus meinem Berufswunsch erst ergeben muss, habe ich schon festgestellt. Python wäre für mich privat auch interessant, weil ich das auf'm Raspberry nutzen kann. Mit Apps wollte ich eigentlich auch mal was machen (eher privat), da wäre Javascript aber wieder besser geeignet.
Ich hab noch keine Ahnung. Ich hoffe, dass ich im nachhinein mehrere Sprachen gleichzeitig bewerkstelligen kann, mit aber deutlichem Schwerpunkt auf meiner beruflichen. Ich weiß nicht, wie weit das machbar ist, mehrere zu händeln. Vermutlich kommt man da nur durcheinander und dann bremst es das Arbeiten mit der wichtigen Sprache wieder.



Hast du schon eine Idee, in welche Richtung es gehen soll?
Überhaupt nicht. Pentester klingt schon sehr interessant bzw. Cybersecurity. Oder (grob) AI.
Ich muss aber erstmal schauen, was es überhaupt alles gibt. Und abgesehen davon, sind das für mich derzeit eh weit entfernte Ziehle. Ich muss erstmal überhaupt einen Fuß in irgendeinen Bürojob fassen, der möglichst viel Freizeit hergibt oder der nicht so sehr stresst, dass ich zu Hause Zeit zum lernen habe. Besser sogar einen Job, der mich beruflich in diese Richtung unterstützt. Und selbst da hab ich noch überhaupt keine Ahnung wo ich da anfangen soll und ob ich demnächst aufgrund Corona überhaupt etwas finde. Darüber mache ich mir in den nächsten Tagen oder Wochen Gedanken, wenn ich meinen Kopf wieder frei habe. Aktuell bin ich mit arbeitslos melden (Arbeitgeberverhandlungen zwecks Kurzarbeit sind ja scheinbar gescheitert und ab nächsten Monat bin ich komplett arbeitslos) und Wohnungssuche genug beschäftigt und arbeiten muss ich nebenbei auch noch. Ich werd am Wochenende nochmal bisschen in das Thema reinschnuppern. Und dann hab ich ab Juni dafür wol mehr als genug Zeit.




Beispiel: Systemadministratoren gibt es relativ viele, das Gehalt ist im Vergleich zu Deutschland immer noch recht gut, aber nicht für amerikanische Verhältnisse.
Die Frage ist jetzt, kann man mit dem Geld in den USA vernünftiger leben als in Deutschland? Dann wäre das ja bereits schon ein Fortschritt.
Wenn du sagst, dass Gehalt ist für amerikansiche Verhältnisse schlecht, bezieht sich das auf die Lebenshaltungskosten oder in Bezug darauf, dass es einer der schlechtbezahltesten IT-Jobs in den USA ist, aber es sich damit immernoch besser als in Deutschland lebt?

Die erste Frage ist: Hast du die wichtigen 100% hands on Basis-Zertifikate, die dich pro Cert mindestens 400h Lernzeit kosten? Nein? Oh.... -> niemand will einen "Studenten" haben, der nur Theorie kann.

Mich schrecken die Lernzeiten nicht ab. Ich rechne eh damit, das es ein par Jahre dauert, bis ich überhaupt das nötigste zusammen habe. Deswegen muss ich mir auch einen Plan machen, wie ich das mit einem neuen Beruf möglichst optimal kombinieren kann und hier in Deutschland möglichst zügig ein par Jahre mir alles aneigne was ich kann. Mein größtes Problem derzeit ist der Quereinstieg (als Mechatroniker mit nem ollen Realschulabschluss), vor allem zu Zeiten von Corona. Das macht mir am meisten Sorgen, dass ich demnächst evtl. sogar mein Erspartes verliere und kein Geld mehr für die Zertifikate habe. Das ich nochmal einen so lukrativen Job finde bezweifle ich, vor allem, weil hier gerade in meiner Gegend tausende von Menschen ihre Jobs verlieren, die alle die selbe "Qualifikation" wie ich haben. Das wird kein Spaß auf dem Jobmarkt. Deswegen will ich auch meine Doppelhaushälfte wieder los werden. Das mit dem vorbereiten, später eine Familie zu gründen, der Partnerin was anständig bieten zu können, war schön gedacht aber für mich wol noch nicht vorgesehen. Dann ziehe ich jetzt lieber in eine Miniwohnung, mit "Mini"-Job und büffel was das Zeug hält bzw. versuche nebenbei soviel Geld anzusammeln, wie eben geht.


Eine Frage hab ich noch:
Lohnt es sich gleich mit englischer Tastatur anzufangen, zu programmieren?
Ich habe das Gefühl die eignen sich zum programmieren besser aber vieleicht ist das auch nur eine Geschmacksfrage.
Ich weiß nicht, wie schwer die Umstellung fällt, wenn man irgendwann in die USA wechselt. Sobald ich mal was auf Deutsch schreiben muss, nervts halt wieder, weil man dann mit Symboltabellen arbeiten muss (ich sag nur ä ü ö ß :-P ).
 
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