Ich fand immer, wenn ich selber mitlachen konnte, dann war das absolut nichts schlimmes. Hab ich mal was zum Bruellen komisch ausgesprochen, hab ich es mir noch mal richtig sagen lassen und gut war. Das ist dann hoechstens fuer einen selber peinlich, muss es aber nicht. Die meisten finden es eher klasse, dass man ueberhaupt eine Fremdsprache spricht.
Genau.
Als ich am Theater noch recht neu war, hatte ich mal in 'nem Staff Meeting die Bühnenbild-Jungs gefragt, ob's möglich wäre, beim nächsten Bühnen-Umbau den schon recht abgestoßenen Barhocker, den wir am Theaterzugang als "Korbhalter" für den Ticketabreißer benutzen, neu lackieren könnte - da wird dann sowieso mit schwarzem Lack hantiert. Sagt der Ober-Bühnenbauer, "no problem, just place the stool in the vestibule and I'll grab it when we start painting." Sag ich: "I will gladly do that, if somewhat would kindly explain to me what the "vestibule" is - I don't know the term." Ober-Bühnenbauer: kugelt sich vor lachen (bis heute übrigens, und das ist über drei Jahre her...), erklärt dann aber freundlicherweise, dass er damit den Eingangsbereich vor dem Auditorium zwischen den Doppeltüren meint.
Mir fiel dann später ein, dass ich den Begriff "Vestibül" von der Kirche her kenne, und im Grunde hätte ich da wohl mit etwas Transferbemühung auch selber drauf kommen können. Aber der englische Begriff war mir vorher - noch dazu im Zusammenhang mit dem Theater - noch nicht begegnet.
An meinem allerersten Arbeitstag in den USA übrigens - damals bei einer internationalen Spedition im Büro, ist gut 25 Jahre her - hatte ich (mit meinem Oxford-English geschulten Ohr...) als Erstes einen Kunden aus Texas am Telefon. Nach fünf Minuten purer Ratlosigkeit gab ich auf und reichte den Kunden an einen Kollegen weiter; ich hatte nicht mal rausfinden können, wo der Name des Kunden endete und dessen sonstiges Anliegen anfing.
"Texanisch" ist bis heute nicht mein Lieblingsakzent...