TV-Tip: Heute 23:55 arte - Who's afraid of America?

Ezri

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[h=4]Samstag, 14. April 2012 um 23.55 Uhr[/h]Wiederholungen:
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Who's Afraid of America?
(Deutschland, 2008, 52mn)
ZDF
Regie: Tom Theunissen

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Quo vadis, America? Die vierteilige Dokumentationsreihe "Who's Afraid of America" beschreibt den Zustand einer Nation in der Vorwahlzeit und macht schlaglichtartige Bestandsaufnahmen der amerikanischen Gesellschaft. Sie kommentiert und analysiert das, was die USA so faszinierend und furchterregend zugleich erscheinen lässt - aus der Perspektive der Musik und ihrer Protagonisten. In dieser Folge: Von New York bis in den südlichsten Zipfel des Bible Belt - "Who's Afraid of America" betreibt Spurensuche in God's Own Country. Gläubige und Ungläubige, Fundamentalisten und vor allem jene Individualisten aus Pop und Literatur kommen zu Wort, für die Amerika immer noch das "Land of the Free" ist - und sei es nur ihr eigenes, ganz privates Land, das nur in ihren Köpfen existiert.
 
Hi

Das ist ein wirklich interessanter Film. Kann man solche Reportagen eigentlich auch direkt beim ZDF oder der Produktionsfirma auf DVD erwerben?
 
Hallo

Danke für den Tipp. Im Shop scheint es die DVD nicht zu geben. Aber vielleicht versuche ich mal den Kontakt direkt herzustellen.
 
Ich habs geschaut, es waren zwei von vier Teilen. Wann die letzten beiden Teile gezeigt werden weiß ich leider nicht.

Im ersten Teil ging es um Religion in den USA. War witzig und auch ein bißchen beängstigend. Gezeigt wurde unter anderem das Museum dieser Kreationisten. Der Journalist sagte dazu: "Nun wissen wir wie Adam und Eva aussahen. Es sind zwei weiße Menschen ohne Unterleib." Aber beängstigend war, daß die Museumsbesucher wirklich diesen Mist glauben, den sie da vorgesetzt bekommen. Daß die Érde 6000 Jahre alt ist und daß sich eine Erdspalte auftat, aus der das Wasser für die Sintflut strömte usw. Einfach nur gruselig...

Im zweiten Teil ging es um USA und Krieg, in erster Linie um den Irak-Krieg. Die Journalistin Amy Goodman bemängelte, daß in den Medien in den USA nie die echten Bilder des Krieges gezeigt werden. Es wird das tolle Kriegsmaterial gezeigt, vielleicht eine Explosion in der Ferne und das wars. Nicht gezeigt werden die Toten des Krieges, verstümmelte Leichen der Soldaten oder tote Kinder usw. Sie ist der Ansicht, daß solche Bilder die Menschen viel mehr zum Nachdenken bringen würden.
Hier in der Schweiz und auch in Deutschland werden in den Medien durchaus die echten Schrecken des Krieges gezeigt, sind deswegen die Menschen hier paszifistischer?
Bei 9/11 sind über 3.000 Menschen gestorben, aber seit Beginn des Irak-Krieges begehen pro Jahr ca. 6.000 Kriegsverteranen auf US-Boden Selbstmord. Für die Regierung sicherlich das sogenannte sozialverträgliche Ableben, aber für die Familien?

Ich empfehle wirklich dringend, daß die Ihr Euch das auch mal anschaut.
 
Ja, die Doku war sehr eindrucksvoll und man schwankt zwischen Lachen und Kopfschütteln. Nächstes Mal in der Nacht von Samstag auf Sonntag (21.-22. April 2012) kommt die Episode 3 "Gewalt und Gnade" sowie die Episode 4 "Markt und Moral".


Cheers, :winke
der Admin
 
Hat es jemand gesehen? Ich war leider zu müde und habs nicht programmiert. Für einen ganz kurzen Bericht darüber wäre ich dankbar!

Wendy
 
Uhh.. ich versuchs mal, wird vermutlich aber etwas durcheinander sein...

