Ich möchte mit diesem Thread keine religiöse Diskussion anfachen, sondern lediglich drauf hinweisen, das man in weiten Teilen der USA als Atheist unwillkommen ist. Ein Fakt, mit dem man sich bei seinen Auswanderungsplänen unbedingt auseinander setzen sollte.
USA: Kongress-Abgeordneter outet sich als Atheist - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
Weshalb mögen Amerikaner keine Atheisten? | hpd
Why do Americans still dislike atheists? - The Washington Post
USA - Reaktionen auf Voschlag zu nationaler Atheistenwarndatei
eine ungefähre Übersetzung des Zeitungsartikels:
Noch mal an dieser Stelle: Dies ist kein Aufhänger für eine religiöse Diskussion, für sowas gibt es im unendlichen WWW genügend Plattformen.
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Weshalb mögen Amerikaner keine Atheisten? | hpd
Why do Americans still dislike atheists? - The Washington Post
USA - Reaktionen auf Voschlag zu nationaler Atheistenwarndatei
eine ungefähre Übersetzung des Zeitungsartikels:
Warum lehnen Amerikaner Atheisten noch immer ab?
Von Gregory Paul und Phil Zuckerman
Veröffentlicht: 30. April ( Washington Post Opinion
Lange nachdem Schwarze und Juden große Fortschritte gemacht haben und selbst Homosexuelle Respekt, Akzeptanz und neue Rechte eingeräumt bekommen, gibt es noch immer eine Bevölkerungsgruppe, die Amerikaner schlichtweg nicht sonderlich mögen: Atheisten. Diejenigen, die nicht an Gott glauben, gelten weithin als unmoralisch, verdorben und grimmig. Sie dürfen den Pfadfindern nicht beitreten. Atheistische Soldaten werden als potenziell defizitär eingestuft, wenn sie bei militärischen psychologischen Untersuchungen nicht hinreichend „spirituell“ abschneiden. Umfragen ergeben, dass die meisten Amerikaner sich weigern oder zögern Nichtgläubige zu heiraten oder zu wählen; in anderen Worten: Nichtgläubige sind eine Minderheit, der das Recht, ein öffentliches Amt zu bekleiden, trotz des konstitutionellen Verbots religiöser Tests faktisch gemeinhin verwehrt wird.
Selten von den Massen widersprochen, wird diese Anti-Atheisten-Diskriminierung vorangetrieben von christlichen Konservativen, die schrill – und unhöflich – behaupten, dass der Mangel an Gottesglauben der Gesellschaft schaden und Nichtgläubige letztlich suspekt seien und Bürger zweiter Klasse wären.
Ist diese reflexhafte Ablehnung von Atheisten berechtigt? Keineswegs.
Eine zunehmende Masse sozialwissenschaftlicher Forschungen enthüllt, dass Atheisten – und nicht-religiöse Menschen insgesamt – weit von den widerlichen Wesen entfernt sind, das viele von ihnen annehmen. In Grundfragen von Moral und Menschlichkeit – Aspekte wie den regierungsseitigen Einsatz von Folter, die Todesstrafe, körperliche Züchtigung von Kindern, Rassismus, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Umweltzerstörung oder Menschenrechte – neigen die Nichtreligiösen zu höherer Ethik als ihre religiösen Mitbürger; insbesondere im Vergleich mit jenen, die sich selbst als „sehr religiös“ bezeichnen.
Man bedenke, dass auf einem gesamtgesellschaftlichen Level die Mordraten in säkularen Nationen wie Japan oder Schweden erheblich geringer sind als in den erheblich religiöseren Vereinigten Staaten, wo zudem ein größerer Anteil an der Gesamtbevölkerung im Gefängnis sitzt. Selbst innerhalb der USA haben die Bundesstaaten mit den höchsten Raten an Kirchgängern (wie Louisiana und Mississippi) signifikant höhere Mordraten als erheblich weniger religiöse Bundesstaaten wie Vermont und Oregon.
