US-Präsidentschaftswahl 2012

Ace

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Ich hab neulich erst gesehen, wie der Stern eine Umfrage gemacht hat und getitelt hat "90% der Deutschen würden für Obama stimmen". Da frag ich mich immer, was der Informationsgehalt dieser Neuigkeit ist, bzw. wen das interessiert. Das wäre ja so wie wenn man eine Umfrage in Australien macht, ob sie lieber Angela Merkel oder Gregor Gysi als Bundeskanzler wählen würden. Wayne.
 

anjaxxo

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@Ulrich: Ich denke, er gehoert eher eingewiesen, in eine geschlossene.
 

Ezri

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Ich hab neulich erst gesehen, wie der Stern eine Umfrage gemacht hat und getitelt hat "90% der Deutschen würden für Obama stimmen". Da frag ich mich immer, was der Informationsgehalt dieser Neuigkeit ist, bzw. wen das interessiert. Das wäre ja so wie wenn man eine Umfrage in Australien macht, ob sie lieber Angela Merkel oder Gregor Gysi als Bundeskanzler wählen würden. Wayne.


Naja, so Wayne isses nun doch nicht. Also für Australier sicherlich, weil Deutschland mit Australien nicht so sehr ein wirtschaftliches Verhältnis hat. Aber USA ist da schon etwas interessanter... also denk ich :gruebel
 

anjaxxo

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Jo, die USA sind fuer die Weltwirtschaft enorm wichtig. Das sieht man ja auch daran, was passiert ist, als es 2008 diesen Bankencrash gab. Das hat sich auf die ganze Welt ausgewirkt.

Deutschland ist uebrigens auch wichtig, viele hier in den USA haben eine Meinung zu deutschen Politikern, ob mans glaubt oder nicht..... und unsere Angie ist hier sehr beliebt.

Habe heute zum Beispiel mit meiner Tochter telefoniert, sie hat gerade in Englisch ueber das Wahlsystem in Amerika gelernt und dabei auch erfahren, dass unter Obama die meisten Todesurteile unterschrieben wurden. Jetzt findet sie ihn gar nicht mehr so toll.
Nicht, dass meine Tochter eine grosse Ahnung von Politik hat, aber sie hat eben dieses verallgemeinernde Bild von Obama, das viele Deutsche auch haben, ohne sich gross mit dem Thema zu befassen. Erfaehrt man dann Details, ist auf einmal alles gar nicht mehr so toll.

So geht es sicherlich auch den Amerikanern. Deutschland geht es wirtschaftlich relativ gut, Merkel ist Kanzlerin, als finden sie sie gut. Das spiegelt sicherlich nicht das wieder, was Wirklichkeit ist.

Ich habe meiner Tochter gesagt, dass man nicht mit allem einverstanden sein muss, was ein Politiker tut, man sollte halt immer diejenige Partei waehlen, die die meisten Uebereinstimmungen mit seinen Ansichten hat. Hier in Amerika eben das kleinere Uebel waehlen.

Ich wuerde mir wuenschen, dass Amerika ein anderes Wahlsystem haette, mit dem "the winner takes it all" Prinzip bei den electoral votes haben andere Parteien nicht einmal den Hauch einer Chance irgendwie ins Geschehen einzugreifen, demokratisch finde ich das nicht wirklich.

Aber es ist was es ist, und ich freue mich auf jeden Fall ueber den Wahlsieg von Obama, denn fuer mich ist er mit Abstand das kleinere Uebel, auch wenn ich nicht alles toll finde, was er macht.
 

Ulrich

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Habe heute zum Beispiel mit meiner Tochter telefoniert, sie hat gerade in Englisch ueber das Wahlsystem in Amerika gelernt und dabei auch erfahren, dass unter Obama die meisten Todesurteile unterschrieben wurden. Jetzt findet sie ihn gar nicht mehr so toll.

Das waere relevant, wenn Obama diese Urteile faellen, unterschreiben oder ausfuehren wuerde, oder er alternativ Urteile aufheben koennte. Frage sie mal, ob sie im Unterricht auch das Prinzip der Gewaltenteilung besprochen haben, und was sie meint, der Praesident so im Allgemeinen machen koennte.

Und dann frage sie mal, warum Obama verantwortlich sein soll fuer das, was der Perry in Texas macht.
 

Ace

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Trotzdem ist es doch total irrelevant, wen die Deutschen gerne als Präsidenten hätten, da sie eh nicht drüber entscheiden können.

Deutschland ist uebrigens auch wichtig, viele hier in den USA haben eine Meinung zu deutschen Politikern, ob mans glaubt oder nicht..... und unsere Angie ist hier sehr beliebt.

