Arbeitsmoral

Emmaglamour

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Greencard
Gerade bei solchen "offiziellen" Dingen regele ich das auch lieber persönlich, Blauregen. Da habe ich am Telefon zwar keine sprachlichen Probleme, aber ich finde oft, dass diese Callcentermitarbeiter nicht wirklich wissen, wovon sie reden. Und das war bei "Deiner" Sachberarbeiterin vermutlich auch so. Wenn man aber nicht wirklich weiß, wovon man redet, dann kann man das, was man meint, auch nicht anders umschreiben.

Mir ging das so, als ich mein Zweitauto bei der Versicherung anmelden wollte (die kein Büro vor Ort hat); und da hatte ich so eine Tusse am Rohr, die nicht nur inkompetent war, sondern auch unfreundlich und alles besser wusste. Ich hatte damals meinen Fiat Baujahr 1980 versichern wollen, und die Tusse bestand darauf, dass ich ihr eine 16-stellige VIN geben müsse. Nur wurden die 16-stelligen VINs erst 1981 eingeführt, der Fiat hat folglich keine; der hat die alte 13-stellige VIN, was ich ihr sehr geduldig mehrmals zu erklären versuchte. Erst kannte sie die Marke Fiat nicht, die ich fünf Mal buchstabiert hatte und die sie dann immer noch nicht in ihrem System fand, und unterstellte, die Marke gäbe es gar nicht, dann gab's die VIN-Arie, und als sie dann nach einer halben Stunde ihrer eigenen Unfähigkeit noch schnippisch wurde und mir quasi ins Ohr sagte, ich würde lügen, riss mir der Geduldsfaden und hab' ich mich zum Vorgesetzten durchstellen lassen und dann später noch 'ne gepfefferte Email an die Geschäftsleitung geschickt (auf die tatsächlich reagiert wurde, wer hätte das gedacht). Die Lektion, die ich daraus gelernt hatte: Nie, nie, niemals am Wochenende einen Callcenteranruf machen. Am Wochenende arbeiten die Nulpen, die wochentäglich absolut nicht tragbar wären... Du hattest nicht zufällig versucht, am Wochenende Strom, Wasser etc. anzumelden? Das würde einiges erklären... ;)
 

ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Am Telefon tu ich mich immer noch schwer. Ich versteh am besten, wenn ich die Leute sehen kann.

Als ich vor knapp 1 1/2 Jahren am Telefon hing und Strom-, Gas-Anbieter usw fuer unser Haus zu erledigen hatte, da war ich bei der Strom-Tusse kurz davor entweder zu heulen oder aufzuhaengen. Die war weder in der Lage, langsamer zu nuscheln noch Ausdruecke, die ich absolut nicht verstanden habe, irgendwie anders zu umschreiben. Und ich habe foermlich gespuert, wie sie am anderen Ende der Leitung die Augen verdrehte. Zwar blieb sie professionell freundlich, aber das war irgendwie keine fuer mich aufbauende Geschichte. Und ich telefonier eh schon nicht gerne. Aber wir haben unseren Strom gekriegt und es hat alles geklappt, wie ich meinte, mit ihr besprochen zu haben. Manchmal hat man eben so einen Rueckschlag.
Das Problem hab ich auch...vor allem wenn es Südstaatler sind....die versteh ich ja so gar nicht. Ich versuche auch alles persönlich zu erledigen.
 

Blauregen

Well-Known Member
Die Lektion, die ich daraus gelernt hatte: Nie, nie, niemals am Wochenende einen Callcenteranruf machen. Am Wochenende arbeiten die Nulpen, die wochentäglich absolut nicht tragbar wären... Du hattest nicht zufällig versucht, am Wochenende Strom, Wasser etc. anzumelden? Das würde einiges erklären... ;)

Nee, war mitten in der Woche, zu normalen Buerozeiten. Sonst mach ich sowas am liebsten schriftlich, denn dann hab ich naemlich immer direkt das "Beweismaterial" zur Hand, wenn da was schief laeuft. Hab ich waehrend meiner Lehre auf der Behoerde gelernt, dass telefonische Aussagen oft nichts wert sind.

