Ich sehe das ja immer bei meiner Freundin - 2 Jungs. Wenn man sich es überlegt - als die Kids ganz klein waren, waren sie erstmal 2 halbe Tage in einer Day Care - damit sich vor allem gleich mit der Sprache "sozialisiert" werden (die Eltern sind beide Deutsche und mit H1B ausgewandert).
Da kam die Preschool - die war eben katholisch - und verlangte 1200 $ für nen Halbtagsplatz, 2100 $ für einen Ganztagsplatz. Immerhin - die Kids waren altersmäßig so auseinander, daß immer nur 1 Kind zeitgleich dort war. Es hätte sogar einen "gesponsorten" Kindergarten der Firma gegeben - 2400 $ im Monat pro Kind - im Vergleich war also der kirchliche gar nicht teuer - sondern auch noch etwas kirchengesponsort.
Dann - sportliche Frühförderung: Meine Freundin wollte, daß die Kids ausprobieren können, ob ihnen eine Sportart liegt. Also erstmal testen: 1 Semester Fußball, einmal Tennis - was halt in einigermaßen erreichbarer Lage angeboten wird. Da werden auch etliche hundert Dollar pro Kurs fällig.
Die Kinder sollten ordentlich schwimmen lernen. Im Nachbarort eröffnete gerade ein Studio nicht richtigem Schwimmbecken (also mit Wettkampfmaßen - nicht sowas wie das 4*3 m Becken, daß die Wohnanlage hat). Das einzige entsprechende Schwimmbecken weit und breit übrigens. In einer kalifornischen Stadt. (viel weiter gäbe es natürlich schon welche....aber die kosten auch nicht weniger).
Wenn man sich für dieses Studio anmeldete, bevor mit dem Bau begonnen wurde, bekam man einen ermäßigten Beitrag - für eine Familie nur 2000 $ im Jahr. Schwimmkurse werden zusätzlich berechnet.
2 Jahre war die Familie da dann Mitglied - dann konnten die Kinder ordentlich schwimmen und die Eltern hatten über den Arbeitgeber günstiger Zugang zu einem anderen Fitnessstudio (ohne Schwimmbad)
Nun - zur Freude der Eltern war vor allem das größere Kind tatsächlich sportlich und fand seine Leidenschaft für Karate. Und hatte das Glück, auf ausgezeichnete Lehrer zu treffen. Und trainiert mit Begeisterung. Täglich. OK - muß man sich auch erstmal leisten können, das Kind zum einen jeden Abend zum Training zu fahren (weil es kein Angebot der Schule ist). Und das Studio ist in einem Nachbarort. Und das Training kostet nicht zu knapp. Das Kind ist tatsächlich RICHTIG talentiert. Also muß es zu Wettkämpfen. Um sich zu qualifizieren für weiteres Wettkämpfe. Es schafft es bis hin zu landesweiten Ausscheidungen. Junior Olympics. Fanden auf der anderen Seite des Kontinents statt. Natürlich flog Mama mit dem hoffnungsvollen Sprößling dorthin - der auch sehr gut abschnitt.
Das andere Kind ist eher technisch interessiert. Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig - oder eher teuer: Computer Science Summer Camp. 1 Woche. 800 $. Für einen 10jährigen.
Ah - übrigens lernen beide Kinder ein Instrument.... ich muß nicht sagen, daß guter Unterrichtig richtig teuer ist - oder? Und nachdem die Mutter selbst eine sehr gute Musikerin ist, wollte sie guten Unterricht (bei der Mutter stand seinerzeit zur Wahl - Musik am Konservatorium oder Informatik an der Uni..... )
Schule - Theater-Gruppe.... (es ist eine normale öffentliche Schule): Bitte an die Eltern um Spenden für Kostüme, Ausstattung usw. Schule Computer-Lab: Bitte an die Eltern um Spenden für neue Geräte. Jeden 2. Tag liegt ein anderer Zettel in der Mappe, wo man was spenden, fundraisen soll oder in irgendeinem Lokal essen soll oder in einem Shop kaufen soll, um die Schule zu supporten
Wir reden hier über normale Kinder , keine verzogenen Fratzen, die nur immer wollen wollen wollen. Wir reden auch nicht über "Eislaufmütter" - aber über Eltern, die ihren Kindern Chancen geben wollen.
Das muß man sich in den USA wirklich erstmal leisten können.
Meine Freundin hat seit Geburt der Kinder für jedes College-Funds, in die sie sehr konsequent reinspart. SEHR konsequent. Denn ein Stipendium kann man sich zwar erhoffen - aber nicht darauf spekulieren.... und selbst dann bleibt noch genug zu zahlen.
Denn die "nahe gelegene" Uni verlangt pro Semester (ohne Wohnheim) 22.000 $ + diverse Gebühren usw. Sollte man zudem noch einen Platz im Studentenwohnheim brauchen: Ein Bett im Doppelzimmer knapp 5.000 $, kleines Einzelzimmer knapp 6.000 $ pro Semester.
Sie rechnet also pro Kind für ein 3jähriges Undergraduate-Studium mit ungefähr 120.000-150.000 $ Studienkosten - je nachdem, wo sie einen Studienplatz bekommen. Wenn nur "auswärts, darf sie noch gut was drauflegen. Und wenns bis zum Dr. gehen sollte ebenfalls...
Da machst Du Dir als Eltern schon so Deine Gedanken....