Arbeitskultur - Erfahrungen.

Mike_40

Member
Hallo zusammen,
Ich arbeite seit 10 Monaten für ein Start Up Unternehmen in den USA, bin mit einer US Amerikanerin verheiratet und seit vielen Jahren mit Land und Leuten vertraut...dachte ich...

Ich komme ursprünglich aus dem süddeutschen Raum. Arbeiterfamilie. Einfach gestrickt. Geprägt von typisch deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit, Pflichtbewusstsein, Ordnung und Genauigkeit...etc....

Es ist meine erste Start Up Erfahrung aber ich hab so meine Probleme mit der tendenziell eher schlampigen amerikanischen Arbeitsweise und dem allseits bekannten Oberflächlichem Verhalten der Kollegen.

Ich hab leider das Gefühl, dass es hinter vorgehaltener Hand tendenziell sehr viel

- Lästerverhalten
- Schauspielerei
- Schläfrigkeit
- Unhöflichkeit (kein guten Morgen, kein schönen Feierabend wünschen, etc...)
- Heuchelei
- Rivalität
- etc...

Gibt. Das betrifft nicht alle Kollegen und Bereiche aber das ist so eine generelle Beobachtung von mir.

Ich habe mein unbefristeten Arbeitsvertrag in Deutschland aufgegeben und arbeite jetzt "at will" und bin theoretisch jederzeit kündbar.

Vielleicht ist das der Grund warum die Menschen hier anders ticken....

...Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?
 
Ich lebe jetzt seit fast 20 Jahren hier und finde, sowas gibt es hier wie auch in Deutschland.
Das mit den Unpuenktlichkeit und dem nicht professionell sein hat vielleicht damit zu tun, dass es hier sowas wie Berufsausbildung nicht gibt, d.h. viele werden halt angelernt und dann stellt man halt erst nach ein paar Monaten fest, dass das was der neue Mitarbeiter sagte, er koenne, leider nicht stimmt.
Ich hab' hier beides erlebt, habe aber das Glueck, dass die meisten meiner Kollegen - aktuell und fruehere - professionell und nett und nicht 'falsch' sind
 
Ich finde es kommt auf die Firmenkultur und das Team an. Manche funktionieren gut manche nicht. Ich denke dass ist überall auf der Welt so. Natürlich gibt es Besonderheiten hier in den USA. Ich versuche nicht in besser oder schlechter zu kategorisieren sondern es so zu akzeptieren wie es halt ist. Wenn einem eine Firma zu sehr nervt halt kündigen.
 
@ Sven mir ist heute erst wieder gedroht worden..."mike you risk your employment"....Begründung: ich laufe seit 7 Monaten einer banalen IT Sache hinterher und mir reisst jetzt langsam der Geduldsfaden nach unzähligen Emails und Erläuterungen in der Sache - mein wording sei nicht angemessen. Ich bin es gewohnt, dass man in solchen Situationen von seinem Vorgesetzten unterstützt und nicht an den Pranger gestellt wird. Emotionen hin oder her....man kann mir doch nicht meinen Job nehmen, nur weil andere meinen Job blockieren.....verstehe hier teilweise die Welt nicht mehr....89 % small talk in Besprechungen und keine sachliche Kritik erlaubt wenn es mal vorangehen oder in die Tiefe gehen soll - dann ist man zu technical oder overboard...der fleißige ist echt der Dumme...bisher meine Erfahrung...ich will nicht ausschließen das es an meiner Person liegt und es einfach nicht passt....die Führungsstruktur steckt noch in den Anfängen - hauen und stechen an allen Ecken und Enden. Vielleicht einfach nicht meine Welt....

...wir wohnen in den tiefen des Südostens, da gibt es leider nicht so viele Möglichkeiten die Jobs zu wechseln.....schauen wir mal wie es weitergeht....
 
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