IT, Ausbildung, Sozialabgaben im Vergleich

stefan tweets

Well-Known Member
In Amerika verdienst du pro Kopf weniger, dafür ist dort vieles billiger und man hat nicht so hohe Sozialabgaben wie hier.
Das ist wahrscheinlich extrem davon abhängig welchen Job man hat und wo man ist. Hier in Austin sind 13 Dollar die Stunde das mindeste (vor Corona) und Steuern und Abgaben sind bis zu einem Einkommen von 24k per Jahr 0. Für das was was darüber ist zahlt man auch nicht viel. In IT und anderen MINT Jobs verdient man Netto das doppelte selbst gegenüber Tariflohn.
Das ist aber nicht überall so, sondern nur in den großen Städten mit den großen Firmen die immer noch händeringend geeignetes Personal suchen. In den meisten ländlichen Regionen dürfte der Lebensstandart deutlich geringer sein als in Deutschland. Florida hat auf mich generell einen sehr armen Eindruck gemacht.

Mit passender Bildung ist es in den USA leichter Geld zu verdienen. Meine Frau arbeitet hier 20h pro Woche, wir haben aber genau so viel wie in Deutschland, nur das ich dort 35h gearbeitet habe und nach Tarif bezahlt wurde. Die Steuer- und Abgabenlast macht den Unterschied.
 

Wendy

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Was bei der Einkommensteuer nicht abgezogen wird, holt sich der Staat aber an anderer Stelle wieder (bzw. Der Bundesstaat oder die Gemeinde). Property Tax ist häufig erheblich teurer als in Deutschland. Das variiert je nach Gemeinde. Meine Freundin in der Bay Area zahlt etwa 25 x soviel im Jahr für ein 120 qm Reihenhaus mit einem gesamten Grundstück von etwa 200 qm wie ich hier in Bayern für was Vergleichbares.

Dort sind auch die öffentlichen Schulen und diverse städtische Angebote ok. Nimmt die Gemeinde wenig oder wie mancherorts so gut wie nichts, ist die Ausstattung der Gemeinde für sowas auch unter jeder Sau. Und das hat dann die Konsequenz, dass die Leute, die wiederum "wertvoll wären " nicht hinziehen oder wegziehen. Und es setzt sich eine Spirale nach unten fort.

Ein Staat kann ausgeben, was er einnimmt. Verzichtet er darauf, leidet alles, was öffentlich finanziert oder cofinanziert wird, wie Bildung, Krankversorgung, Kinderbetreuung und öffentliche Dienstleistung (Wasserversorgung, öpvn, Kultur, Strom....). Gerne wird das dann privatisiert mit überall zu "bewundernden " Folgen.

Die vermeintlich niedrigen Abgaben in den USA sind nur so lange niedrig, wie man nichts davon braucht, keine Kinder hat, kerngesund ist.

Sowie sich das ändert, stellt man fest, dass allein die Rücklagen, die man für die Ausbildung der Kinder schaffen muss, jeden Vorteil ins Gegenteil verkehren.

In die USA einwandernde Europäer bringen im Gepäck ein "Humankapital " in Form einer Ausbildung bzw. meist eines Studiums mit, durch das ein vergleichbarer Amerikaner mit ähnlichem Abschluss üblicherweise einen Schuldenberg in mittlerer 6-stelliger Höhe mit sich trägt, bevor er nur den ersten Cent verdient hat.

Oder die Eltern haben mit Geburt der Kinder einen College-Sparplan begonnen, aber auch das Geld fehlt ja im Alltagsbudget.

Meine Freundin hat einen College Fund für jedes Kind, hat da seit Geburt jeweils 500$ pro Kind eingezahlt und selbst mit Rendite und steuerlichen Begünstigungen reicht das nicht mal für die Hälfte der College Gebühren.

Das sind Leistungen, die dir in vielen europäischen Ländern gratis zur Verfügung gestellt werden.
 

