Hier ist der Boonz

Boonz

New Member
Hey,

ich bin Boonz und dachte ich schau mal vorbei.
Bin schon länger auf dem anderen bekannten deutschen Auswandererforum zu finden, das heißt vielleicht hat man sich schon mal gelesen (anderer Name dort). Komischerweise haut mich der IP Filter dort alle paar Monate raus (hänge an sehr großem Netzwerk) und jetzt habe ich entschlossen einen Wechsel zu machen, weil das nervt.

Zu Boonz Person:
Bin 30 Jahre alt (aaaalt) habe einen sehr guten und sicheren Job, studiere aber auch nebenbei und denke daran mich eventuell beruflich zu verändern.

Im Jahr 2011 war ich das erste Mal in den USA, damals in SF und LA. War schon immer ein USA fan, aber nie ein unrealistischer "Fanboy". Seit meinem ersten Besuch denke ich aber ernsthaft darüber nach auszwandern.
Letztes Jahr war ich dann nochmal drüben, diesmal nur in LA.
Beide Male habe ich nicht in Hotels gewohnt (bzw. nur einmal vier Tage) sondern bei Freunden und Bekannten.
Durch Beruf und Interesse habe ich auch sehr guten Einblick in viel Alltägliches bekommen, sowie mir auch die schlechten Gegenden genau angesehen.


Was ich also im Moment so überlege:
Ein Freund aus LA ist Anwalt der sich auf Einwanderungsrecht spezialisiert hat, dieser würde mich tatkräftig und kostengünstig unterstützen - dennoch wird mir wohl die Lotterie nicht erspart bleiben.

Ich habe bereits ein kleines Jobangebot bekommen um, nach einem etwaigen Umzug, schnell halbwegs gut Geld verdienen zu können (gut im Sinne von über die Runden kommen).
Die Wohnsituation betreffend würde eventuell auch für den Anfang etwas ermöglich werden.


Was mich jedoch noch abhält:

Mein Job der halbwegs gut bezahlt ist und wirtschaftlich doch recht sicher ist sowie mein Studium nebenbei ermöglicht.

Finanziell habe ich nicht genug auf der Seite um so einen Schritt problemlos umzusetzen. Hier habe ich mir ca. 20k€ als Ziel gesetzt, alles darunter macht es dann doch mühsam. Muss da noch etwas sparen leider.

Das Studium läuft noch eineinhalb Jahre und eventuell würde ich dann noch zwei Jahre anhängen.




Am schwersten, neben der Freundin, die aber sogar mitkommen würde (ja heirat notwendig, ich weiß), ist es den Job aufzugeben und diese Sicherheit zu verlassen. Ich mache mir Sorgen drüben anfangs eine unzureichende Krankenversicherung zu haben.

Leider fühle ich mich auch schon etwas alt so etwas erst mit über 30 in Angriff zu nehmen.

Seit ca. 2008 habe ich Interesse am Auswandern in die USA und seit 2011 habe ich begonnen mich gezielt zu informieren, weshalb ich mittlerweile einen sehr realistischen Blick habe und auch sehr viel Infos rausfiltern konnte. Das Problem ist, dass aber mehr Infos die Entscheidung nicht leichter machen.

Ich hoffe sehr, dass ich spätestens in eineinhalb Jahren eine Entscheidung treffen konnte, da ich nicht bei der Lotterie mitspielen, gewinnen und es dann aus Bedenken verfallen lassen möchte.

lg
euer Boonz
 
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Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Boonz und herzlich :willkommen

mit 30 Jahren liegst Du sicherlich gut im Mittelfeld der Auswanderer.
20k€ find ich etwas wenig, die decken ggf. gerade mal die Umzugskosten inkl. der ersten Miete, Nebenkosten und kleinere Anschaffungen. Ich würd da noch etwas mehr :sparschwein
Ich weiß nicht, ob das irgendwie als tröstlich empfunden wird, aber sollte es mit der Lottery nicht klappen und ihr halt "nur" Touristen bleibt, dann habt ihr wenigstens den Luxus, viel vom Land sehen zu können. Ist man erstmal ausgewandert, hat man in der Regel weder genug Urlaub noch genug Geld, in den USA auf Reisen zu gehen. Gibt natürlich auch Ausnahmen, ich geh jetzt einfach vom Ottonormal-Bewohner aus ;)
 

ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Hallo erstmal!!
Also wenn du die Sicherheit brauchst, dann bist du in Deutschland besser aufgehoben.
Egal was für eine Krankenversicherung du dir hier raussuchen würdest, ohne Zuzahlung kommst du nicht davon und das obwohl du hier sehr viel monatlich einzahlst.....
Die Jobsicherheit ist hier auch nicht so gegeben wie in Deutschland....hier ist das Motto oft "Hire and Fire"
Und ohne dein Studium zu beenden würd ich schonmal gar nicht hierhin ziehen, es sei den du arbeitest gerne für nur 10-11$ die Stunde.
20000€ sind auf jeden Fall zu wenig um den Schritt zu wagen.....ganz wichtig ist ja hier das Auto ! Ohne das bist du ziemlich aufgeschmissen. Ok....L.A. mag ja ne Subway haben, aber trotzdem....
 

