Das ist ja eh so das Paradoxon momentan.
Jetzt wird gesagt: Macht keine Hamsterkäufe! Gleichzeitig empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aber generell eine Bevorratung für eventuelle Krisen (Ich glaube, das kommt sogar von der NATO).
Dann heißt es: Tragt keine Schutzmasken, die schützen eh nicht! Gleichzeitig soll man sie nicht kaufen, damit medizinisches Personal sich damit schützen kann.
Vorbereitung fuer den Katastrophenfall heisst, dass man sich fuer eine kurze Zeit ca. zwei Wochen versorgen kann ohne aus dem Haus zu muessen oder direkt am Anfang auf andere Hilfe angewiesen zu sein. Was man dazu braucht, ist abhaengig vom Notfall. Dieser Virus wird nun nicht die gesamte Infrastruktur mehrere Wochen oder gar Monate lahmlegen. Strom, Wasser gibt's auch noch weiterhin.
Wir bereiten uns jedes Jahr auf die Hurricane season vor. D.h. die normale Vorbereitung bedeutet fuer uns, dass wir zum Beispiel genug Wasser vorraetig haben, weil bei Ueberschwemmungen oftmals Wasserwerke betroffen sind oder gar Wasserleitungen beschaedigt werden, weil Strassen weggespuelt wurden oder Daemme brechen. Das ist bei so einem Virus nicht der Fall, aber dennoch haben wir nun am Wochenende Leute gesehen, die massig Wasser gekauft hatten als wuerde der naechste Cat5 direkt vor der Kueste liegen und erstmal eine Woche wirklich nichts funktionieren.
Aehnlich auch mit Konserven. Soviele braucht kein Mensch in so einem Fall, da die Infrastruktur nicht direkt zusammenbrechen wird. Derzeit koennen Firmen und Behoerden darauf vorbereiten, dass eben im Extremfall (d.h. alle Mitarbeiter unter Quarantaene) alles weiterlaeuft wie bisher auch.
Deswegen braucht's im jetzigen Fall keinen grossen Vorrat, sondern eine stinknormale Vorbereitung, die man generell immer wieder mal braucht. D.h. man achtet darauf, dass man an seine verschreibungspflichtigen Medikamente kommt, falls man tatsaechlich zu denen gehoert, die erstmal zwei Wochen "Hausarrest" bekommen. Kochen kann man weiterhin noch, also muss man sich nicht mit Milchpulver und Konserven eindecken, die bis Weihnachten reichen. Solche extremen Vorbereitungen braucht's erst, wenn man in Situationen kommen koennte, die eben Einfluss auf die Infrastruktur haben (schwere Stuerme, Flut, etc.). Erst dann macht es Sinn besondere Vorkehrungen zu treffen.
Anstatt durchzudrehen, macht man sich eben einen genauen Plan mit Dingen, die man eben mal einfrieren kann. Brot kann man wunderbar einfrieren. Suppen und Saucen auch. Fleisch und Nudeln ebenso. Dann kocht man eben mal drei, vier Mahlzeiten vor, friert diese ein und isst an anderen Tagen eben Abendbrot. Oder man deckt sich mit Nahrungsmitteln ein, die man gut lagern kann. Ja, dazu gehoeren auch Nudeln, aber doch nicht so, dass der Wagen voll ist und andere ihren normalen Einkauf auf einen anderen Tag verschieben muessen. Das fuehrt naemlich dann dazu, dass diese auch anfangen zu hamstern, damit sie nicht wieder vor leeren Regalen stehen.
Man kann mit jedem Einkauf immer wieder mal etwas extra fuer den Vorrat kaufen, solange der Alltag noch nicht eingeschraenkt ist. So gehe ich mit unseren Vorbereitungen fuer die hurricane season vor. Bei jedem Einkauf nehme ich etwas fuer den Notfall mit. Wenn dann tatsaechlich ein Sturm vor der Tuer steht, muss ich nicht mehr ins Chaos stuerzen. Hab' mein Wasser und alles andere.
Zu den Masken. Die normalen Masken, die man beim Arzt bekommt, schuetzen die anderen, wenn man selbst schon krank ist. Aber um sich vor Viren zu schuetzen, sind diese Masken unnuetz. Dazu braucht es spezielle Masken, die zum Teil sogar angepasst werden muessen, damit wirklich keine Partikel durchkommen. Die normalen Schutzmasken sollte man diesen ueberlassen, die tatsaechlich schon krank sind und sich nicht selbst damit eindecken oder gar tragen, weil man glaubt sich so schuetzen zu koennen. Das funktioniert nicht. Aerzte tragen diese, damit sie Patienten mit angeschlagenem Immunsystem nicht noch mehr potentiellen Gefahren aussetzen (man ist schliesslich auch in vielen Faellen einfach nur Traeger und hat selbst null Symptome). Genauso muss man auch bei der Wahl des hand sanitizers darauf achten, das man eines besorgt, dass zwischen 60% und 95% Alkohol enthaelt. Man sagt zwar, dass die meisten sanitizers nur anti-bacterial sind, aber es gibt auch einige, die eben auch bei Viren eingesetzt werden koennen. Man muss eben nur darauf achten, dass es das richtige ist. Auch hier waere es wuenschenswert, dass man diese Mittel nicht zuhause hortet. Es kann naemlich nicht sein, dass medizinisches Personal nun ueberlegen muss, wie es an diese wichtigen Grundausstattungen rankommt, weil nun jeder Hannes meint sich damit bis zum Jahresende eindecken zu muessen.