Wie bekomme ich ein Arbeitsvisum/Job von den USA aus?

Connecticut

New Member
Hallo an alle,

ich lebe seit 6 Wochen mit meinem Freund in Connecticut. Er wurde von seiner deutschen Firma entsandt und ich bin nun erst einmal als "Tourist" mit ihm her gekommen. (Ich habe ein B-Visum, mit dem ich 180 Tage im Land bleiben darf und dann ausreisen muss. Ich kann dann theoretisch nach einem Tag wieder zurückkehren und weitere 180 Tage bleiben.)
Zur Zeit belege ich Englischkurse und habe schon einen Volunteer Job gefunden. Ich möchte allerdings gerne einen richtigen Job finden. Nur Rumsitzen ist auf die Dauer nichts. ;)
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es angehen soll. Deutsche Bekannte, die hier leben, behaupteten, es sei nahezu unmöglich, einen Arbeitgeber zu finden, der eine Deutsche einem Ami vorzieht und dann auch noch den Visumsprozess für mich initiert - zumal es teuer und langwierig ist. Stimmt das denn? Ich habe leider noch keine spezifischen Infos dazu gefunden.

Ich habe eine Ausbildung zur Medienkauffrau gemacht und habe rund 6 Jahre Erfahrung im Bereich Marketing. Zuletzt war ich als Marketing Managerin in einer mittelständischen Firma tätig. Mein Abiturzeugnis habe ich mittlerweile übersetzen lassen und mein Englisch ist auf einem advanced level, so dass das Arbeiten kein Problem darstellen sollte.

Hat jemand von euch Erfahrung darin, wie man sich von den USA aus ein Arbeitsvisum organisiert?

Vielen Dank im Voraus!
LG
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Connecticut,

lies Dich doch einfach mal durch unsere Visa-Sektion. Ich befürchte fast, daß Deine Bekannten recht haben. Arbeitsvisa werden grundsätzlich vom Arbeitgeber beantragt und diese gehen nur für Arbeitnehmer in diesen recht kostspieligen Prozess, wenn der gewünschte Arbeitnehmer etwas kann, was man so auf dem amerikanischen Arbeitnehmermarkt nicht findet. Bevorzugt werden dann auch eher Arbeitnehmer mit akademischen Abschlüssen.
Hast Du weder das eine noch das andere, bleibt Dir nur Greencard Lottery, Investorenvisum oder Heirat mit einem US-Bürger.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
:willkommen im Forum!
ich lebe seit 6 Wochen mit meinem Freund in Connecticut. Er wurde von seiner deutschen Firma entsandt und ich bin nun erst einmal als "Tourist" mit ihm her gekommen. (Ich habe ein B-Visum, mit dem ich 180 Tage im Land bleiben darf und dann ausreisen muss. Ich kann dann theoretisch nach einem Tag wieder zurückkehren und weitere 180 Tage bleiben.)
Na, ob das so stimmt, das wage ich zu bezweifeln, denn das B-Visum ist für Besuche gedacht aber nicht, um sich dauerhaft in den USA niederzulassen. Bei solchen flotten Wiedereinreisen kann ruckzuck Schluss sein, wenn der IO das anders sieht und ein "Immigration Judge" auch anderer Meinung ist. Aber was tatsächlich möglich ist, ist eine einmalige Verlängerung des Visums um weitere 180 Tage. Die muss man aber beantragen, solange man sich in den USA befindet.

