Auswandern: würdet Ihr es wieder tun?

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Ace

Well-Known Member
Ob man es wieder tun würde ode rnicht, ist wahrscheinlich ein ziemlich persönliches Ding, daraus kannst du nicht unbedingt ablesen, ob das bei euch genauso laufen wird oder nicht. ;)
Allerdings möchte ich mich mal nachdrücklich Emma anschließen: Fixiert euch nicht zu sehr auf Florida. Mal davon abgesehen, dass ich das Klima da unten furchtbar finde (sorry an Emma und alle FL-Fans :D), ist die Wirtschaft da in der Tat nicht sehr divers und verdienen tut man dort auch nicht die Welt im Vergleich zu anderen Bundesstaaten. Die Arbeitslosigkeit hat zwar abgenommen, aber ist immer noch nicht gerade niedrig und die verdeckte Arbeitslosigkeit wohl viel höher.
Wenn ihr wirklich auswandern wollt, sollte euer Hauptaugenmerk erst einmal darauf liegen, wo ihr am besten Fuß fassen könnt. Wenn das jetzt Ohio oder Kansas ist, so be it. Umziehen könnt ihr immer noch, wenn ihr euch erst mal vor Ort etabliert habt, Sicherheiten aufgebaut habt und euch dann mit USA-Background in Florida auf Stellen bewerbt. D.h. erstmal rausfinden, wo der Arbeitsmarkt am günstigsten ist in eurer Branche, oder wenn euch die Branche egal ist, dann dahin ziehen, wo der Arbeitsmarkt allgemein günstig ist. Dorthin ziehen, Karriere und work history aufbauen, dann irgendwann mal ab nach FL, wenn ihr dann noch wollt. Das ist für mich eigentlich der logischste Weg, den ich jedem so empfehlen würde.
 

ruby64

Well-Known Member
D.h. erstmal rausfinden, wo der Arbeitsmarkt am günstigsten ist in eurer Branche, oder wenn euch die Branche egal ist, dann dahin ziehen, wo der Arbeitsmarkt allgemein günstig ist. .
Wie findet man das heraus? Gibt es Quellen wo man ersehen kann, wo die Arbeitsmarktlage am besten ist?
 
B

Betty

Guest
Ob man es wieder tun würde ode rnicht, ist wahrscheinlich ein ziemlich persönliches Ding, daraus kannst du nicht unbedingt ablesen, ob das bei euch genauso laufen wird oder nicht. ;)
Allerdings möchte ich mich mal nachdrücklich Emma anschließen: Fixiert euch nicht zu sehr auf Florida. Mal davon abgesehen, dass ich das Klima da unten furchtbar finde (sorry an Emma und alle FL-Fans :D), ist die Wirtschaft da in der Tat nicht sehr divers und verdienen tut man dort auch nicht die Welt im Vergleich zu anderen Bundesstaaten. Die Arbeitslosigkeit hat zwar abgenommen, aber ist immer noch nicht gerade niedrig und die verdeckte Arbeitslosigkeit wohl viel höher.
Wenn ihr wirklich auswandern wollt, sollte euer Hauptaugenmerk erst einmal darauf liegen, wo ihr am besten Fuß fassen könnt. Wenn das jetzt Ohio oder Kansas ist, so be it. Umziehen könnt ihr immer noch, wenn ihr euch erst mal vor Ort etabliert habt, Sicherheiten aufgebaut habt und euch dann mit USA-Background in Florida auf Stellen bewerbt. D.h. erstmal rausfinden, wo der Arbeitsmarkt am günstigsten ist in eurer Branche, oder wenn euch die Branche egal ist, dann dahin ziehen, wo der Arbeitsmarkt allgemein günstig ist. Dorthin ziehen, Karriere und work history aufbauen, dann irgendwann mal ab nach FL, wenn ihr dann noch wollt. Das ist für mich eigentlich der logischste Weg, den ich jedem so empfehlen würde.
Ich habe jetzt eine Liste über Biotech Firmen in Florida gefunden. Da werde ich mich mal schlau machen.
Noch eine Frage an Euch: wie ist Eure Erfahrung mit den Amerikanern. Kann man wirklich Freunde finden, wenn man aufgeschlossen auf sie zugeht? Ich kann nur von unseren Urlaubserfahrungen sprechen und da kommen wir immer super ins Gespräch. Wie es allerdings bei wirklichen Freundschaften aussieht wissen wir nicht.
 