Colt

Well-Known Member
In IT und anderen MINT Jobs verdient man Netto das doppelte selbst gegenüber Tariflohn.


Ja die IT.
Habe ich auch schon drüber nachgedacht, dort einen Fuß rein zu fassen.

Habe jetzt zu Ende Mai auch meinen lukrativen Job verloren. Kann ich aus meiner Doppelhaushälfte gleich wieder ausziehen, in die ich gerade erst gezogen bin. Einfach schrecklich. Aber das Risiko war mir vorher bewusst, auch wenn es zu der Zeit noch gering war (bevor ich von Corona wusste). Vermutlich komme ich in nem Jahr wieder rein (in die Firma), spätestens nach 2 (Vielleicht auch schon in ein par Monaten). Aber das ist es mir nicht wert, diese Zeit über mein Erspartes aufzubrauchen, mit dem Risiko doch keinen Fuß mehr in die Firma fassen zu können und stehe dann am Ende mit komplett leeren Händen da. Hätte ich mal doch die Strategie verfolgt, auf ein "pompöses" Wohnen zu verzichten und eine Beziehung/Familie in dieser Wohnung "vorrauszuplanen" und statt dessen lieber das ganze Geld für's Auswandern einzusacken.
Den Arbeitgeber wollte ich langfristig sowieso wechseln. Verdienst zwar viel Kohle, aber das Arbeiten ist schrecklich, zumindest passt's nicht zu meinem Charakter, bzw. bin ich von dem ganzen Thema einfach nur noch gesättigt. Jetzt habe ich keine Argumente mehr, wenn ich als Quereinsteiger in die IT wechseln will, wo ich langfristig eh hin wollte. Dann heist's nur "du bist doch nur hier, weil du durch Corona deinen Job verloren und sonst nix gefunden hast", abgesehen davon fehlt mir jetzt die Zeit mich gescheit drauf vorbereiten zu können. Ab jetzt wird mein bisher hübscher kompakter Lebenslauf ordentlich fragmentieren glaub ich.

Mit PC's und allem was auch nur ähnlich ist, kenne ich mich schon seit ich 5 bin extrem gut aus. Hab schon in Basic, J-Basic, Pascal, Delphi, Siemens SPS programmiert und wollte damals auch mit C++ anfangen. War mir in dem Alter (bis Schulende) dann aber doch zu trocken und habs aufgegeben, weil ich noch zu viele andere Interessen hatte. Viel ist die vielen Jahre über aber nicht mehr hängen geblieben. Hab mir zuletzt ein VPN mit Internetfilter (PiHole) eingerichtet, damit ich auf'm Handy (und generell auf allen Geräten) keine Werbung und Facebook/Googletracker mehr habe, habe vor ein par Jahren sogar aus Spaß Kryptocoins gemine't (Etherium, Raven Coin, und dirgendwas noch) inklusive selbst gebauten Grafikkartenb-Rack und beschäftgige mich nebenbei mit 3D-Grafikdesign und 3D-Drucker und spiele wahnsinnig gerne Spiele, die in Richtung Programmieren gehen (z.B. Exa-Punks, Shenzen I/O und Konsorten).
Aber das wird wol bei einem Bewerbungsgespräch nicht reichen. Bin halt "nur'n" Schrauber (als gelernter Industriemechatroniker enthält mein Beruf neben Elektrik und Mechanik zwar auch die IT aber der Anteil ist nur lächerlich gering) Auf dem Papier kann ich von allem nur ein bisschen.

Es wird zwar überall geschrieben, dass derzeit auch Quereinsteiger in der IT gesucht werden, weil die so verzweifelt Fachkräfte suchen aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man plötzlich völlig unstudiert in solche Berufe hinein kommt.


Die vermeintlich niedrigen Abgaben in den USA sind nur so lange niedrig, wie man nichts davon braucht, keine Kinder hat, kerngesund ist.
...
Das sind Leistungen, die dir in vielen europäischen Ländern gratis zur Verfügung gestellt werden.

