"Americans 'are sicker and die younger' than people in other wealthy nations"

frollein pampel

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Jaaa, das God bless America mir auch ganz schoen auf den Zeiger, lol. Weshalb ich bei Sportveranstaltungen auch immer kurz vorm Beginn aufs stille Oertchen oder zum Getraenkestand renne. Ich werd sonst immer so Anti und das ist meiner besseren Haelfte peinlich ;)
Ansonsten halte ich mich von Orten, Bars etc fern, in denen sich diese Art von 'ignoranten Fahnenschwingern' auffhaelt. Ich meide auch diese Feiertage in denen mal wieder das Militaer oder das Land hochgejubelt wird. Dann laessts sich eigentlich ganz gut leben. In meinem Freundeskreis beneiden eigentlich viele wie gut wir es in Deutschland haben, inbes. in Bezug auf Ausbildung (Studium und Berufsausildung) und Sozialsystem/Krankenversicherung.

Es gibt ein paar Dinge die mir in Deutschland besser gefallen und ein paar, die mir hier besser gefallen. Es haelt sich momentan bei mir die Waage und ich bin eigentlich ganz froh drueber. Obwohl es einfache waere alles in D kacke zu finden denn dann haette ich nie Heimweh...
 

anjaxxo

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Ja? Was findest du denn besser in den USA? Wuerde mich wirklich mal interessieren.
Ich finde vieles genauso wie in Deutschland und manches schlechter. Das Schlimme ist allerdings, dass das Schlechte fuer mich elementar wichtige Sachen sind, wie zum Beispiel Umweltschutz, das Waffengesetz und eine tolerante Haltung gegenueber Minderheiten oder Andersdenkenden sowie das Sozialversicherungss- und Gesundheitssystem.
Der Alltag ist in den meisten Dingen gleich. Die Menschen sind hier genauso nett, unfreundlich und hilfsbereit und nervend wie wahrscheinlich ueberall auf der Welt.
 

Ace

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Leute ihr müsst nicht gleich so emotional reagieren, ich habe hier niemanden direkt angesprochen. Für mich ist der Amerikaner, der schwadroniert, wie toll Amerika ist und wie sozialistisch der Rest der Welt genauso unangenehm wie der Europäer, der sein System für das beste hält und die USA dämonisiert. Das nimmt sich absolut nichts. Wir sehen alle die Welt durch einen Filter. Der eine ist eben deutsch/europäisch, der andere amerikanisch und einige arbeiten daran, den Filter abzulegen, während viele es nicht tun.

Naja, wenn man nix anderes kennt, kommt man auch nicht drauf, es zu aendern.

Wer sagt denn, dass die das nicht kennen? In meinem Freundeskreis ist eigentlich so gut wie jeder mit den Systemen in Europa, oder zumindest in Kanada, vertraut. Trotzdem lehnen es viele ab.
Ich finde nicht, dass du deine Erfahrungen vom Kaff in Upstate NY auf die ganzen USA projizieren kannst. Das wäre ja, wie wenn ich nach Posemuckel in McPomm fahre und sage "Ja, so isset in Deutschland".

PS: Ich möchte übrigens betonen, dass ich Dinge wie Krankenversicherungen auch für unabdingbar halte, aber das ist eben meine persönliche Meinung und nicht die allgemeingültige Wahrheit, die den unziviliserten Amerikanern aufgedrückt werden muss, weil sie nicht selber auf den Trichter kommen.
 
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Ezri

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Wer sagt denn, dass die das nicht kennen? In meinem Freundeskreis ist eigentlich so gut wie jeder mit den Systemen in Europa, oder zumindest in Kanada, vertraut. Trotzdem lehnen es viele ab.
Ich finde nicht, dass du deine Erfahrungen vom Kaff in Upstate NY auf die ganzen USA projizieren kannst. Das wäre ja, wie wenn ich nach Posemuckel in McPomm fahre und sage "Ja, so isset in Deutschland".

