Wendy, ich will'n Kind von Dir! Sowas ähnliches hatte ich gestern geschrieben, aber vBulletin hat meine Antwort gefressen, und dann hatte ich keine Lust, es nochmal zu schreiben.
SAS, in den USA sind vor allem zwei Dinge wichtig: finanzielle Eigenständigkeit und Eigeninitiative. Niemand wird Dir hier den Popo hinterhertragen, und als Immigrant hast Du anfänglich ein Recht auf null Staatsleistungen. Du würdest nicht mal Essensmarken bekommen, sprich, wenn Du Dich nicht selber ernähren könntest, dann würdest Du eben verhungern. Wer selber noch nichts in die Sozialsysteme eingezahlt hat, der bekommt rein gar nichts aus den Sozialsystemen heraus. Die USA sind sehr auf Egoismus und auf gut gespitzte Ellbogen ausgerichtet - hilf dir selbst, sonst hilft dir niemand, das ist hier das staatliche Grundprinzip. Und wenn man noch keine feste Stellenzusage hat und überdies so gering qualifiziert ist wie Du und folglich nicht binnen kurzer Zeit mit einer halbwegs vernünftig bezahlten Anstelllung rechnen dürfte, dann finde ich perönlich die $25.000 Startkapital, die Wendy ansetzt, noch deutlich zu niedrig.
Wenn wir davon mal die direkten Kosten für die Greencard und den Flug abziehen, Kautionen für Miete, Nebenkosten (Strom, Wasser, Handy, Festnetz/TV/Internet - jeweils mindestens $300; eher $500 Kaution für einen Neueinwanderer), diverse Grundanschaffungen abziehen (Auto, ein paar Möbel), - alternativ die Containerverschiffung mit dem Hab und Gut in Deutschland), dann sind schon mal locker $10.000 bis $12.000 weg. Und davon musst Du Deinen Lebensunterhalt bestreiten. Allein die private KV kostet locker ab $500 pro Monat aufwärts, und selbst, wenn Du eine billige Bleibe für vielleicht $500 finden solltest, musst Du immer noch die Nebenkosten, Lebensmittel, KFZ-Versicherung (für Immigranten locker $200 pro Monat) Körperpflege, etc. bezahlen. Netto wirst Du kaum mit weniger als $1500 pro Monat auskommen, und das ist schon recht knirsch gerechnet. Realistischer ist ein Minimum von $2000/Monat. Dann würden die verbliebenen $13.000 bis $15.000 gerade mal für sechs bis zehn Monate reichen, allerdings hat man dann null Rücklagen für den Selbstbehalt bei Arztbesuchen, für Zahnarztbesuche (werden nciht von den KVs abgedeckt), oder für Unvorhergesehenes (wie Autoreparaturen). Und sechs bis zehn Monate sind gar nichts, wenn man als Immigrant ohne US-Arbeitshistorie und ohne Studium und mit mangelhaften Englischkenntnissen 'nen Job sucht. Und nun verrat uns mal, wie Du Dir das realistisch vorgestellt hast?
Soweit es die Informationen zur Lotterie angeht, muss ich Wendy vollumfänglich zustimmen: Wenn es Dich schon überfordert, Dir diese wirklich überall (auch hier im Forum) leichtest zugänglichen Infos mal eben selber draufzuschaffen, dann bist Du für ein Leben in den USA definitiv nicht geeignet. Betrachte es als bürokratische Variante der natürlichen Auslese.
Und all das ist gar nicht böse gemeint. Aber so sind die Realitäten.