Yup, die Meinung besteht so ziemlich aus "Nazis, Bier, kalt". ;)


Ich wuerde mir wuenschen, dass Amerika ein anderes Wahlsystem haette, mit dem "the winner takes it all" Prinzip bei den electoral votes haben andere Parteien nicht einmal den Hauch einer Chance irgendwie ins Geschehen einzugreifen, demokratisch finde ich das nicht wirklich.

Hat aber auch Vorteile, beispielsweise ist prinzipiell das Regieren für die Parteien deutlich einfacher, wenn sie keine Koalitionen eingehen müssen und radikale Kräfte werden eher ausgebremst als dass ihnen eine Plattform geschaffen wird.
 
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anjaxxo

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Trotzdem ist es doch total irrelevant, wen die Deutschen gerne als Präsidenten hätten, da sie eh nicht drüber entscheiden können.

Na und? Manche finden es aber vielleicht interessant. Du kannst ja einfach ueberlesen und ignorieren, was die Deutschen so denken.

Yup, die Meinung besteht so ziemlich aus "Nazis, Bier, kalt". ;)]

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Sowas habe ich hier noch nie gehoert. Das einzige, was mir aufgefallen ist, dass Deutschland mit Bayern gleichgesetzt wird, klar unser Bier finden alle toll, aber Nazis oder kalt?



Hat aber auch Vorteile, beispielsweise ist prinzipiell das Regieren für die Parteien deutlich einfacher, wenn sie keine Koalitionen eingehen müssen und radikale Kräfte werden eher ausgebremst als dass ihnen eine Plattform geschaffen wird.

Durch Koalitionen muessen sie sich aber miteinander befassen und Kompromisse eingehen.
 
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Ace

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Na und? Manche finden es aber vielleicht interessant. Du kannst ja einfach ueberlesen und ignorieren, was die Deutschen so denken.

Tu ich auch, denn viele sind genauso uninformiert wie sie es den Amerikanern immer vorwerfen. ;)

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Sowas habe ich hier noch nie gehoert. Das einzige, was mir aufgefallen ist, dass Deutschland mit Bayern gleichgesetzt wird, klar unser Bier finden alle toll, aber Nazis oder kalt?

Das war vielleicht etwas überspitzt, aber du kannst jeden auf der Straße ansprechen und fragen, was ihm zuerst zu Deutschland einfällt. Das wird in mindestens 50% der Fälle Hitler oder Nazis sein, das garantier ich dir.



Durch Koalitionen muessen sie sich aber miteinander befassen und Kompromisse eingehen.

Leider aber auch viele faule Kompromisse. Oder schau dir die Große Koalition an. Sowas hätte man mit dem ameirkanischen Wahlsystem vermieden.
 

anjaxxo

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Das waere relevant, wenn Obama diese Urteile faellen, unterschreiben oder ausfuehren wuerde, oder er alternativ Urteile aufheben koennte. Frage sie mal, ob sie im Unterricht auch das Prinzip der Gewaltenteilung besprochen haben, und was sie meint, der Praesident so im Allgemeinen machen koennte.

Und dann frage sie mal, warum Obama verantwortlich sein soll fuer das, was der Perry in Texas macht.

Ja, ist schon klar. No worries, wir haben schon auch ausfuehrlicher gesprochen und ich habe ihr erklaert, dass er das nicht selbst macht, aber sie hat mir gesagt, dass sie irgendwo gelesen hat, dass er aber wohl fuer die Todesstrafe ist, und nun hat sie ihre Meinung ueber ihn etwas geaendert. Da habe ich, ehrlich gesagt, nicht nachrecherchiert, ob das stimmt.

Ich habe ihr auch gesagt, dass mein Mann zum Beispiel fuer die Todesstrafe ist, wir schon ellenlange Grundsatzdiskussionen gefuehrt haben, bis wir uns dann geeinigt haben, uns nicht zu einigen.

Ach das fand sie nicht richtig, denn Todesstrafe ist fuer sie nicht akzeptabel, aber sie ist ja auch erst 17 und hat ein ausgepraegtes und sehr soziales Gerechtigkeitsempfinden, ich finde das ok so. Sie muss eben noch lernen, dass manche Sachen einfach so hingenommen werden muessen, wie sie sind.
Es betrifft ja nicht das persoenliche Leben mit mir und meinem Mann und ich weiss, dass er im Grunde ein guter Mensch ist. Ausserdem werden wir wohl nie die Gelegenheit bekommen, so ein Urteil faellen zu muessen.
 
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