Waffengewalt
Im ersten Teil ging es um die Gewalt der Menschen in den USA. Waffeneinsammelprojekte in New York City, Morde in Chicago. In Chicago hat sich eine Gesellschaft gegründet, die versuchen mit den Gewalttätern zusammen die Gewalt einzudämmen. Otto-Normal-Ami hat da aber irgendwie kein Verständnis für, für die gehören Gewalttäter in den Knast oder hingerichtet. Es wurde über einen Schüler berichtet, der bei einer Schießerei ums Leben kam. Es ging um die ungleiche Bestrafung, wenn das Opfer weiß oder schwarz ist. Ice-T kam auch zu Wort, früher Gangsterrapper heute Schauspieler. Es gibt Leute, die halten den Gangsterrap für die Ursache der Gewalt, Ice-T meint der Gangsterrap wäre lediglich sowas wie ein Tatsachenbericht. Sie haben auch in LA einen Rapper interviewt, er schätzt, daß so ca. 30 Leute in seinem direkten Umfeld erschossen wurden. Ihn schien das irgendwie kalt zu lassen. Damit sollte wohl gezeigt werden, daß Menschen auch irgendwie abstumpfen.
Natürlich kam auch ein Texaner einer texanischen Waffengesellschaft zu Wort, der schätzte daß 225 Mio Waffen (ich weiß nicht mehr, ob die Zahl nur für Texas stand oder für USA). Sie zeigten in Texas einen Waffenflohmarkt, der Ausflugsziel für die gesamte Familie war. In LA kam noch die Journalistin Naomi Klein zu Wort, die sich mit Waffengewalt beschäftigte, sie kam zu dem Schluß, daß mehr schwarz US-Bürger zur Waffe griffen und starben als z.B. Latinos. Das läge aus ihrer Sicht am historischen Hintergrund der beiden Gruppen.

Wirtschaft
Gezeigt wurden die krassen Unterschiede zwischen Arm und Reich. Moby kam auch zu Wort. Es wurde eine der teuersten Wohnungen in Manhattan gezeigt und Leute, die es eigentlich nicht nötig hätten, beim "Containern" (weiß nicht mehr, wie sie die auf Englisch nannten). Wirklich arme Leute containern eher nicht, weil sie sich wegen ihrer Armut noch mehr schämen wollen. Die Leute, die containern gehen, verteilen dann allerdings durchaus ihre reiche Beute an die wirklich Bedürftigen. Es wurde auch die "Church of stopp shopping" im Einsatz gezeigt. Sie ziehen als Gospelchor durch die Malls und singen, daß man nicht shoppen soll und Konsum schlecht sei. Es wurden Menschen in Santa Barbara (oder wars Monica?) gezeigt, die aus der Mittelschicht direkt in die Obdachlosigkeit gefallen sind. Sie leben in ihren Autos, sind nicht mehr krankenversichert, bekommen pro Monat gerade mal 10$ Sozialhilfe und versuchen sich mit Jobs irgendwie über Wasser zu halten. Der letzte Ausweg ist oftmals der Selbstmord. Letzendlich hatte ich für mich herausgehört, daß einige Menschen dem massiven Konsum die Schuld daran geben, daß die Nation selber sich nicht mehr in positiver Richtung weiterentwickelt, weil die einzelnen Bürger durch den Konsum davon abgehalten sich um ihr Land zu kümmern.

Hmpf, ich bin nicht sehr gut im Nacherzählen, wenn solche Sendungen sehr spät kommen und sie sich thematisch an einigen Stellen mischen. Jedenfalls kam in beiden Teilen auch massiv Kritik an George W. Bush, wie ich meine zu recht.

Vielleicht hat ja noch einer das gesehen und kann meine Ausführungen korrigieren und/oder ergänzen.
 
Oh - vielen Dank - doch - ich kann mir ein gutes Bild der Beiträge machen - zudem ich manches in der Art schon gesehen habe oder Berichte darüber gelesen haben.

Super!

Wenns mal wiederholt wird, gucke ich dann!

Wendy
 
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