Genau das ist der Knackpunkt für mich, in die USA ziehen zu wollen.
Ich bin mein eigener Herr über mein Geld.
Das mit den "Gratis-Leistungen" stimmt nämlich nicht. Dafür bezahlst du hier in Deutrschland unglaublich hohe Steuern.
Man muss das von beiden Seiten der Medaille betrachten. Wenn man die Leistungen in Anspruch nimmt (als gegensätzliche Beispiele: einserseits als Hartz4 Schmarotzer oder in einer eh schon gut situierten Familie als Student), dann hast du natürlich Vorteile hier in Deutschland. Das wird aber von denjenigen mitbezahlt, die diese Leistungen nicht in Anspruch nehmen (wollen/können). Hier zahlt jeder Geld für sowas ein, ob er will oder nicht. Auch in das ineffiziente Rentensystem, dass man selber nach eigenem Risikermessen viel effizienter gestalten könnte. Hier in Deutschland wird meine staatlich aufgezwungene Rentenversorgung nur verbrannt und ich bezahle die ganzen Beamten gleich mit.

In den USA wird dir kaum was geschenkt, dafür hast du aber auch weniger Abgaben. Du kannst für dich selber vorsorgen und musst nicht den Lebensstandart anderer mitbezahlen. Allerdings setzt das eben Disziplin vorraus. Wenn man sein Geld genauso zum Ende des Monats komplett ausgibt, wie in Deutschland, hast du natürlich auch keine Auffangmatte, wenn's mal knallt. Dafür muss man selber sorgen. Die USA sind meiner Meinung nach nichts für undisziplinierte und dumme Menschen. Die landen dort schnell unter der Brücke. Für solche ist Deutschland deutlich besser geeignet. Jetzt mal nur auf diese Personengruppen bezogen (Schicksale wo die Menschen nichts für können z.b. aussen vor gelassen).

Beide Systeme haben ihre Vor und Nachteile.
 

stefan tweets

Well-Known Member
Das mit den "Gratis-Leistungen" stimmt nämlich nicht. Dafür bezahlst du hier in Deutrschland unglaublich hohe Steuern.
Gratis gibt es nichts. Entweder man zahlt es selbst und plant vor, oder aber der Staat nimmt es in der Form von Steuern.

Zur IT: Hier vor Ort in Austin und Round Rock gibt es viele IT Jobs, Einstiegsgehalt war zwischen 15 und 20 Dollar. Dafür lohnt es sich aber nicht die Stelle zu wechseln. Es gibt IT Jobs wo die Gehälter 2 bis 3x höher sein können, vorallem Cloud und CyberSecurity. Mit passendem Zertifikat und einem Jahr Erfahrung war die Gehälter im Cloudbereich bei über 100k pro Jahr. Ich gehe in Richtung CyberSec und kann aber sagen, dass es aber nicht einfach ist das benötigte Wissen zu haben. Die Gehälter sind nur deswegen so hoch, weil es kaum Leute gibt die das Wissen haben. Du hast einen Bachelor (in CyberSec, Informatik, MINT) -> reicht vom Wissen, wenn es gut geht, für einen Einstiegsjob mit 20 Dollar die Stunde.
Willst du deutlich mehr, musst du das Fachwissen selbst lernen (es gibt keine Uni die dir das beibringen kann), das Wissen übersteigt den Bachelor bei weitem. Ich lerne 40 bis 50 Stunden die Woche. Ein ganzes Jahr Vollzeit wird nicht ganz reichen um für einen $50/h Job fit zu werden. Wenn man mal von den Opportunitätskosten absieht, ist es nicht so teuer, aber 7-10k muss man schon haben um einige der gefragtesten Zertifikate machen zu können.
 

Colt

Well-Known Member
Den Bachelor benötigt man dann aber dennoch? Oder reicht denen der Beweis, dass man sich das Wissen selber erarbeitet hat?

