Gründe für die Beibehaltung

Suze

Well-Known Member
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Ulrich korrigiert mich sicherlich, wenn es falsch ist, aber ich meine Stellenausschreibungen langen, in denen steht dass Stabü erforderlich ist.
Bei mir hat es 2017 noch ausgereicht. Das koennte sich aber inzwischen geaendert haben.
 
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MichaelE

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Ulrich + Ezri,
herzlichen Dank noch einmal fuer eure wertvollen Hinweise. Ich habe hier mal meine Zusammenfassung aufgelistet und ein paar Fragen, die sich beim Aufschreiben ergeben haben. Ich waere euch sehr dankbar, wenn ihr mal darueberschauen koenntet, bevor ich mich an meinen Antrag mache:


Beibehaltungsgenehmigung Begruendungen

  1. Gründe, die dt StaBue behalten zu wollen:
    Generell: Dieser Teil kann kurz sein, da es der Behoerde hauptsaechlich darum geht, warum ich die zweite StaBue annehmen will
    A: Beziehungen zu (nahen) Verwandten
    B: Eigentum an Grundstücken und eigengenutzten Wohnungen
Fragen:
  • Kann/soll ich auch mit der DRV argumentieren: Ich war wesentlich länger Freiberufler als Angestellter und habe weniger als 60 Monate in der DRV eingezahlt. Kann ich den dadurch entstandenen Rentenanspruch mit der dt Stabue verlieren?
  • Muss/soll ich ebenfalls dt Konten angeben/deren Existenz belegen?

  1. Gründe die US StaBue erlangen zu wollen:
  • A: Auftragnehmer international tätiger Unternehmen, der aus geschäftlichen Gründen seinen gewöhnlichen Aufenthalt längerfristig ins Ausland verlegt hat, wenn die Tätigkeit im Ausland im deutschen Interesse liegt
    • Aussage von Auftraggeber über die Wichtigkeit des Aufenthalts des Auftragnehmers in den USA
  • B: Mit einer Green Card) kann man sich bis zu 180 Tagen im Jahr außerhalb der USA aufhalten, ohne seinen Aufenthaltsstatus zu verlieren. Eine Rückkehrberechtigung erlaubt einen Aufenthalt bis zu zwei Jahren außerhalb der USA. Sie wird jedoch unproblematisch nur einmal erteilt und liegt im Ermessen der US-Behörde.
    • Nachweis über frühere mehrmonatige arbeitsbedingte Aufenthalte in Deutschland
    • Aussage von Auftraggeber, ein zukünftiges, langes Engagement außerhalb der USA betreffend
  • C: Meine bisherige Tätigkeit wurde durch die Pandemie in starke Mitleidenschaft gezogen (Ich konnte nicht mehr nach Deutschland reisen, Kontakte gingen verloren) Ich musste umschwenken um Familie zu ernähren, habe mich als Data Analyst weitergebildet. Nun bin ich fuer Stellen qualifiziert die ich aber nicht annehmen kann, weil ich keine US Stahue habe. Zur Zeit mache ich daher weniger gut bezahlte Arbeit, das Einkommen ist geringer als es sein könnte, was meiner Familie schadet
    • Steuererklaerung 2019, 2020, (evtl 2021)
    • Nachweise Weiterbildung
    • Moegliche Jobs (USAJOBS - The Federal Government's official employment site)
Fragen:
  • Müssen die Aussagen der Auftraggeber in spezifischen Schreiben gemacht werden, oder reichen evtl auch Emails oder Auszüge aus solchen?
  • Muss ich darlegen dass und wie ich mein ursprüngliches Business wieder reaktivieren will/kann?
  • Muss/soll ich die familiäre Situation in den USA beschreiben/belegen?
  • Muss, bzw wie kann ich die finanziellen Nachteile beschreiben, welche mir durch die derzeitige Arbeit entstehen? (Paystubs?)
Ich hoffe, ich mute euch nicht zuviel zu. Bite gerne auch nur Teile der Fragen beantworten.
Nochmals, Danke!
 

MichaelE

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Sorry, das System hat mich nicht wissen lassen, dass die Nachricht schon gepostet war, daher habe ich dreimal auf "Antwort erstellen" geklickt. Sehe leider keine Moeglichkeit hier, Nachrichten zu loeschen.
ME
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Ich habe die Doppelposts gelöscht. Die Forensoftware müsste geupdatet werden, aber dazu fehlen aktuell ein paar Taler :)
 

Ulrich

Well-Known Member
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Ich beantworte das mal in Stuecken, da ich momentan nicht sowviel Zeit habe...

Gruende, die deutsche Stabue zu behalten, sind fuer den Antrag eher zweitrangig (relativ zu den Gruenden, warum Du die andere Stabue haben willst/musst). Ich bin auch kein grosser Fan davon, mich vor den Beamten nackt auszuziehen und alle moeglichen finanziellen Dinge auszubreiten. Ob ich ein Konto in deutschland habe oder auch nicht spielt doch keine Rolle, ob ich mich als Deutscher identifiziere. Und Grundbesitz, etc kann vielleicht eine Rolle spielen, aber dann solltest Du auch ausfuehren, warum (langjaehriger Familienbesitz, ueber Generationen weitergegeben, etc).