Nun hilft "hätte, wäre, könnte" Dir nicht weiter, aber wieso habt Ihr denn nicht einfach vor der Entsendung geheiratet und Dich direkt mit auf den Visumsantrag setzen lassen bzw. Dir direkt ein entsprechendes Partnervisum besorgt? Wenn Dein Freund von einer deutschen Firma in die USA geschickt worden ist, dann hat er ja vermutlich entweder ein L- oder ein E-Visum, und da wäre es ein Leichtes gewesen, Dir als "spouse" eine Arbeitsgenehmigung zu verschaffen. Im Moment befindest Du Dich ja wegen Deiner Bleibeabsicht quasi im halblegalen Raum, und von hier aus ein Arbeitsvisum zu bekommen bzw. eine Stelle zu finden, die visumstauglich ist und deren Firma bereit ist, das Visum für Dich zu beantragen, das halte ich für sehr unwahrscheinlich. So toll sind Deine Qualifikationen leider nicht, und warum sollte eine Firma sich den Stress antun, wenn sie qualifizierte inländische Bewerber direkt vor der Nase hat?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es angehen soll. Deutsche Bekannte, die hier leben, behaupteten, es sei nahezu unmöglich, einen Arbeitgeber zu finden, der eine Deutsche einem Ami vorzieht und dann auch noch den Visumsprozess für mich initiert - zumal es teuer und langwierig ist. Stimmt das denn? Ich habe leider noch keine spezifischen Infos dazu gefunden.
Ich würde mich der Ansicht Deiner Bekannten anschließen, zumal Du ja keinen Studienabschluss nachweisen kannst. Damit fiele ein H-1B-Visum für Dich schon mal weg, denn dafür müsstest Du mindestens einen Bachelor-Abschluss in der Tasche haben. Und für Visumskategorien wie O, P, Q oder R qualifizierst Du Dich von vornherein nicht. Im Grunde genommen ist Deine beste Chance die Heirat mit Deinem Freund. Wobei ich nun nicht aus dem Laweng weiß, wie dann das Antragsprozedere ausschauen würde. Du müsstest dann einen AOS-Prozess durchlaufen, aber wie das in diesem Falle geht, weiß ich leider nicht. Aber vielleicht meldet sich ja jemand, der einen ähnlichen Prozess schon mal durchlaufen hat.

Als Hoffnungsplan B bleibt natürlich immer die DV-Lotterie, aber da man einen Lotteriegewinn bekanntlich nicht wirklich planen kann, kannst Du darauf nciht aufbauen. Außerdem öffnet die Lotterie eh erst im Herbst wieder ihre Pforten und die Gewinnerbekanntgabe erfolgt dann ab Mai 2013 mit Interviewterminen ab Oktober 2013. Das ist also noch lange hin.
 

Admin

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Moin Moin und :willkommen

Ich schliesse mich den Aussagen von Emma an; es ist richtig, dass du mit deinem B-Visum 180 Tage in den USA bleiben darf und dann ausreisen musst aber nach einem Tag wieder zurückkehren geht nicht. Du kannst mit dem B-Visum maximal 180 Tage im Jahr am Stück bleiben und das war es dann auch schon.

Volunteer Job kann man auch mit einem Besuchervisum machen, du darfst allerdings 0,0 Gegenleistung entgegen nehmen; sprich keine Unterkunft/Essen (aka Kost und Logis), keine Vergünstigungen, keine Geschenke, rein gar nichts. Wenn du dies tust und das auf irgendeine Art und Weise auffliegt - womit du immer rechnen musst - dann kann das üble Folgen haben, Visamissbrauch ist in den USA kein Kavaliersdelikt. Du darfst auch keiner anderen bezahlten Arbeit nachgehen, was dir ja aber scheinbar bekannt ist, wollte es dennoch nochmals erwähnen. Wie Emma schrieb, wäre der einfachste Weg für dich die Heirat gewesen, denn bei Heirat erhälst du ein Visum, mit welchem du einer Arbeit deiner Wahl nachgehen kannst. Ich kann aber auch verstehen, wenn ihr dies nicht wolltet, der Schritt will ja auch wohl überlegt werden, auch wenn man eine Ehe in der heutigen Zeit glücklicherweise schnell wieder aufheben kann ;)


