USA-Feiertage

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Im engeren Sinne gibt es eigentlich keine bundeseinheitlichen oder nationalen Feiertage in den USA. Jeder der 50 Bundesstaaten kann ueber Feiertage selbst bestimmen. In der Praxis hat es sich jedoch eingebuergert, dass in den meisten Bundesstaaten die allgemeinen gesetzlichen Feiertage begangen werden, obwohl rechtlich gesehen der Praesident und der Kongress nur Feiertage für Angestellte der Bundesregierung bestimmen kann.
Die folgenden zehn Feiertage wurden von der Bundesregierung zu gesetzlichen Feiertagen erklaert.

New Year's Day (Neujahr)
1. Januar

Martin Luther King Day
dritter Montag im Januar

Washington's Birthday
(President's Day)
dritter Montag im Februar

Memorial Day
letzter Montag im Mai

Independence Day (Unabhaengigkeitstag)
4. Juli

Labor Day (Tag der Arbeit)
erster Montag im September

Columbus Day
zweiter Montag im Oktober

Veterans Day
11. November

Thanksgiving Day
vierter Donnerstag im November

Christmas Day (Weihnachten)
25. Dezember

1971 wurden durch Praesident Richard Nixon die Daten für viele gesetzliche Feiertage offiziell auf den jeweils naechsten Montag verlegt. Fuenf Feiertage werden nicht immer an einem Montag gefeiert: Thanksgiving (am jeweils vierten Donnerstag im November), New Year's Day (Neujahr), Independence Day/ Unabhaengigkeitstag (am 4. Juli), Veterans Day (am 11. November) und Weihnachten (am 25. Dezember). Sollten Neujahr, der Unabhaengigkeitstag oder Weihnachten auf einen Sonntag fallen, dann ist der Tag danach ebenfalls ein Feiertag. Wenn einer dieser Tage auf einen Samstag faellt, dann wird der Tag davor zum Feiertag. Regierungsstellen und Aemter, einschliesslich der Postaemter, sind an allen gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Schulen und Geschaefte bleiben an den Hauptfeiertagen wie Independence Day und Weihnachten geschlossen, aber nicht unbedingt an Tagen wie President's oder Veterans Day.

Ob und wann allgemeine gesetzliche Feiertage auch in den einzelnen Staaten gefeiert werden, haengt von der Gesetzgebung des betreffenden Bundesstaates ab. Die Daten dieser und anderer Feiertage werden von der Regierung des Bundesstaates bestimmt, nicht von der amerikanischen Regierung in Washington. Jeder Bundesstaat kann sich zum Beispiel für das selbe Datum entscheiden, das der Praesident festgelegt hat, aber die Laenderregierung kann auch einen Feiertag auf einen Tag legen, der für diesen Staat besondere Bedeutung hat, oder sich auch entscheiden, ihn gar nicht zu feiern. Aber die meisten Bundesstaaten entscheiden sich für das Datum an dem der Feiertag auch im Rest des Landes gefeiert wird. Darüberhinaus gibt es noch andere gesetzliche oder offizielle Feiertage, die aber nur in einem bestimmten Bundesstaat oder nur in einer Region gefeiert werden. Die Schliessung von Aemtern und Geschaeften ist hier unterschiedlich, und ob die Buerger frei haben oder nicht, haengt von oertlichen Gepflogenheiten ab.


Martin Luther King Day

Dr. Martin Luther King, Jr. war ein schwarzer Geistlicher, der aufgrund seines Einsatzes für die Rechte und Gleichberechtigung der Afro-Amerikanischen Bevoelkerung zu den bedeutendsten schwarzen Amerikanern gerechnet wird. Er predigte Gewaltlosigkeit im Sinne von Mahatma Gandhi, und setzte sich unermuedlich dafuer ein Gebraeuche und Gesetze abzuschaffen, die schwarzen Amerikanern den Status von Buergern zweiter Klasse aufzwangen. Dazu gehoerten z.B. Verordnungen, die Menschen schwarzer Hautfarbe zwangen im Bus nur die hinteren Plaetze zu belegen und die ihnen kein Wahlrecht zugestanden.

Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre forderten Afro-Amerikaner unter Fuehrung von Dr. Martin Luther King mit Boykotts, Maerschen und gewaltfreien Protesten eine Gleichbehandlung nach dem Gesetz und das Ende der Rassendiskriminierung. Diese Buergerrechtsbewegung erreichte ihren Hoehepunkt am 28. August 1963, als mehr als 200.000 Menschen aller Rassen sich vor dem Lincoln Memorial in Washington, DC versammelten um Kings Rede zu hoeren: " Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Huegeln von Georgia die Soehne frueherer Sklaven und die Soehne ehemaliger Sklavenhalter dazu faehig sein werden, sich gemeinsam an den Tisch der Bruederlichkeit zu setzen. .... Ich traeume, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben, in der sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden."

Nicht lange danach verabschiedete der amerikanische Kongress Gesetze, die politische, rechtliche und soziale Rassendiskriminierung verboten.

Die ganze Welt war schockiert als Dr. King 1968 ermordert wurde. Seitdem wurde sein Geburtstag am 15. Januar mit speziellen Gedenkfeiern begangen. 1986 wurde nach Abstimmung im U.S. Kongress der jeweils dritte Montag im Januar zum Nationalfeiertag zu Ehren von Dr. King erklaert.


Washington's Birthday (President's Day)

Auf nationaler Ebene heisst der Feiertag, der am dritten Montag im Februar begangen wird, Washington's Birthday. Aber viele Amerikaner glauben, dass dieser Feiertag "Presidents' Day" heisst und beide Präsidenten, Washington und Lincoln, ehren soll, deren Geburtstage der 22. bzw. 12. Februar waren.

1968 verabschiedete der Kongress den "Monday Holiday Act", der den Feiertag Washington's Birthday vom 22. Februar auf den dritten Montag im Februar verlegte. Einige Reformer hatten auch versucht, den Feiertag in "Presidents' Day" umzubenennen, was aber im Kongress scheiterte, so dass es bei dem offiziellen Namen "Washington's Birthday" blieb.

Als aber das Gesetz 1971 in Kraft trat, erklaerte Praesident Nixon den Feiertag zum "Presidents' Day" um alle frueheren Praesidenten zu ehren, nicht nur Lincoln und Washington. Diese Idee war vom Kongress nicht geplant und authorisiert, aber trotzdem fand sie im Bewusstsein der Bevoelkerung weite Verbreitung.

Obwohl einige Bundesstaaten "Presidents' Day" zum Feiertag deklariert haben, wurde er nicht als gesetzlicher Feiertag anerkannt. Auf nationaler Ebene bleibt der dritte Montag im Februar offiziell "Washington's Birthday".

Die Missverstaendnisse und Verwirrungen, die diesen Feiertag umgeben, werden in einem Artikel in der Zeitschrift Prologue, einer Veroeffentlichung der National Archives and Records Administration, erklaert: "By George, IT IS Washington's Birthday!" in Prologue, Winter 2004


Memorial Day

Am jeweils letzten Montag im Mai, dem Memorial Day, gedenken die Amerikaner ihrer Toten. Ursprünglich wurden an diesem Tag die gefallenen Soldaten des amerikanischen Bürgerkrieges geehrt und ihre Gräber mit Flaggen und Blumen geschmückt, aber jetzt gilt dieser Gedenktag allen Gefallenen und Verstorbenen gleichermassen.
1971 wurde der Memorial Day von President Richard Nixon zu einem nationalen Feiertag erklärt.