Du hast Anjas Thread und ihr Beispielschreiben gelesen (Punk 5)? Mehr brauchst Du nicht. Du bist Deutscher und fuehlst Dich dem Deutschtum verbunden. Du beherrscht die Sprache in Schrift und Wort. Du bist in Deutschland aufgewachsen und mit der deutschen Kultur vertraut bzw. hast sie verinnerlicht. Du lebst das aktiv aus, in dem Du Dich weiterhin ueber Geschehen in Deutschland informierst und regen Kontakt mit Freunden und Familie hast. Vielleicht hast Du sogar einen monatlichen Skatabend mit anderen deutschen Expats? Hier in Houston gibt es einen monatlichen deutschen Stammtisch wo ich hingehe (ist nicht so angestaubt, wie es sich anhoert -- gute Moeglichkeit zum Networking). Das sind alles Sachen, die mehr zaehlen, als ob Du ein Konto oder ein Haus besitzt.
 

MichaelE

Member
Ich habe die Doppelposts gelöscht. Die Forensoftware müsste geupdatet werden, aber dazu fehlen aktuell ein paar Taler :)
Herzlichen Dank, Ezri, ist mir sehr peinlich. Ich hatte mich mit einem Chrome Browser eingeloggt, der hat die Forensoftware offenbar nicht ganz verstanden...

Gruende, die deutsche Stabue zu behalten, sind fuer den Antrag eher zweitrangig (relativ zu den Gruenden, warum Du die andere Stabue haben willst/musst). Ich bin auch kein grosser Fan davon, mich vor den Beamten nackt auszuziehen und alle moeglichen finanziellen Dinge auszubreiten. Ob ich ein Konto in deutschland habe oder auch nicht spielt doch keine Rolle, ob ich mich als Deutscher identifiziere. Und Grundbesitz, etc kann vielleicht eine Rolle spielen, aber dann solltest Du auch ausfuehren, warum (langjaehriger Familienbesitz, ueber Generationen weitergegeben, etc).

Danke, Ulrich, das hilft wiederum enorm.

Du hast Anjas Thread und ihr Beispielschreiben gelesen (Punk 5)? Mehr brauchst Du nicht.
Anjas Thread, nein, den habe ich nicht gelesen. Ich habe "anjaxxo" unter den Benutzern gefunden, aber unter ihren Einträgen keinen Thread der auf ein Beispielschreiben hinweist. Kannst Du mir vielleicht mit einem Link weiterhelfen?

Ansonsten, nochmals euch beiden herzlichen Dank fuer eure Zeit und Mühe. Solltet ihr Gelegenheit haben, die eine oder andere weitere Frage zu beantworten, ich waere echt dankbar. Ich bin natürlich besonders daran interessiert, was ihr über die Belege sagt, die ich haben muss, um meine Absicht US Bürger zu werden, zu belegen.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Zu Punkt 2:

Die Grundargumentation ist wie folgt: Du hast einen Job, der von Dir verlangt, dass Du laengerfristig im Ausland sein musst und Du daher die Residency Requirements fuer die Greencard nicht erfuellen kannst. Da Du den Verlust Deiner Greencard nicht riskieren kannst und willst, kannst Du diese Taetigkeit nicht annehmen. Vielleicht waere diese Aufgabe ja sogar ein Referenzprojekt, dass es dir ermoeglichen wuerde, weitere, gut- bzw. besser bezahlte Projekte anzunehmen. Dies bedeutet, dass Dein Einkommen sowhl aktuell als auch zukuenftig geschmaelert wuerde, was nicht der Fall waere, wenn Du USC waerst. Das ist der Nachteil, den Du darstellen musst; der Verlust der Greencard erscheint im Moment zwar bedeutungsvoller, aber langfristig geht es halt darum, dass Du in Deinem beruflichen Werdegang und dem daraus resultierenden Wohlstand und der zukuenftigen Altersvorsorge beeintraechtigt bist.

Das belegst Du dann zum einen mit den Regeln bzgl. den Aufenthaltspflichten einen Permanent Resident und, wenn Du so etwas bekommen kannst, einem Schreiben eines befreundeten Produzenten, der einen entsprechenden Auftrag beschreibt und warum es wichtig ist, dass Du das Projekt im Ausland begleitest und nicht von den USA aus. Belege ueber vergangene langfristige Auslandsaufenthalte wuerde ich nicht beilegen, da dass eher Dein Argument schwaecht (nach dem Motto "Na sehn'se, geht doch auch ohne."). Dann eher kurz im Text betonen, dass Du zwar in der Vergangenheit schon *kurzfristig* an Projekten im Ausland mitgearbeitet hast, aber als Produktionsleiter (oder was auch immer der Titel waere) *langfristig* dabei sein musst. Das unterstuetzt dann zum einen das Argument, dass Dein Weiter- und Einkommen eben negativ beeinflusst sind, Du aber gleichzeitig belegst, dass Du schon qualifizierende Erfahrung fuer die hoehere Aufgabe hast.