Du projezierst Deinen Freundskreis auf ganz USA und Anja soll das mit ihrem Kaff nicht tun? :gruebel
 

anjaxxo

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Ich sehe das ein bisschen anders.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass ich die Nicht-Versicherten mit meinen erhoehten Krankenhaus- und Arztrechnungen mitfinanzieren muss, bloss weil sie die Freiheit haben wollen, selbst entscheiden zu koennen, nicht krankenversichert zu sein. Wenn das so ist, dann sollen sie gefaelligst auch die Konsequenzen tragen und nur die Hilfe bekommen, die sie bezahlen koennen (ich weiss, dass es Menschen gibt, die sich keine Krankenversicherung leisten koennen, weil sie diese nicht vom Arbeitgeber angeboten bekommen, ich sage dies jetzt auch nur ueberspitzt um meinen Standpunkt deutlicher zu machen). Amerika hat das teuerste Gesundheitswesen auf der Welt und mir flattern jeden Monat unglaubliche Rechnungen ins Haus, weil mein Mann regelmaessig zum Arzt gehen muss.
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn sich einen Dreck um Umweltschutz geschert wird und dies Auswirkungen auf die ganze Welt hat.
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn ich Angst haben muss, von einem Bekloppten erschossen zu werden, bloss weil die Amerikaner auf ihr Recht bestehen, Waffen zu besitzen, was ist denn mit meinem Recht, nicht erschossen zu werden?
Ich finde, die Freiheit eines Menschen hoert dort auf, wo die Freiheit eines anderen angekratzt wird.

Ich muss auch nicht von meinem "Kaff" auf ganz Amerika schliessen, denn ich habe schon viele Staaten besucht und ich kann auch Zeitung lesen und Nachrichten sehen. Bloss weil ich hier lebe, heisst das ja nicht, dass ich nicht mitkriege, was sonst noch auf der Welt passiert.
Im Zeitalter des Internets kann man auch schon mal erfahren, was ausserhalb seines Lebensbereiches passiert.

Und wenn deine Bekannten unser Sozial- und Gesundheitssystem in Deutschland kennen, dann wahrscheinlich rein theoretisch, sicherlich hat keiner von denen mal ein paar Jahre in Deutschland gelebt und es selbst genossen. Denn ansonsten kann ich mir keinen Grund vorstellen, warum man es trotzdem ablehnen sollte.

Ich wuerde niemals irgendjemandem hier sagen, dass ich alles in Deutschland besser finde und hier ist alles scheisse. Ich behalte meine Meinung ueber Amerika generell schon fuer mich. Ich will niemanden verletzen oder vor den Kopf stossen. Aber hier im Forum kann ich meine Meinung ja offen sagen.
Und ich finde es eben immer so lustig, wie man sich hier selbst bejubelt und glaubt, im tollsten Land der Welt zu leben (und das glaubt ein Grossteil der Amerikaner, da bin ich felsenfest von ueberzeugt), hat aber noch nie woanders gelebt und mal andere Erfahrungen gemacht und gesehen, dass es auch woanders nicht so schlecht ist oder manches sogar besser.

Noch ist Amerika die Wirtschaftsmacht Nr. 1, aber in ein paar Jahren wird das China sein. Meiner Meinung nach befindet sich Amerika auf dem Weg nach unten.
Eine marode Stromversorgung und Infrastruktur, ein marodes Gesundheitssystem, die Wirtschaft geht den Bach runter und immer mehr Menschen verarmen.
Klar, man kann sagen, wenn die Amerikaner das aendern wollen, dann machen sie das schon. Hoffentlich ist es dann nicht zu spaet.
 

Lileigh

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Das ganze erinnert mich gerade an eine Diskussion, die ich neulich mit einem hatte. Deutscher, mittlerweile eingebuergert. Da durfte man auch kein kleinstes bisschen am Image der USA kratzen ohne dass derjenige direkt in Verteidigungsstellung ging. Das ist sicherlich normal. Ich versuche beispielsweise immer beide Laender zu verteidigen. Je nachdem, wer mir da nun bloed kommen mag. Aussenstehende haben aber meist einen ganz anderen Blickwinkel. Das mag den Einheimischen nicht passen, weil man eben die Dinge zu hoeren bekommt, die man eventuell so nicht wahrnimmt oder gar wahrnehmen moechte.

Genauso, wie man viele kennt, die nie nach Europa ziehen wuerden, kennt man, zumindest ich, auch einige und viele mehr, die sofort alles stehen und liegen lassen wuerden. In meinem Familie, Bekannten- und Freundeskreis ist das fast jeder (inkl. Waffenbesitzer), auch nur fast, weil ein Teil lieber nach Japan und der andere nach Korea moechte.