Zur IT: Hier vor Ort in Austin und Round Rock gibt es viele IT Jobs, Einstiegsgehalt war zwischen 15 und 20 Dollar. Dafür lohnt es sich aber nicht die Stelle zu wechseln.
Damit lohnt es sich aber schonmal zumindest Fuß in dem Sektor (oder das Land) zu fassen. ;-)

Ich lerne 40 bis 50 Stunden die Woche. Ein ganzes Jahr Vollzeit wird nicht ganz reichen um für einen $50/h Job fit zu werden.
Neben dem Beruf? Oder machst du gerade ein Studium? Ein Jahr Vollzeit lernen oder im Beruf arbeiten?

Wenn man mal von den Opportunitätskosten absieht, ist es nicht so teuer, aber 7-10k muss man schon haben um einige der gefragtesten Zertifikate machen zu können.
Du meinst um die Prüfungen (/Schulungen?) zu bezahlen?
 

stefan tweets

Well-Known Member
Ein Jahr Vollzeit lernen
Ich lerne Vollzeit, ist wie ein Studium, nur eben besser weil ich selbst die Themen aussuchen kann. Ich muss keine Sachen lernen die ich nicht brauche.

Du meinst um die Prüfungen (/Schulungen?) zu bezahlen?

Ja, Amis mögen Zertifikate auch wenn die Basiszertifikate wenig nutzen haben, aber wenn man Geschäfte mit der Regierung macht, und das machen alle großen Firmen und Zulieferer, brauchen alle Mitarbeiter einen Beweis für die Qualifikation (DoD 8750). Einsteigerjobs brauchen z.B. mindestens CompTIA A+, besser ist Network+ oder Security+. Wenn du gerade Zeit hast, mache doch diese Zertifikate :-D. Der Stoff kann man online mit youtube lernen (Prof. Messer) und du zahlst nur das Zertifikat. Besser bezahlte Jobs in IT Sicherheit brauchen oft CEH, das Ding kostet aber mindestens 3000 Dollar. Das Zertifikat ist nicht schwierig, man kauft ein Buch mit 600-900 Seiten und lernt es. Von A+ bis CEH sind 6 Monate vergangen. Ab dort musst du dich entscheiden was du machst. Cloud, Netzwerk, oder was auch immer. Im Bereich CyberSec brauchst du dann die Grundlagen. Ein wichtiges Zertifikat ist OSCP. Damit umschiffst du die HR Hürde, bekommst Einstellungsgespräche. OSCP ist ein Einstiegszertifikat, um es zu schaffen brauchst du etwa 500 Stunden an Lernzeit. Das Zertifikat ist 100% praktisch und dauert 24h, du musst definitiv wissen was du machst, denn es ist (für den Einstiegsbereich) eines der schwersten Zertifikate die es gibt. Das Zertifikat hat aber oft veraltetes Wissen, ist etwa 5 bis 7 Jahre alt, das reicht daher nicht um im Bewerbungsgespräch zu bestehen. Du brauchst also nochmal Kurse wie PTP und/oder WAPT. Wenn du gründlich bist, brauchst du für jeden Kurs nochmal 300 bis 500 Stunden.
Das ist jetzt eine Möglichkeit, finde heraus was du machen magst und studiere welches Wissen du brauchst. Jeder Pfad hat seine eigenen Wege und Zertifikate. Netzwerk, Cloud, Datenbanken und Co sind etwas einfacher, es gibt schon Kurse von Cisco und Co, die aber sehr teuer sind. CyberSec ist das günstigste weil es keinen Marktführer gibt, du brauchst aber am meisten Wissen und daher mehr Zeit.

Viele Sachen kannst du auch in Deutschland anfangen. Hast du z.B. OSCP bekommst du einen guten Job.
 

Colt

Well-Known Member
Wow, vielen Dank für die Hilfe. Das werde ich mir auf jedenfall mal alles näher anschauen.