Ace

Well-Known Member
Wie findet man das heraus? Gibt es Quellen wo man ersehen kann, wo die Arbeitsmarktlage am besten ist?

Naja, es gibt ja einmal die allgemeinen Arbeitslosenstatistiken. ;) Ansonsten, einen guten Überblick kriegt man immer, indem man seinen Beruf bei monster oder indeed eingibt, eine Region dazu und dann sieht man, wieviele Stellenangebote dabei rauskommen. Für manche Branchen sind die Hotspots auch bekannt, wie z.B. IT in der SF Bay Area oder Seattle, Pharma in New Jersey usw.

Ich habe jetzt eine Liste über Biotech Firmen in Florida gefunden. Da werde ich mich mal schlau machen.
Noch eine Frage an Euch: wie ist Eure Erfahrung mit den Amerikanern. Kann man wirklich Freunde finden, wenn man aufgeschlossen auf sie zugeht? Ich kann nur von unseren Urlaubserfahrungen sprechen und da kommen wir immer super ins Gespräch. Wie es allerdings bei wirklichen Freundschaften aussieht wissen wir nicht.

Für Biotech ist FL nicht gerade bekannt. Wenn ihr in der Branche Fuß fassen wollt, sitzen die meisten Schwergewichte in Boston, San Francisco, San Diego und eventuell noch New York - New Jersey - Philly.
Was die Freundschaften angeht, das hängt wohl von den Leuten ab, die man trifft. Natürlich kann man "wirklich" Freunde finden, es gibt aber auch viele Leute, die sagen man wäre ach so gut befreundet, aber sobald man sich nicht mehr regelmäßig sieht, ist man vergessen. Gibts aber auch in Deutschland. ;)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Was die Freundschaften angeht, das hängt wohl von den Leuten ab, die man trifft. Natürlich kann man "wirklich" Freunde finden, es gibt aber auch viele Leute, die sagen man wäre ach so gut befreundet, aber sobald man sich nicht mehr regelmäßig sieht, ist man vergessen. Gibts aber auch in Deutschland. ;)

*zustimm*

Generell finde ich es aber immer etwas merkwuerdig wie sehr der deutsche Auswanderer zum Teil nach Freunden in der neuen Heimat sucht. Dabei wird ganz vergessen, dass auch der Amerikaner nur Mensch ist und somit seine Freundschaften auch erst aufbauen muss. Alles andere sind Bekanntschaften, mehr nicht. Nur weil ich jetzt in der neuen Heimat bin und Anschluss suche, bedeutet das nicht, dass ich den selben Stellenwert wie die Menschen habe, die mein Umfeld schon seit Kindertagen/Schultagen/Collegezeiten usw. kennt und auch regen Kontakt mit ihnen hat. Das sind tatsaechlich Freundschaften und gegen die hat ein neues Gesicht in der Runde in den USA meist genauso wenig Chancen, wie in Deutschland oder England oder Frankreich oder Japan oder oder oder.

Es gibt nur wenige Menschen, die ich beispielsweise wirklich als Freund bezeichnen wuerde, obwohl ich sie schon laenger kenne. Dann kenne ich andere weitaus kuerzer und man fuehlt sich staerker verbunden als mit den Menschen, mit denen man 12 Jahre lang die Schulbank gedrueckt hat. Da sind sogar etliche dabei, mit denen man wirklich viel Zeit auch ausserhalb der Schule verbracht hat und heute gruesst man sich nur noch. Ich glaube, man macht auch schnell den Fehler, dem Ausdruck "friend", eine viel zu starke Bedeutung zu schenken.
Wenn es um Freundschaften geht, habe ich keine Erwartungen an mein Gegenueber. Fuer jeden Lebensabschnitt findet sich jemand, der einen eine Weile begleitet und dann kommt wieder jemand neues. Der eine wird zum guten Freund, andere sind fuer die kurze Zeit herzallerliebste Bekannte und ansonsten geht man seinen Weg.
 