Als Mutter von drei Kindern (US/Deutsch) nehme ich mir natuerlich das Recht raus einiges hier anzuprangern. Hier geht es naemlich nicht um mich, sondern um meine Kinder. Da faengt es schon beim maroden Schulsystem an. Zumindest versucht man nun einheitliche Lehrplaene zu erschaffen, damit Kinder keine Nachteile durch Umzuege erfahren oder einfach, weil sie in der falschen Ecke leben und somit keine Chancen haben. Eventuell schafft man somit schonmal den ersten Schritt, um irgendwann international mithalten zu koennen. Das ist kein USA-bashing, davon bin ich meilenweit entfernt, aber es gibt nunmal Tasachen vor denen man gerne mal die Augen verschliesst.
In Deutschland fand ich es immer schrecklich, wenn man die Deutschen als Jammerlappen abstempelte. Heute, wenn ich jedenfalls so meinen deutschen Bekannten- und Freundeskreis mitbekomme, weiss ich, dass man da wohl nicht ganz Unrecht hatte. Man hat einfach einen anderen Blick, wenn man andere Kulturen, Gewohnheiten etc. kennenlernen darf. Mein Mann hat in seiner eigenen Heimat einen Kulturschock erlebt und kann sich mit vielen Dingen einfach nicht anfreunden. Welchen Stempel drueckt man ihm auf?
Derzeit machen wir einiges durch und durch Bekannte und Freunde haben wir schon mitbekommen, auf was man sich gefasst machen muss, wenn es mal nicht mehr rosig laeuft. Schonmal Food Stamps beantragt? Wunderbares Gefuehl. Schonmal mit mit blutiger Nierenbeckenentzuendung gearbeitet? Ironischweise konnte ich das verdiente Geld direkt dem Arzt in die Hand druecken. Zumindest habe ich mir meine Gesundheit nicht ruiniert.
Sorry, ja, da bin ich recht emotional, weil wir innerhalb der Familie an Weihnachten (Blinddarmdurchbruch, plus zwei folge Not-OPs) und die Monate zuvor erfahren mussten (Streichung von Geldern, weil erwachsenes Kind mit Autismus, teilweise auch Aspergers und irreperablem Loch im Kopf angeblich kein Pflegefall ist - solle arbeiten gehen), was mit einem passiert, wenn man eben nicht zur gut verdienenden oberen Mittelschicht gehoert.

Und ja, ich kratze auch am Image der USA, wenn ich sage, dass es ein Unding ist, dass massenweise Regelungen und Gesetze ohne Schwierigkeiten und ohne mit der Wimper zu zucken eingefuehrt werden koennen, die dazu anhalten weiterhin jede Verantwortung von sich zu weisen und den gesunden Menschverstand auszuschalten; siehe "Nipplegate", McDoof-Coffee, Soda-ban usw. Aber wehe es metzelt jemand andere Menschen nieder, sei es in malls, Schulen, oder einfach auf der Strasse (wie be uns letzten Sommer), da sind allen auf einmal die Haende gebunden. Dagegen kann man natuerlich nichts machen. Es gilt ja schliesslich das 2nd amendment ohne Einschraenkungen und daran kann man nichts aenderen. Komischerweise geht das aber beim 1st amendment...das ist eben nicht so heilig wie die Waffen. Und das finde ich einfach pervers.

Dieses und alles andere hat meiner Meinung auch nichts mit Ueberheblichkeit zu tun, sondern mit Erlebnissen und Empfindungen. Ich kann doch nicht wirklich alles mit einem "So sindse halt, die Amis" kommentieren. Ich schere niemanden ueber den Kamm, aber lasse mir auch weiterhin nicht den Mund verbieten. Ich druecke niemaden meine Meinung auf, bleibe aber bei meiner ehrlichen Meinung, die ich mir ueber die letzten Jahre hier und auch in Deutschland (Arbeit mit US-Soldaten auf Airbase) gebildet habe. Ich habe kein Problem meine Meinung und auch haertere Standpunkte zu ueberdenken, wenn es an der Zeit ist. Das tue ich immer. Und derzeit bin ich einfach weniger ueberzeugt von diesem Land.
 

anjaxxo

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Also, es ist nicht so, dass ich meine Meinung hier nicht aeussere, wenn ich danach gefragt werde oder wenn jemand zum Beispiel auf posts von mir auf facebook reagiert, denn dort sage ich schon, dass ich fuer strenge Waffengesetze bin, etc.
Dies hat ja schon zum Beispiel dazu gefuehrt, dass der Neffe meines Mannes mich auf facebook entfreundet hat.
Ist jetzt nicht so ein Drama, denn ich konnte ihn eh nicht leiden. Wer seine Kinder "spanked" und auf das 2nd amendment beharrt muss nicht unbedingt zu meinem Freundeskreis zaehlen und auch so moechte ich nicht wirklich was mit ihm zu tun haben.
Lileigh ist ein gutes Beispiel dafuer, wie eine ganz normale Familie in Not geraten kann, obwohl sie brave Steuerzahler sind, beide arbeiten und fuer sich selbst sorgen.