Netzwerk, Cloud, Datenbanken und Co sind etwas einfacher, es gibt schon Kurse von Cisco und Co, die aber sehr teuer sind. CyberSec ist das günstigste weil es keinen Marktführer gibt, du brauchst aber am meisten Wissen und daher mehr Zeit.

Viele Sachen kannst du auch in Deutschland anfangen. Hast du z.B. OSCP bekommst du einen guten Job.
Muss man die Kurse von Cisco machen oder kann man da auch auf kostengünstige Alternativen zugreifen?
Und mit dem fehlenden Marktführer bei Cybersec meinst du, ist es so günstig, weil noch keine große Firma einen offziellen Kurs etabliert hat, nachdem sich alle richten müssen? Oder wie ist das zu verstehen?

Hab mal OSCP gegooglet und ein par Videos von Prof. Messer überflogen. Das ähnelt ja wirklich stark Exa-Punks, nur in Real und komplexer, also genau meins. :-D
Werde mir demnächst aber dennoch erstmal einen Gesamtüberblick verschaffen, was es im IT-Bereich alles gibt und wo ich dann anfange.
 

stefan tweets

Well-Known Member
Muss man die Kurse von Cisco machen oder kann man da auch auf kostengünstige Alternativen zugreifen?

Wenn du ein anerkanntes Zertifikat von Cisco haben willst, musst du mindestens die Gebühren für das Zertifikat bezahlen. Du musst nicht unbedingt einen Kurs machen, du kannst auch ein Buch besorgen und den Rest selbst lernen.
Und mit dem fehlenden Marktführer bei Cybersec meinst du, ist es so günstig, weil noch keine große Firma einen offziellen Kurs etabliert hat, nachdem sich alle richten müssen? Oder wie ist das zu verstehen?
Ja, so in der Art. Es gibt GIAC für Firmen und dort kostet ein Kurs etwa 8000 Dollar, aber es gibt auch viele kleinere Anbieter wo ein Kurs etwa 1500-2000 Dollar kostet. Das klingt erstmal viel, aber du bekommst über 6000 Seiten zum lesen/lernen und hast online Labore mit teilweiser unbegrenzter Zeit zum testen. Du kannst mal nach ELearnSecurity oder OffensiveSecurity googeln. Zu den üblichen Feiertagen gibt es oft 25% Rabatt. Was lernt man einer Uni an sinnvollem Stoff? Man braucht etwa 10 bis 20% davon im Beruf, das ist bei diesen Kursen ganz anders, denn sie sind massgeschneidert. Ein Jahr diese Kurse lernen ist das selbe wie weit über 5 Jahre an der Uni hart zu studieren.
Für Pentesting gibt es auch massenweise kostenlose oder billige Sachen wie z.B youtuber (The Cyber Mentor, hackersploit um mal zwei zu nennen) oder auch günstige oder gar freie Anbieter wie hack.me, hackthebox und andere. Wenn man Zeit hat kann man günstig gut werden und nimmt nur das OSCP Zertifikat am Ende um Bewerbungsgespräche zu bekommen.
CySec ist abartig schwierig und braucht sehr viel Zeit, ich denke das weit über 90% aufgeben, vielleicht landen nur ein wenige Prozent einen guten Job am Ende der Reise. Man kann es aber schaffen, wenn man vernünftige Erwartungen hat und alles Schritt für Schritt macht. In Amerika möchte "jeder" CyberSecurity machen, aber wollen und können sind zwei Sachen. Es hat aber zur Folge, dass es für die einfachen IT Jobs viele Bewerber gibt, also niedrige Gehälter, erst ab CEH ziehen die Gehälter stark an. Als normaler SystemAdmin verdient man nicht viel, es gibt zu viele davon.
 