Anja1402

Well-Known Member
Hallo Betty,

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen. Man sollte dahin gehen wo es Jobs gibt. Einen solchen zu finden ist als Neuankoemmling nicht so einfach, speziell wenn man keinen Studienabschluss hat. Eine Versetzung waere fuer Euch in der Tat die praktischste Moeglichkeit.
Zum Thema Freunde: das ist hier wie ueberall sonst auch, mit dem Unterschied dass der Deutsche die allgemeine amerikanische Freundlichkeit vielleicht manchmal zu ernst nimmt. Freundschaften entwickeln sich langsam und ueber Jahre - das braucht halt Zeit.

Liebe Gruesse
Anja :usa
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Ich habe Deine Blogs komplett gelesen und das hört sich nicht so toll an! Wir waren von der 1. Reise an USA Fans, aber im Urlaub sieht man den Alltag hier nicht!
So isses. Am liebsten würde ich Dich bitten, mal aufzuzählen, was Euch dazu bewegt, ausgerechnet nach Florida ziehen zu wollen. Dann würden wir alle mal herzlich über Eure Vorstellungen lachen - und dann würden wir mal erzählen, was wirklich realistisch ist. ;) Und das meine ich gar nicht böse. Aber 17 Mal FL-Urlaub - das klingt schon sehr nach rosaroter Urlauberbrillle.
Ja, die Firma hat Filialen, aber in Ohio und in Staaten wo ich nicht leben möchte.
Was spricht gegen Ohio? Und warum möchtest Du in den anderen Staaten, die eventuell eine berufliche Perspektive nach der Auswanderung bieten würden, nicht leben? Der fehlende Strand? Glaub' mir, wenn ich anmerke, dass man als Floridianer auch nicht oft an den Strand kommt, wenn man sich nebenbei um solche Kleinigkeiten wie das Brötchenverdienen kümmern muss.
Was machst Du in Florida?
'Nen guten Eindruck. :D
Ich bin als freiberufliche Journalistin in diese Gegend gezogen, arbeite im Moment aber nur nebenbei journalistisch und hab' 'nen Vollzeitjob am hiesigen Theater.
Wir würden am liebsten in der Tampa Bay Area wohnen, nämlich Ecke Bradenton!
Das klingt nach Urlaub. Was wollt Ihr denn in Bradenton arbeiten? Kokosnüsse am Holmes Beach verkaufen?
Fixiert euch nicht zu sehr auf Florida. Mal davon abgesehen, dass ich das Klima da unten furchtbar finde (sorry an Emma und alle FL-Fans :D), ist die Wirtschaft da in der Tat nicht sehr divers und verdienen tut man dort auch nicht die Welt im Vergleich zu anderen Bundesstaaten. Die Arbeitslosigkeit hat zwar abgenommen, aber ist immer noch nicht gerade niedrig und die verdeckte Arbeitslosigkeit wohl viel höher.
Musst Dich nicht bei mir entschuldigen. Ich kann das Klima hier nicht ausstehen. Die ewige Schwüle und der Regen im Sommerhalbjahr gehen mir enorm auf den Keks, und das mit dem Klima Hand in Hand gehende Gewürm ist auch nicht mein Freund... ;)