Cheers, :winke
der Admin
 

† Rabiene

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Hallo an alle,

ich lebe seit 6 Wochen mit meinem Freund in Connecticut. Er wurde von seiner deutschen Firma entsandt und ich bin nun erst einmal als "Tourist" mit ihm her gekommen. (Ich habe ein B-Visum, mit dem ich 180 Tage im Land bleiben darf und dann ausreisen muss. Ich kann dann theoretisch nach einem Tag wieder zurückkehren und weitere 180 Tage bleiben.)
das glaube ich kaum das du nach 1 Tag ausreise gleich wieder 180 tage bekommst..man kann naemlich nur 180 Tage /Jahr in USA sein....weil ab 183 ist irgendwas mit tax...
Zur Zeit belege ich Englischkurse und habe schon einen Volunteer Job gefunden. Ich möchte allerdings gerne einen richtigen Job finden. Nur Rumsitzen ist auf die Dauer nichts.
Tja, das wird wohl nix ausser ihr heiratet.. ..oder ihr versucht ein B fuer cohabiting partner ...damit kannst du entweder ausreisen oder das im Lande verlaengern....das geht aber auch nicht jahrelang ..am besten waere echt heiraten und dann fuer dich ds Spousevisum zu beantragen..je nachdem was dein Freund fuer ein Visum hat kanns du dann auch arbeiten..

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es angehen soll. Deutsche Bekannte, die hier leben, behaupteten, es sei nahezu unmöglich, einen Arbeitgeber zu finden, der eine Deutsche einem Ami vorzieht und dann auch noch den Visumsprozess für mich initiert - zumal es teuer und langwierig ist. Stimmt das denn? Ich habe leider noch keine spezifischen Infos dazu gefunden.
ja das stimmt alles....dein beruf ist jetzt nicht so der "Visa-Bringer"...

Ich habe eine Ausbildung zur Medienkauffrau gemacht und habe rund 6 Jahre Erfahrung im Bereich Marketing. Zuletzt war ich als Marketing Managerin in einer mittelständischen Firma tätig. Mein Abiturzeugnis habe ich mittlerweile übersetzen lassen und mein Englisch ist auf einem advanced level, so dass das Arbeiten kein Problem darstellen sollte.
Da wird es wohl kein Visum fuer geben..

Hat jemand von euch Erfahrung darin, wie man sich von den USA aus ein Arbeitsvisum organisiert?
Nein, weil das nicht geht...
 

Emmaglamour

Well-Known Member
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es ist richtig, dass du mit deinem B-Visum 180 Tage in den USA bleiben darf und dann ausreisen musst aber nach einem Tag wieder zurückkehren geht nicht. Du kannst mit dem B-Visum maximal 180 Tage im Jahr am Stück bleiben und das war es dann auch schon.
Wie gesagt, sie könnte einmalig eine Verlängerung weitere 180 Tage beantragen; aber das müsste sie machen, solange sie sich in den USA befindet.

Eventuell hat sie ja auch das B-Visum für begleitende Lebenspartner ("cohabitating partners"), da sind die Regelungen wohl 'nen Tick anders, aber so richtig eingelesen habe ich mich da nie: B 2 CLASSIFICATION FOR COHABITATING PARTNERS Aber auch als "cohabitating partner" mit B-Visum dürfte sie ja nicht arbeiten.
Volunteer Job kann man auch mit einem Besuchervisum machen, du darfst allerdings 0,0 Gegenleistung entgegen nehmen; sprich keine Unterkunft/Essen (aka Kost und Logis), keine Vergünstigungen, keine Geschenke, rein gar nichts.
Das ist ein wichtiger Hinweis. Auch darf die Volunteer-Position keinem "echten" Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz wegnehmen. Da darf also kein vormals "regulärer" Job als unbezahlte Volunteerstelle "umetikettiert" werden.
Ich kann aber auch verstehen, wenn ihr dies nicht wolltet, der Schritt will ja auch wohl überlegt werden, ...
Also, wenn man bereit ist, sein gesamtes Leben und Land und Leute und Freunde und Familie für die Auslandsversetzung des Partners hinter sich zu lassen, dann sollte man eigentlich auch bereit sein "Ich will" zu sagen. Gerne auch mit Ehevertrag. Denn ohne das Ja-Wort macht man sich ja in so einer Situation noch viel abhängiger vom Partner, weil man finanziell komplett an dessen Tropf hängt. Und das gilt natürlich für beide Seiten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Connecticut

