Ich verstehe immer nicht, warum in solchen Faellen scheinbar nur eine "Aufwandsentschaedigung" gezahlt wird. Ohne einen anstaendigen Profit kaeme ich garnicht auf die Idee mich einem Fernsehpublikum zu exhibitionieren. Schliesslich verdient der Fernsehsender auch daran. Reicht bei den meisten Kandidaten wirklich der reine Geltungsdrang, um mitzumachen?
Soweit ich weiß gab es anfänglich mehr Geld als heute. Das Honorar wurde zu einer kleinen Aufwandsentschädigung reduziert, um Leute abzuhalten, die nur des Geldes wegen mitmachen wollen und gar keine wirklichen Auswanderungsabsichten oder -chancen haben.
Ich hatte vor ein paar Monaten mal eine Anfrage einer Produktionsfirma, die an einem neuen Format für einen Privatsender arbeitet und auch schon für einige der gängigen Auswanderersendungen Beiträge produziert hat, und dieser Sender zahlt für diese Sendung pro ausgestrahlter Folge 300 Euro bei insgesamt drei Drehtagen zzgl. etwaiger Spesen, aber ohne Zahlung von Verdienstausfällen. Das macht niemand mit, der nur um des Geldes wegen "mitspielt", und genau das ist Absicht. (Die wollten mich übrigens nicht als Protagonistin anheuern, sondern als Protagonistensucher.

)
Eitelkeit ist, ähnlich wie Dummheit, unendlich.
Stimmt.
Ich hab ja in Deutschland selber so einige Einsätze als Komparsin für TV und Kino-Produktionen mitgemacht und miterlebt, wie Leute immer wieder versuchen ins Bild zu kommen.
Habe ich auch beobachtet. Ich habe jahrelang auch als Komparsin an Fernsehsets herumgesessen - für mich war das super, weil ich dabei stundenlang für die Uni lernen konnte, und das Lernen quasi bezahlt bekam. Für Studenten ist das ein sehr empfehlenswerter Nebenjob, finde ich.
Die Leute, die bei Auswanderersendungen auf Geld spekulieren, das sind vermutlich jene, die eigentlich lieber zu Hause bleiben sollten, weil ihre eigene Barschaft vorn und hinten für eine Auswanderung nicht langt.
So sehen die Sender das wohl inzwischen auch, und deswegen gibt's kein Honorar (mehr), sondern eine Aufwandsentschädigung.
Es gibt auch einige seriöse Berichte - ich habe neulich eine Serie auf 3Sat verfolgt, in welcher über Schweizer berichtet wurde, die ausgewandert sind. Eine Familie zog nach Dubai, da der Mann Pilot war und zu einem neuen Arbeitgeber nach Dubai wechselte. Die beiden anderen Fälle waren auch im "normalen Bereich" - sehr sachliche Berichte und kein Vergleich mit den wöchentlichen Auswandererserien.
Auch bei den Privaten gibt es durchaus seriöse Darstellungen. Ich denke, es kommt immer darauf an, wer im Bild ist. Vor einiger Zeit gab es mal (ich glaube, bei "Auf und davon") einen längeren Beitrag über die deutschen Inhaber eines deutschen Restaurants in Connecticut. Das war ein solider Beitrag - aber dieses Ehepaar, das das Restaurant führt, war auch solide.