Aber ansonsten stimme ich Dir zu. Die verdeckte Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Nie vergessen, dass in der Statistik nur diejenigen geführt werden, die ALG bekommen.
Noch eine Frage an Euch: wie ist Eure Erfahrung mit den Amerikanern. Kann man wirklich Freunde finden, wenn man aufgeschlossen auf sie zugeht? Ich kann nur von unseren Urlaubserfahrungen sprechen und da kommen wir immer super ins Gespräch. Wie es allerdings bei wirklichen Freundschaften aussieht wissen wir nicht.
Das hängt - wie alles - vom Einzelfall ab. Ich habe sehr gute Freunde in den USA, aber ich habe hier auch viele oberflächliche Bekanntschaften, die sich zwar selber "friends" nennen, die ich aber nicht als Freunde betrachten würde. Freundschaften müssen wachsen, und das braucht Zeit. Und es dauert auch seine Zeit, bis man den hiesigen "Code" wirklich entziffert hat. Das, was Amis sagen und das, was sie meinen, das sind ja unterschiedliche Tassen Tee. Das muss man erst mal lernen.
Generell finde ich es aber immer etwas merkwuerdig wie sehr der deutsche Auswanderer zum Teil nach Freunden in der neuen Heimat sucht. Dabei wird ganz vergessen, dass auch der Amerikaner nur Mensch ist und somit seine Freundschaften auch erst aufbauen muss. Alles andere sind Bekanntschaften, mehr nicht. Nur weil ich jetzt in der neuen Heimat bin und Anschluss suche, bedeutet das nicht, dass ich den selben Stellenwert wie die Menschen habe, die mein Umfeld schon seit Kindertagen/Schultagen/Collegezeiten usw. kennt und auch regen Kontakt mit ihnen hat. Das sind tatsaechlich Freundschaften und gegen die hat ein neues Gesicht in der Runde in den USA meist genauso wenig Chancen, wie in Deutschland oder England oder Frankreich oder Japan oder oder oder.

Es gibt nur wenige Menschen, die ich beispielsweise wirklich als Freund bezeichnen wuerde, obwohl ich sie schon laenger kenne. Dann kenne ich andere weitaus kuerzer und man fuehlt sich staerker verbunden als mit den Menschen, mit denen man 12 Jahre lang die Schulbank gedrueckt hat. Da sind sogar etliche dabei, mit denen man wirklich viel Zeit auch ausserhalb der Schule verbracht hat und heute gruesst man sich nur noch. Ich glaube, man macht auch schnell den Fehler, dem Ausdruck "friend", eine viel zu starke Bedeutung zu schenken.
Wenn es um Freundschaften geht, habe ich keine Erwartungen an mein Gegenueber. Fuer jeden Lebensabschnitt findet sich jemand, der einen eine Weile begleitet und dann kommt wieder jemand neues. Der eine wird zum guten Freund, andere sind fuer die kurze Zeit herzallerliebste Bekannte und ansonsten geht man seinen Weg.
:up
 
B

Betty

Guest
Hallo liebe Emmaglamour,
ich danke Dir für Deine Infos! Auch wenn es sich ernüchternd anhört!
Was uns in FL so gefällt: natürlich das Wetter! Wir würden schon gerne an der Sonne leben, wenn auch die Sommermonate grauslig
heiß sind. Wir waren auch schon im September dort, puh! Dafür ist das Wetter in Deutschland 2/3 vom Jahr ätzend. Da nehme ich lieber
die Sommerhitze in Kauf!
Man erträumt sich halt, daß man hier sein Geld verdient und in der Freizeit eine höhere Lebensqualität durch das Wetter hat.
Allerdings bin ich mir eben da nicht sicher, wegen des vermutlich geringeren Gehaltes, der Krankenversicherung, des Schulgeldes für die Kids usw.
Daher bin ich in dieses Forum eingetreten, denn ich will es später nicht bereuen!
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Man erträumt sich halt, daß man hier sein Geld verdient und in der Freizeit eine höhere Lebensqualität durch das Wetter hat.

Die Freizeit fällt in der Regel in den USA im Vergleich zu Deutschland eher spärlich aus, das sollte man auch im Hinterköpfchen behalten :)
 
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