Argument C kannst bzw. solltest Du auch einbringen, aber Du musst aufpassen, wie Du es formulierst. Denn wenn der Beamte Dir was will, dann koennte er einfach sagen "Na sehn'se, sie koennen ja auch was anderes um die Familie zu ernaehren, da brauchen sie ja nicht den Filmjob." Ich hatte damals selber zwar aehlich argumentiert (auch wegen Security Clearance und den Jobs, die einem damit offenstehen), aber die Stellenausschreibung, die ich beigelegt hatte, war in der gleichen Industrie, in der ich eh schon taetig war. Das scheint bei Dir ja nicht der Fall zu sein. Da wuerde ich definitiv den Pandemiebezug darlegen und dass Du eben mehr Flexibilitaet im zukuenftigen Arbeitsmarkt suchst/brauchst -- Dein Hauptaugenmerk aber natuerlich die weitere Karriere in Hollywood ist, wo Du ja schon langfristig tateig warst und Dir eine gewisse Reputation aufgebaut hast (weil sie Dich ja sonst auch nicht fuer diese teuren Auslandsprojekte in Betracht ziehen wuerden).

Vergiss die Steuerbescheide und Paystubs; wie gesagt, Deine finanzielle Situation geht keinen deutschen Beamten etwas an. Ich wuerde als Dokumente folgendes Anhaengen: (1) Lebenslauf inkl. Liste der Produktionen/Projekte an denen Du mitgewirkt hast. (2) Schreiben eines Produzenten oder Studios, das beschreibt, dass sie Dich haben wollen, warum der Aufenthalt vor Ort noetig ist, dass sie die Problematik des Verlusts der Greencard erkennen und Deinen Antrag auf die BBG unterstuetzen. (3) Kopien der Zertifikate und/oder das Abschlusszeugnis fuer Deinen weiteren Bildungsgang, der zeigt, dass du fuer die angezeigte Zweitkarriere auch befaehigt bist. (4) Deutsche Abschluesse (Abi oder was auch immer Du hast, Uni/Fachhochschule, etc) auf jeden Fall dabei tun -- zum einen wegen der fachlichen Qualifikation, aber auch um die Verbundenheit mit der deutschen Kultur, das Aufwachsen in Deutschland, etc, was Du ja im ersten Teil angefuehrt hast, zu belegen. (5) Kopien von zwei oder drei Stellenausschreibungen, die die US Stabue erfordern, auf die Du Dich trotz fachlicher Qualifikation nicht bewerben kannst. Du braucht Dich *nicht* auf diese Stellen zu bewerben um die Absagen beizulegen! Du wirst eh nichts verwertbares zurueckbekommen, und die Zeit darauf zu warten hast Du gar nicht. (6) Was immer fuer Kopien sie explizit im Antrag verlangen (Kopie vom Pass, Greencard, etc).

Ob die Aussagen von Arbeitgebern besser formal als Brief oder als gedruckte Email eingereicht werden sollten/koennten, weiss ich nicht. Es macht sicher einen besseren Eindruck, wenn sie ein formales Schreiben (mit Briefkopf der Firma) direkt an die Behoerde in Koeln richten wuerden; das unterstuetzt dann auch die Ernsthaftigkeit des Arguments und des Antrags. Uebrigens habe ich noch nie davon gehoert, dass sie irgendwann mal nachgefasst haetten und z.B. den Arbeitgeber angerufen haetten, um das Schreiben zu bestaetigen. Mache mit der Information, was Du willst. ;)

Die Reaktivierung Deines urspruenglichen Geschaefts ist implizit ja durch das ganze Argument 1 dargestellt. Da brauchst Du keinen Business Planb oder aehliches beilegen. Du hast das Geschaeft ja nie aufgegeben; es ist halt nur auf ein Niveau gesunken, das von Dir erforderte, die Weiterbildung und den Schwenk in die zweite Karriere zu machen. Ich wuerde halt im Text erwaehnen, dass die Filmbranche nach wie vor Deine Prioritaet ist, aber ansonsten da nicht viel Zeit mit verschwenden. Kleiner Tip: die Laenge des Antrags hat nichts mit der Erfolgsaussicht zu tun. Lieber kurz und praegnant als einen grossen Roman zu schreiben.

Deine familiaere Situation musst Du auch nicht gross darlegen; andererseits wuerde ich sie durchaus in den ersten Teil mit einbeziehen ("Natuerlich bringe ich meinen Kindern auch die deutsche Sprache bei."). Ich denke mal, ein kurzer Verweis auf die Folgen fuer sie, wenn Du ein geringeres Einkommen hast, reicht (Lebenstandard, den Du ihnen bieten kannst, College Tuition in der Zukunft, etc).
 
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Jennalee

New Member
Hallo Ulrich , ich würde dir sehr gerne mal meinen Fall darstellen und deine Meinung dazu hören . Vllt könntest du mir mal eine Nachricht schreiben ?

vielen Dank :)
 
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