In Städten überall in den USA werden bei Feierlichkeiten all derjenigen Männer und Frauen gedacht, die im Krieg gefallen oder im Dienste für ihr Vaterland umgekommen sind. In vielen Gemeinden veranstalten Kriegsveteranen spezielle Zeremonien auf Friedhöfen oder an Kriegsdenkmälern. Es werden Paraden abgehalten und Gedenkgottesdienstes oder spezielle Gedenkfeiern in Kirchen, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden. Der Präsident oder der Vize Präsident der Vereinigten Staaten hält eine feierliche Rede und legt einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder. Angehörige der Armee schiessen eine Gewehrsalve in die Luft. Veteranen und Familienangehörige kommen um ihre eigenen Kränze hinterzulegen und zu beten. Es ist ein Tag der Erinnerung.

An Memorial Day werden aber nicht nur all jene Amerikaner geehrt, die im Krieg gefallen sind. Es ist auch ein Tag der persönlichen Erinnerung. Viele Amerikaner verbringen den Tag im Andenken an ihre Verstorbenen, entweder allein oder im Kreise der ganzen Familie. Gottesdienste, Besuche auf dem Friedhof, Blumen auf den Gräbern und auch stilles Gedenken verleihen dem Tag Würde und feierlichen Ernst.

Aber für viele Amerikaner bedeutet Memorial Day auch den Beginn des Sommers mit einem ersten langen Wochenende, das sie am Strand oder im Gebirge verbringen oder auch nur zuhause entspannen.


Independence Day/ Unabhängigkeitstag (4. Juli)

Dieser Tag wird als "Geburtstag" der Vereinigten Staaten als freie und unabhängige Nation gefeiert. Die meisten Amerikaner nennen diesen Tag einfach den "vierten Juli", weil er immer an diesem Tag begangen wird.

Dieser Tag erinnert an die Unterzeichung der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776. Zu dieser Zeit führten die Einwohner der 13 Kolonien an der Ostküste Amerikas einen Krieg gegen den britischen König und das britische Parlament, weil sie sich ungerecht behandelt fühlten. Der Krieg begann 1775, doch als er sich weiter hinzog, erkannten die Kolonisten, dass sie nicht nur für eine bessere Behandlung, sondern für ihre Freiheit von der Herrschaft Englands kämpften. Die Unabhängigkeitserklärung, unterschrieben von allen Anführern der Kolonien, betonte dies deutlich und zum ersten Mal in einem offiziellen Dokument wurden die Kolonien als Vereinigte Staaten von Amerika bezeichnet.

Heute kennzeichnen Picknicks und patriotische Paraden, Konzerte und Feuerwerke diesen amerikanischen Feiertag. Überall weht die amerikanische Fahne (wie auch an Memorial Day und an anderen Feiertagen). Der 4. Juli 1976, der 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung, wurde mit besonderen Festlichkeiten im ganzen Land begangen.


Labor Day (Tag der Arbeit)

Labor Day, der Tag der Arbeit, wird immer am ersten Montag im September begangen und ist schon seit 1894 ein Nationalfeiertag. Er geht zurück auf die Kampagne einer frühen Arbeiterbewegung, der Knights of Labor, und wurde in einigen Gegenden sogar schon vor 1894 als Feiertag begangen. Labor Day wird zu Ehren der arbeitenden Bevölkerung gefeiert, und in vielen Städten finden Umzüge von Mitgliedern der Gewerkschaften statt.

Für die meisten Amerikaner bedeutet Labor Day auch das Ende der Sommermonate, und Strände und Ausflugsziele sind oft überfüllt mit Menschen, die das letzte lange Sommerwochenende geniessen. Für die meisten Schüler bedeutet Labor Day das Ende der Ferien und den Beginn des neuen Schuljahres.


Columbus Day

Dieser Gedenktag erinnert an die Landung des italienischen Seefahrers Christoph Columbus am 12. Oktober 1492 in der Neuen Welt. Andere Länder auf dem Amerikanischen Kontinent begehen diesen Tag am 12. Oktober, aber in den USA wird er jedes Jahr am zweiten Montag im Oktober gefeiert. Die Hauptfeierlichkeiten des Tages finden in New York City statt, wo jedes Jahr ein riesiger Festumzug veranstaltet wird.