Als Individuen schneiden Atheisten in Intelligenzmessungen; insbesondere in Ausdrucksfähigkeit und wissenschaftlicher Bildung, tendenziell sehr gut ab. Sie tendieren dazu, ihre Kinder zu rationalen Problemlösungen zu erziehen und sie zu ermutigen, sich in existenziellen Fragen ihre eigenen Meinungen zu bilden und andere Menschen so zu behandeln, wie sie selber behandelt werden möchten. Sie haben mit höherer Wahrscheinlichkeit als stark religiöse Menschen „Safe Sex“ und sie sind mit geringerer Wahrscheinlichkeit nationalistisch oder ethnozentrisch. Sie würdigen die Denkfreiheit.
Während zahlreiche Studien zeigen, dass säkulare Amerikaner weniger gut als ihre religiösen Mitbürger abschneiden, wenn es um gewisse Indikatoren von geistiger Gesundheit oder subjektivem Wohlbefinden geht, zeigen neue Studien dass die Beziehungen zwischen Atheismus, Theismus, geistiger Gesundheit und Wohlbefinden komplex sind. Immerhin belegt Dänemark – einer der am wenigsten religiösen Staaten der Welt – kontinuierlich Platz 1 unter den „glücklichsten Nationen“ der Welt. Und Studien von Apostaten (Menschen, die einst religiös waren, sich später aber von ihrem Glauben abgewendet haben) ergaben ein glücklicheres, besseres und befreiteres Lebensgefühl in ihrem postreligiösen Lebensabschnitt.
Nichtgläubigkeit ist jedoch kein Ponyhof. Einige Studien deuten an, dass die Selbstmordraten unter den Nicht-Religiösen höher sind. Aber Umfragen, die anzeigen, dass religiöse Amerikaner besser dran sind, können irreführend sein, weil sie neben unter den Nicht-Religiösen auch agnostische Gratwanderer einreihen, während wirkliche Atheisten ebenso gut abschneiden wie gottesfürchtige Gläubige. In Bezug auf zahlreiche Maßstäbe, die gesellschaftlichen Erfolg messen – Armutsraten, Teenagerschwangerschaften, Abtreibung, sexuell übertragbare Krankheiten, Adipositas, Drogenmissbrauch und Kriminalität ebenso wie Wirtschaft – korrelieren hohe Grade von Säkularität mit positiven Ergebnissen in Industrienationen. Keine der stark säkularen, fortschrittlichen Demokratien leidet an einer ähnlichen Kombination gesellschaftlicher Schäden wie das christliche Amerika.
Vor mehr als 2000 Jahren entstand Psalm 14 mit der Behauptung, Atheisten seien töricht und verdorben, unfähig, Gutes zu tun. Diese Herabsetzungen haben sich gehalten. Negative Stereotypen über Atheisten sind allgegenwärtig. Doch wie alle Klischees sind sie unwahr – und vielleicht verraten sie uns das mehr über diejenigen, die sie verbreiten als übe diejenigen, die sie beleidigen. Wenn also Leute vom Schlage Glenn Becks, Sarah Palins, Bill O’Reillys und Newt Gingrichs versuchen, mit einer Politik der Spaltung und Zerstörung Atheisten zu beschmutzen, dann tun sie das unter Missachtung der Realitäten.
Wie andere nationale Minderheitsgruppen, genießt der Atheismus regen Zulauf. Aller Bigotterie zum Trotze hat sich die Anteil der amerikanischen Atheisten an der Gesamtbevölkerung seit den Sechzigern verdreifacht. Die Toleranz jüngerer Generationen gegenüber endlosen religiösen Disputen lässt stark nach. Umfragen, die die verständlichen Zögerlichkeit, Atheismus einzugestehen, berücksichtigen, haben ergeben, dass rund 60 Millionen Amerikaner – ein Fünftel der Gesamtbevölkerung – nicht religiös ist. Unsere nichtreligiösen Mitbürger sollten denselben Respekt eingeräumt bekommen wie andere Minderheiten.
Gregory Paul ist ein unabhängiger Forscher im Bereich Soziologie und Evolution. Phil Zuckerman, Soziologieprofessor am Pitzer-College, ist der Autor von „Society Without God“ („Gesellschaft ohne Gott“).
Noch mal an dieser Stelle: Dies ist kein Aufhänger für eine religiöse Diskussion, für sowas gibt es im unendlichen WWW genügend Plattformen.