ChrisH

Well-Known Member
Jetzt habe ich keine Argumente mehr, wenn ich als Quereinsteiger in die IT wechseln will, wo ich langfristig eh hin wollte. Dann heist's nur "du bist doch nur hier, weil du durch Corona deinen Job verloren und sonst nix gefunden hast", abgesehen davon fehlt mir jetzt die Zeit mich gescheit drauf vorbereiten zu können. Ab jetzt wird mein bisher hübscher kompakter Lebenslauf ordentlich fragmentieren glaub ich.
Ich denke, dass es nie zu spät ist, das zu machen, was einem Spaß macht.
Es ist ja auch nicht direkt eine Lücke im Lebenslauf. Klar, wenn man arbeitslos auf der Couch rumsitzt, dann schon, aber wenn es für Weiterbildung genutzt wird, sehe ich nicht so das Problem.

Du hast einen Bachelor (in CyberSec, Informatik, MINT) -> reicht vom Wissen, wenn es gut geht, für einen Einstiegsjob mit 20 Dollar die Stunde.
Willst du deutlich mehr, musst du das Fachwissen selbst lernen (es gibt keine Uni die dir das beibringen kann), das Wissen übersteigt den Bachelor bei weitem. Ich lerne 40 bis 50 Stunden die Woche.

Kann ich bestätigen. Man lernt im Studium nur Theorie. Nur mit dem Unistoff allein kann man ein bisschen programmieren, aber keine Technologie, die in den Stellenausschreibungen erwartet werden. Aber ich kann z.B. theoretische Probleme verschiedenen Klassen zuordnen... uuui.... toll...
Dennoch hätten Firmen das meist trotzdem gerne. Vielleicht um zu zeigen, wie qualifiziert die Mitarbeiter sind.
Ich habe auch das Gefühl (ohne selbst wirklich den Vergleich zu haben), dass man in den USA mehr auf die Fähigkeiten schaut als in Deutschland.
Ich kann es ja prinzipiell verstehen, wenn man durch Ausbildungen ein gewisses Level an Professionalität sicherstellen möchte. Aber trotz jahrelanger Ausbildung gibt es so viele Schwachköpfe, die ihren Job schlecht machen. Das geht durch alle Berufsgruppen hindurch. Andererseits wird es jemanden, der es ohne Ausbildung drauf hätte, weil er es als seine Leidenschaft entdeckt, unnötig schwer gemacht, weil er die Prüfungen, um den Beruf auszuüben nicht ohne mehrere Jahre Berufserfahrung machen darf. Dabei dient eine Prüfung doch eigentlich genau dazu, zu zeigen, dass man die Fähigkeiten besitzt, den Beruf auszuführen.

Colt
Ich selbst nutze die Corona-Krise gerade auch, um mich weiterzubilden, weil ich meine Leidenschaft entdeckt habe. Und alles was du so beschrieben hast, was du hobbymäßig schon alles gemacht hast, deutet für mich darauf hin, dass es das richtige wäre. Die IT ist sehr vielseitig. Vielleicht hast du auch eine kreative Idee, um dich selbständig zu machen, dann brauchst dir noch weniger Sorgen um deinen Lebenslauf zu machen :)

Nachtrag zum Thema Weiterbildung: Coursera testet momentan Coursera Plus als Angebot. Ein Jahresbeitrag von ca. 350 Euro und die meisten Kurse sind dann ohne weitere Kosten. Ansonsten kann man auch alle Kursinhalte - dann ohne Zertifikat - kostenlos machen.
 
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stefan tweets

Well-Known Member
, dass man in den USA mehr auf die Fähigkeiten schaut als in Deutschland.
Ein Freund von mir war mal Boss von 120 Leuten... er hat gesagt, wenn er 20 Leute braucht, stellt er 100 ein und feuert 80 davon wieder, weil von einem Lebenlauf kann man nicht ablesen wie gut jemand ist. :-D. Man braucht das Papier um den Job zu bekommen, aber um ihn zu halten braucht man das Wissen und das Können.
 
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