Veterans Day

Dieser Feiertag hieß ursprünglich Armistice Day (Tag des Waffenstillstandes) und wurde zu Ehren der Amerikaner begangen, die am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten. Er fällt auf den 11. November, den Tag, an dem 1918 der Krieg zu Ende ging. Es ist heute ein Gedenktag zu Ehren aller Kriegsveteranen aus allen Kriegen, an denen die Vereinigten Staaten beteiligt waren.
Kriegsveteranenverbände veranstalten Paraden oder andere spezielle Feierlichkeiten, und der Präsident oder andere hohe Regierungsvertreter legen am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Arlington National Cemetery einen Kranz nieder.


Thanksgiving

Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest, wird immer am vierten Donnerstag im November gefeiert. Viele Amerikaner nehmen sich auch den darauffolgenden Freitag frei und fahren für dieses lange Wochenende oft sehr weite Strecken um zu Hause bei Familie und Freunden zu feiern.

Thanksgiving Day spielt in Amerika eine besonders große Rolle, weil man ihn bis in die Zeit der Pilgerväter zurückverfolgt. Nach einem ersten harten Winter in der Neuen Welt, in dem etwa die Hälfte von ihnen starb, wandten sie sich hilfesuchend an die benachbarten Indianerstämme, die ihnen zeigten wie man Mais und andere einheimische Pflanzen anbaut. Die reiche Ernte des nächsten Herbstes veranlasste die Pilgrims ein Erntedankfest zu feiern.

Dieses Erntedankfest wurde zu einer amerikanischen Tradition. Heute noch kommt meist die ganze Familie, einschließlich Großeltern, Tanten, Onkeln, Cousins und erwachsener Kinder zum traditionellen Thanksgiving Essen zusammen. Dabei gibt es meist ähnliche Gerichte wie am ersten Thanksgiving-Fest, nämlich gebratenen Truthahn mit Preiselbeersauce, Süßkartoffeln und "pumpkin pie".


Weihnachten

Weihnachten ist ein sehr wichtiger religiöser Feiertag für alle Christen, die an diesem Tag die Geburt Jesus von Nazareth mit speziellen Gottesdiensten feiern.

Der 25. Dezember ist aber nicht nur ein religiöses Fest, sondern seit 1870 auch ein offizieller Feiertag. An diesem Tag bleiben fast alle Firmen und Geschäfte geschlossen und die meisten Arbeitnehmer, einschliesslich aller Regierungsangestellten, haben an diesem Tag frei. Manche Betriebe schließen sogar am Tag zuvor schon früher als sonst.

Gläubige Christen begehen das Weihnachtsfest nach den speziellen Traditionen ihrer jeweiligen Kirchengemeinde. Aber darüberhinaus gibt es viele Weihnachtsbräuche, die auch von denjenigen Amerikanern übernommen wurden, die nicht religiös sind oder einer nicht christlichen Religion angehören, und somit als typisch amerikanische Bräuche gelten können.

Für Menschen in der ganzen Welt ist Weihnachten die Zeit des Schenkens und Beschenktwerdens. Geschenke sind ein so wichtiger Bestandteil der Amerikanischen Weihnachtszeit, dass dies für die meisten Geschäfte hohe zusätzliche Einnahmen bedeutet. Die Läden und Einkaufszentren sind zwischen Thanksgiving Ende November und dem Tag vor Weihnachten immer voll. Diese Situation hat dazu geführt, dass immer mehr religiöse Menschen die zunehmende Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes kritisieren und sich darüber beklagen, dass die wirkliche Bedeutung des Festes verloren gegangen sei. Trotz dieser Kritik gehören Weihnachtseinkäufe zu den Hauptbeschäftigungen der meisten Amerikaner im Dezember. Beschenkt werden vor allem Kinder, Familienangehörige und enge Freunde, aber auch Menschen, die anderen einen Gefallen getan haben, oder für andere arbeiten. Einige Leute backen Plätzchen oder andere besondere Leckereien für Freunde und Nachbarn. Die meisten Arbeitnehmer erhalten "Weihnachtsgeld" und/oder Geschenke, als Ausdruck der Zufriedenheit mit ihrer Arbeit.