Einmal pro Woche arbeite ich in einem Callcenter, allerdings indem ich von Cubicle zu Cubicle gehe und die Angestellten fuer ein paar Minuten massiere. Und da kriegt man schon mit, dass viele dort nicht gerade die aller hellsten sind ... Die faehigeren bleiben nicht lange da; entweder sie steigen schnell auf oder finden was besseres.
 

hegi

Well-Known Member
Ehe-GC
Ich lache immernoch ueber das freundlichen "Yeeahaaaa"...und hab dabei ganz lustige Bilder im Kopf. Inzwischen hab ich keine grossen Schwierigkeiten mehr, aber manchmal moechte ich wirklich freundlich bitten: "....nimm doch endlich die Kartoffel aus dem Mund und mach die Zaehne auseinander beim Reden!"....lol
Aber am Freitag musste ich aufgeben, denn ich hatte einen Inder am Telefon. Keine Chance! Auch meine Kollegin musste dann aufgeben. Ihr fiel dann ein, dass wir einen Inder haben, und der musste dann herausfinden was der Kunde wollte. :-)
 

anjaxxo

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Moderator
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Kann ich zustimmen, die call centers in India oder wo auch immer sind ein Graus. Entweder sie verstehen dich nicht oder du verstehst sie nicht.
Bloedes outsourcing. Ich hatte das mit dem Dell support, als mein Computer kaputt war. Gott, war das ein Drama. Ich hab dann nachher nur noch gesagt: I want to speak to the supervisor. No, I don't want to talk to you anymore, I want a supervisor. Und irgendwann hatte ich dann jemanden an der Strippe der Englisch sprechen konnte.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich an den indischen und afrikanischen accent langsam gewoehne. Wenn man genau zuhoert, merkt man, dass sie eigentlich ganz gutes Englisch sprechen, aber es falsch aussprechen. Die Grammatik und der Wortschatz sind oft erstaunlich gut, aber die Aussprache....
Aber wie gesagt, man gewoehnt sich dran.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Der deutsche Email-Support von Amazon.de ist inzwischen offenbar auch in Indien angesiedelt, wie ich vorige Woche erstaunt feststellen durfte. Da musste ich zwei Mal aus Reklamationsgründen mit dem Kundenservice Kontakt aufnehmen, und die Antworten, die ich binnen weniger Stunden (und das zu in Deutschland nachschlafender Zeit) bekam, waren in fehlerfreiem Deutsch verfasst, aber mit eindeutig indisch klingenden Namen unterschrieben. Da ich nicht annehme, dass sonderlich viele Inder im Online-Kundensupport von Amazon in Deuschland arbeiten (und dann auch noch die Nachtschicht besetzen), kamen die Emails wohl aus Indien. Schon schade.
(Und ehe jemand motzt, weil ich den Obervernichter deutscher Einzelhandelsarbeitsplätze unterstütze: Das Buch, das ich zu bestellen versuch(t)e, konnte ich anderswo mit US-Versand nicht finden, hence the order from Amazon. Allgemein versuche ich recht konsequent, lieber unabhängige lokale Läden zu unterstützen und lieber nicht bei Ketten einzukaufen - H&M, Aldi und IKEA ausgenommen; deren Preis-/Leistungsverhältnis ist schwer zu schlagen.)
 

Ayne

Well-Known Member
Nun, beim grossen Kraken darf man sich aber auch höchstens wundern, dass es so lange gedauert hat, bis er das gleiche macht, wie alle anderen von seiner Art auch.
Ich stelle selber fest, dass es zunehmend schwieriger wird ihn oder seinesgleichen zu umgehen und zwar aus verschiedenen Gründen.
Vor allem kommt es mir jedenfalls in Deutschland so vor, das Amazon auf irgendeine Art auf die Zusteller Einfluss zu nehmen scheint, die Sachen, die dort bestellt werden sind oft am nächsten spätestens übernachsten Tag geliefert und das ohne Prime, während man bei anderen doch länger wartet. Das ist für mich jetzt kein Problem, nur etwas, das ich festgestellt habe.
 

nycfan

Well-Known Member
Nun das hat eher damit zu tun, dass Amazon Zig Wechselbrücken an jedem DC pro Tag in das Paketsystem einspeist. Als Depotmanger des Paketdienstleisters würdest du auch zusehen, dass die Ware dein Depot sofort wieder verlässt sonst säufst du nämlich ab.
 
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