New Member
Vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mich zwar etwas desillusioniert, aber das hatte ich mir ja im Vorfeld gedacht... :/ Ich hatte nur gehofft, es gibt eine Variante, die ich bisher nicht bedacht hatte.

Ich habe in der Tat ein B2 Visum und weiß, dass ich es verlängern kann. Wie oft genau, ist mir noch unklar, aber das erfrage ich noch einmal bei einem Anwalt bzw. suche es im Netz heraus. Ich kenne Arbeitskollegen meines Partners, die dieses Spiel über 2 Jahre hinweg betrieben haben. Kann natürlich großes Glück gewesen sein, auf das ich mich nicht verlassen will. Sonst würde ich die Frage nicht im Blog stellen. ;)

Das Thema Heiraten ist für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht relevant, sonst hätte ich es im Vorfeld gemacht. Persönliche Gründe... Ziemlich sicher wird es jedoch am Ende darauf hinauslaufen (müssen).

(Mein ehrenamtlicher Job ist übrigens tatsächlich ehrenamtlich.)
 

Emmaglamour

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Was mir eben noch einfällt: Connecticut, schau Dich doch mal in Deiner Region um, ob Du eventuell (womöglich auch über die Firma Deines Freundes oder über die Kontakte, die Du aktuell bei Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit schließt) eine (vielleicht sogar bezahlte) Praktikumsstelle im Marketingbereich findest. Ich setze mal voraus, dass Du noch jung genug bist, um ein J-1-Visum zu bekommen. Dann könntest Du für 12 bis 18 Monate als Praktikantin oder Trainee tätig werden (darfst Dir das, wie gesagt, auch bezahlen lassen), und das ist im Zweifel sicher lohnender für den Lebenslauf und für künftige Arbeitsverhältnisse in den USA oder auch in Deutschland als reine Volunteertätigkeiten. Für das Visum bräuchtest Du eine Orga in Deutschland, die Dir das DS-2019 ausstellt, und fürs Visumsinterview müsstest Du wieder nach Deutschland, soweit ich weiß, aber vielleicht irre ich da auch. NYCArchitect kann dazu vielleicht 'was sagen, die ist ja praktikumserfahren.

Eventuell könntest Du auch nebenbei an einer Fernuni (Hagen?) studieren und Dir den BA-/BS-Abschluss sichern, der Dir mittelfristig bei der Suche nach einer arbeitsvisumsfähigen Stelle behilflich wäre. An Deiner Stelle würde ich mal in diese beiden Richtungen recherchieren.
 

† Rabiene

Well-Known Member
Greencard
Ich habe in der Tat ein B2 Visum und weiß, dass ich es verlängern kann. Wie oft genau, ist mir noch unklar, aber das erfrage ich noch einmal bei einem Anwalt bzw. suche es im Netz heraus.
Das normale B kann man nur unter besonderen Umstaenden im Lande verlaengern....der Grund "will bei meinem Freund sein" ist nicht wirklich ein Grund..

Ich kenne Arbeitskollegen meines Partners, die dieses Spiel über 2 Jahre hinweg betrieben haben. Kann natürlich großes Glück gewesen sein, auf das ich mich nicht verlassen will. Sonst würde ich die Frage nicht im Blog stellen.
ich nehme mal an das die dann das b fuer cohabiting partner hatten, da geht das..

(Mein ehrenamtlicher Job ist übrigens tatsächlich ehrenamtlich.)
So lange du keine "Entschaedigung" in irgendeiner Weise bekommst... ;)
 
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