Weihnachten ist auch die Zeit in der die meisten Amerikaner besonders großzügig an diejenigen denken, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Sie sammeln Geld für Kranken- und Waisenhäuser oder spenden für gemeinnützige Zwecke.

Die meisten Amerikaner verschicken zu Weihnachten Grußkarten an ihre Freunde und Familie. Einige Familien und Freunde, die sehr weit voneinander entfernt wohnen, haben manchmal das ganze Jahr über wenig Kontakt, aber zu Weihnachten schreiben sie Karten und oft einen Weihnachtsbrief, der alle Familienneuigkeiten enthält.

Zu Weihnachten ist es üblich die Häuser schmücken, und die meisten Amerikaner, die Weihnachten feiern, haben einen Weihnachtsbaum. Das kann eine richtige Tanne oder Fichte sein, aber auch ein künstlicher Baum; auf jeden Fall wird er mit vielen kleinen Lichtern und Weihnachtsschmuck verziert. Andere Dekorationen wie Lichterketten und Kränze aus immergrünen Zweigen und Schilder, auf denen "Merry Christmas" steht, sind überall drinnen und draußen zu finden.

Amerikanische Kinder glauben, dass der Weihnachtsmann, in Amerika 'Santa Claus' genannt, am Nordpol lebt und dort das Jahr über die Herstellung und Verpackung aller Weihnachtsgeschenke beaufsichtigt. Am Weihnachtsabend spannt Santa Claus seine acht Rentiere vor den Schlitten, und fliegt in der Nacht von Haus zu Haus, um allen Kindern Geschenke zu bringen. Er kommt durch den Schornstein und füllt die vor dem Kamin hängenden Strümpfe oder legt die Geschenke unter den Weihnachtsbaum.



Ethnische und Religiöse Feiertage

Die Vereinigten Staaten sind eine Nation, die sich aus vielen unterschiedlichen Konfessionen und ethnischen Gruppen zusammensetzt. Alle haben ihre Festtage, Feiertage oder speziellen Bräuche, die mit ihrer Religion oder mit ihrem Ursprungsland zusammenhängen. Amerikaner jüdischen Glaubens, zum Beispiel, begehen alle ihre traditionellen hohen Feiertage. Ihre Arbeitgeber zeigen Verständnis und gestatten ihnen, sich an diesen Tagen frei zu nehmen, damit sie ihre Traditionen pflegen können. Das gleiche gilt für Moslems.

Dieser Bräuche, die auf Traditionen aus anderen Ländern zurückgehen, verleihen dem amerikanischen Leben besonders grosse Farbigkeit. Das Mardi Gras Fest, am Tag bevor die christliche Fastenzeit beginnt, ist Tradition in New Orleans, Louisiana, einer der größten Städte der Südstaaten. Die Festlichkeiten, die in einem großen farbenfrohen Umzug und wahren Festgelagen gipfeln, entstammen einem alten französischen Brauch, denn Louisiana gehörte einmal zum französischen Besitztum in der neuen Welt.

In den verschiedenen Regionen veranstalten die unterschiedlichen ethnischen Gruppen Umzüge oder andere Festlichkeiten, die auf großes Interesse stoßen und zu bunter Vielfalt und Fröhlichkeit im amerikanischen Alltag beitragen. Hier ein paar Beispiele:

Am St. Patrick's Day feiern Bürger ihre irische Herkunft. Die größten Feierlichkeiten finden in New York City statt, wo am 17. März, dem Tag des irischen Schutzheiligen, ein riesiger Festumzug veranstaltet wird. In Gegenden wo Amerikaner chinesischer Abstammung leben, und speziell in den Stadtteilen Chinatown von New York City und San Francisco, begehen die Menschen das traditionelle chinesische Neujahrsfest mit Festessen, Umzügen und Feuerwerk. Oktoberfeste mit deutscher Volksmusik, Tanz und deutschen Spezialitäten werden in Gegenden veranstaltet, wo viele Deutsch-Amerikaner leben.
Afro-Amerikaner haben begonnen Kwanzaa zu feiern (26. Dezember bis 1. Januar), ein Fest das auf die afrikanische Feier der ersten Ernte im Jahr zurückgeht. Ins Leben gerufen in 1966 von Maulana Karenga, einem Professor für "Black Studies" an der California State University, feiert Kwanzaa die Einheit und die Entwicklung der afrikanischstämmigen Bevölkerung. Das Fest basiert auf den "Nguzo Saba", den sieben Prinzipien von Einheit, Selbstbestimmung, Zusammenarbeit und Verantwortung, Gemeinwirtschaft, Bestimmung, Kreativität und Zuversicht. Kwanzaa ruft Afro-Amerikaner auf, neben ihrem Alltag in Amerika auch an ihre afrikanischen Wurzeln zu denken. Schwarze Amerikaner beschenken sich an diesem Tag, um ihren Erfolg im vergangenen Jahr zu feiern, und sie entzünden die "Mishumaa Saba", die sieben Kerzen, die sie an die sieben Prinizipien erinnern sollen, die sie vereinen.


Brauchtumstage (Valentine's Tag, Groundhog Day etc.)

Obwohl die USA verglichen mit anderen Staaten ein noch junges Land sind, verfügen sie über eine Fülle an Traditionen und Bräuche, weil die vielen verschiedenen Menschengruppen, die in den letzten zwei Jahrhunderten eingewandert sind, immer wieder zu dieser kulturellen Vielfalt an Brauchtum beigetragen haben. Dazu kommen noch hunderte von regionalen Feiertagen, die durch die besondere Geographie, das Klima und die Geschichte der verschiedenen Landesteile entstanden sind. Jeder Bundesstaat hat außerdem seine eigene jährliche "Fair" (eine Art Landwirtschaftsausstellung) mit regionalen Schwerpunkten, Wettbewerben und Musikveranstaltungen; und die meisten Bundesstaaten feiern auch den Tag an dem sie in die Vereinigten Staaaten aufgenommen wurden.

Ein anderer Tag, den die meisten Amerikaner feiern, obwohl er kein offizieller Feiertag ist, ist der 14. Februar - Valentinstag; benannt nach einem frühchristlichen Märtyrer, zu dessen Ehren dieser Tag ursprünglich begangen wurde. An diesem Tag machen Amerikaner anderen Menschen, die sie lieben oder heimlich verehren, kleine symbolische Geschenke, meist Süßigkeiten oder Blumen. Man verschickt auch spezielle Grußkarten, so genannte "Valentines."

Andere Brauchtumstage wie etwa der Groundhog Day (Murmeltiertag) am 2. Februar werden seltsamerweise auch gefeiert, vor allem in der Presse. Dieser Tag wird mit einer alten Volksweisheit aus dem ländlichen Gebieten Amerikas in Verbindung gebracht. Wenn das Murmeltier an diesem Tag aus seinem Bau kriecht und seinen Schatten sieht, erschreckt es sich und zieht sich wieder zurück. Das soll dann bedeuten, dass es noch mindestens sechs Wochen lang Winter bleibt. Wenn es aber seinen Schatten nicht sieht (weil schlechtes Wetter ist), hat es keine Angst und dann wird der Frühling bald beginnen.
Flag Day wird in den Vereinigten Staaten als Gedenktag an die Einführung der Nationalflagge Stars and Stripes durch den KontinentalKongress am 14. Juni 1777 gefeiert.

Der Neujahrstag wird meistens am Abend davor gefeiert, wenn Amerikaner zu Hause, im Restaurant oder an anderen Orten zusammenkommen, um gut zu essen und sich gegenseitig ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen. Um Mitternacht, wenn das alte Jahr zu Ende geht, wird das neue mit Luftballons, Papierschlangen, Knallkörpern und Feuerwerk begrüßt. Tausende strömen zur Times Square Feier in New York um die Sekunden bis zum neuen Jahr zu zählen und zu feiern, was vom Fernsehen im ganzen Land live übertragen wird.