In Deutschland wuerde diese Familie aufgefangen, die aerztliche Versorgung ware gesichert, man muss nicht krank zur Arbeit gehen, und wenn die Notsituation vorbei ist, geht es munter weiter.

Und das ist so, weil mal Bismarck vor mehr als 100 Jahren Sozialversicherungsgesetze eingefuehrt hat, die dann ausgebaut wurden und heute noch fuer die Buerger des Landes sorgen.

Hier kuemmert der Staat sich einen Sch... darum. Dies ist in meinem Kaff so, da wo Lileigh wohnt und ebenso in anderen Staaten und Gegenden. Ich will nicht abstreiten, dass es hier Nachbarschaftshilfe gibt, Feiern veranstaltet werden, um Geld zu sammeln, etc. Aber dies kann wohl kaum die Sicherheit ersetzen, die es in anderen Laendern gibt.
 

Ace

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Das ganze erinnert mich gerade an eine Diskussion, die ich neulich mit einem hatte. Deutscher, mittlerweile eingebuergert. Da durfte man auch kein kleinstes bisschen am Image der USA kratzen ohne dass derjenige direkt in Verteidigungsstellung ging.

Aha. ;) Ich habe absolut nichts gegen "am Image der USA kratzen", ich tue das selber gerne mal und ja, ich stimme dir und Anja sogar in vielen Punkten zu.
Wie du dazu kommst, mich in so eine Schublade zu stecken, ist mir schleierhaft, denn das einzige, was ich gesagt habe, ist, dass die Europäer, die oft die Amerikaner für ihre egozentrische Weltanschauung kritisieren, im Endeffekt ganz genauso sind. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn du da mehr rausgelesen hast, hast du in etwas Dinge rein interpretiert, die gar nicht vorhanden sind. Ich finde einfach, man sollte sich auch mal an die eigene Nase packen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt, das ist alles.
Übrigens versuche ich persönlich die Dinge einfach so zu nehmen, wie sie sind. Zugegebenermaßen, in deiner Lage würde ich wohl auch alles verfluchen (Daumen sind gedrückt, dass es sich wieder zum besseren wendet). Ich selber kann nichts an der Situation ändern, also bringt es auch nichts, sich drüber aufzuregen, oder mit der Heimat zu vergleichen. Das bringt nur schlechte Laune. Es ist so wie es ist und wenn der Amerikaner daran etwas ändern möchte, ist das seine Verantwortung und nicht meine. Ich fühle mich nicht dazu berufen, hier irgendwen "aufzuklären". Zumal meine Erfahrung ist, dass gerade diejenigen, die bspw von einem besseren Sozialsystem profitieren würden, so wie zum Beispiel Leute in eurer Situation, komischerweise oft dagegen sind.

Du projezierst Deinen Freundskreis auf ganz USA und Anja soll das mit ihrem Kaff nicht tun? :gruebel

Nö, ich projiziere nix, ich stelle das ja nicht als allgemeingültige Wahrheit dar, sondern betone, dass das in meinem Umfeld so ist und mein Umweld ist relativ breit gefächert über alle Herkunfts- und Bevölkerungsschichten würde ich sagen. Aber von Anja hört es sich manchmal so an als wär's "eben so" und bumm.
 
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Ezri

Adminchen
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Nö, ich projiziere nix, ich stelle das ja nicht als allgemeingültige Wahrheit dar, sondern betone, dass das in meinem Umfeld so ist und mein Umweld ist relativ breit gefächert über alle Herkunfts- und Bevölkerungsschichten würde ich sagen. Aber von Anja hört es sich manchmal so an als wär's "eben so" und bumm.


Neee.. ich seh da gar keinen Unterschied. Du bringst Deinen Freundeskreis in der gleichen Itensität mit ein, wie Anja ihr "Kaff", wobei weder bei Dir noch bei ihr dabei hervor geht, wie breit gefächert deines oder ihr Umfeld wirklich ist. Bei Dir les ich ganz genauso "es ist ebenso und bumm".
 

anjaxxo

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Es ist auch so, bummmmmm So! :baeh

:D just kidding
 
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