Halloween

Unheimlich, gruselig und ein Riesenspaß! Halloween ist die Zeit der Gespenster, Kobolde, Hexen und schwarzen Katzen. Aber auch eine Zeit für Süßigkeiten, kandierte Äpfel und Kürbisse. Besonders Kinder warten sehnsüchtig auf den letzten Oktobertag. Dann ziehen sie lustig oder gespenstisch verkleidet in der Nachbarschaft von Haus zu Haus, rufen "Trick or Treat!' und bekommen Süßigkeiten oder Geld geschenkt.
Schon seit dem 9. Jahrhundert ist der 1. November ein religiöser Feiertag, bekannt als "Allerheiligen".

Die Messe, die an diesem Tag gelesen wurde, nannte man in den angelsächsischen Ländern "Allhallomas", und so wurde aus dem Vorabend der "All Hakkiw e'en", oder Halloween. Wie bei einigen anderen amerikanischen Gebräuchen hat auch dieser Feiertag sowohl heidnischen als auch christlichen Ursprung.

Heutzutage sind Parties und Nachbarschaftsfeste zu Halloween bei Jung und Alt beliebt. Auch immer mehr Erwachsene feiern Halloween; sie verkleiden sich als historische oder politische Grössen und besuchen Maskenbälle. In grösseren Städten treffen sich köstumierte Kinder mit ihren Eltern in den Abendstunden in den grossen Einkaufszentren, wo Geschäfte und Firmen Feste mit Spielen und Attraktionen für die Kinder veranstalten.

Jugendliche vergnügen sich auf Kostümfesten in der Schule, wobei das Motto gilt: je ausgefallener das Kostüm desto besser.

Mit einigen Streichen wie z.B. einseifen von Autos oder umwerfen von Mülltonnen muss man an Halloween auch rechnen. Aber Amerikaner vergnügen sich nicht nur auf Parties und spielen Streiche, einige sammeln auch traditionell an diesem Tag Geld für wohltätige Zwecke.

Halloween Symbole

In den Wochen vor dem 31. Oktober dekorieren Amerikaner ihre Fenster schon mit Silhouetten von Hexen und schwarzen Katzen. Da Halloween in seinem Ursprung mit dem Austreiben von bösen Geistern in Verbindung steht, sind Hexen, schwarze Katzen, Geister und Skelette zu Symbolen für Halloween geworden. Somit sind sie auch die am meisten gewählten Kostümierungen und zieren nicht nur Grusskarten sondern auch Häuser und Schaufenster. Schwarz ist eine der traditionellen Halloween Farben, wahrscheinlich weil alle Halloween Feste und Bräuche abends und nachts stattfinden.

Kürbisse sind auch ein Symbol für Halloween. Der Halloween Kürbis ist eine grosse, orangefarbene Kürbisfrucht, und somit ist orange die zweite traditionelle Halloweenfarbe. Der Brauch Kürbisse auszuhöhlen und Gesichter hineinzuschnitzen stammt aus Irland. Die Legende erzählt von einem Mann namens Jack, der so geizig war, dass er nach seinem Tod nicht in den Himmel kam, aber auch nicht die Hölle durfte, weil er sogar dem Teufel Streiche gespielt hatte. So musste er mit seiner Laterne bis zum Jüngsten Tag in der Welt umherstreifen. Die Iren schnitten böse Gesichter in Rüben oder Kartoffeln, die "Jack of the Lantern" darstellen sollten. Als die irischen Einwanderer diesen Brauch mit in die USA brachten, wurden dann anstelle der Rüben Kürbisse ausgehöhlt. Heute bedeutet eine ausgehöhlte Kürbislaterne als Jack-o'-Lantern im Fenster eines Hauses, dass es hier Süssigkeiten gibt, wenn die Kinder an die Tür klopfen und "Trick or Treat" rufen.

Gruss
Michael
 
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