Boonz

New Member
Also studium beenden ist natürlich klar, nicht umsonst hab ich ja geschrieben, dass ich nie einer von den dümmlichen USA fanboys war.
Vom geld her sind vermutlich sogar 50k wenig, aber andererseits mit einer halbwegs guten job aussicht und paar kontakten stell ich mir 20k als unterstes limit ausreichend vor. Sicherlich, mehr ist immer besser.

Bezüglich des autos ist das auch noch ok. Manche haben natürlich irrsinnig hohe ansprüche, aber ich hab hier auch einen kontakt zu einem händler der sich auf crown vics spezialisiert hat und dort würde ich verhältnismäßig
günstig einen von diesen panzern bekommen. Freunde hatten dort schon drei stück gekauft.
Ein neuer deutscher wagen muss es also für mich sicherlich nicht sein, bin bereit bei allem sehr große abstriche zu machen zu beginn.

Wohnen würde ich auch erst mal nur in einem studio apartment. Da ist um die $700 schon halbwegs brauchbares zu finden so in richtung san bernadino (wo ich vermutlich meinen startpunkt planen würde, da ich dort arbeiten könnte).
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Boonz,

die 20.000,- sind deshalb auch wenig, weil du dich einfach nicht darauf verlassen kannst, dass Du diesen Job in drei Jahren dann auch wirklich bekommst. In drei Jahren kann sich halt auch einfach sehr viel ändern.
Du wanderst in dem Fall vermutlich nicht alleine aus, Du kannst nichts auf Raten kaufen, du musst erstmal in Vorleistungen treten. Du zahlst auch nicht nur eine Miete im vorraus, sondern je nachdem für ein halbes oder gar ein ganzes Jahr usw. Auch wenn Ihr erstmal in ein möbliertes Apartment ziehen solltet, gibt es sicherlich dennoch einige Anschaffungen zu tätigen, weil die einfach im Alltag fehlen.

Nachtrag: Hier gehts zur Demographie der Stadt: http://www.ci.san-bernardino.ca.us/civica/filebank/blobdload.asp?BlobID=12189
 

Boonz

New Member
Ja klar, dass das wenig ist.
Wie gesagt, denke ja schon länger über alles nach, genauso wie alle eventualitäten (soweit man das halt überhaupt abschätzen kann).
Keinen kredit bekommen, sicherheiten in form von geld vorlegen müssen sind mir auch bewusst.

Ich habe ja keinen zwang, da ich hier einen sehr guten job habe - es geht hier eher um selbstverwirklichung, aber auch da kann sich in ein, zwei, drei jahren viel ändern.
 

Boonz

New Member
achja danke für den link, hatte das schon wo anders mal überflogen, aber tolle zusammenfassung.
 

anjaxxo

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Moderator
Citizen
Ja klar, dass das wenig ist.
Wie gesagt, denke ja schon länger über alles nach, genauso wie alle eventualitäten (soweit man das halt überhaupt abschätzen kann).
Keinen kredit bekommen, sicherheiten in form von geld vorlegen müssen sind mir auch bewusst.

Ich habe ja keinen zwang, da ich hier einen sehr guten job habe - es geht hier eher um selbstverwirklichung, aber auch da kann sich in ein, zwei, drei jahren viel ändern.

Das Problem bei Krediten in Amerika sind nicht die Sicherheiten, sondern dein credit score, wenn du nach Amerika kommst, hast du gar keinen, das ist schlechter als ein schlechter credit score. Den credit score kannst du nur langsam aufbauen und ein wichtiger Faktor dabei ist auch die credit history, und die ist ja bei Einwanderern einfach nicht da ist immer nur kurz.
Also am besten eine Kreditkarte besorgen oder, wenn man keine bekommt, eine secured credit card und dann immer schoen brav die Rechnungen on time zahlen.

Das Problem beim Autokauf ist naemlich, je niedriger der credit score je hoeher die Zinsen.
Das gleiche ist auch bei Versicherungen, je niedriger der credit score desto hoeher die Versicherungsbeitrage, zum Beispiel ist erwiesen, dass Leute mit einem niedrigeren credit score mehr Unfaelle bauen.... Frag mich nicht, wo das her kommt.
Es ist auch schwierig zur Miete was zu finden, denn auch Vermieter gucken nach dem credit score.
Normalerweise muss man die Miete naemlich nicht ein Jahr im Voraus zahlen, der Vertrag geht nur ueber ein Jahr und man zahlt monatlich. Aber wenn man einen schlechten oder gar keinen credit score hat, dann wollen die Vermieter natuerlich mehr Geld im Voraus.
 
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R

RLX1470

Guest
Hallo Boonz,

zunächst mal grosse Zustimmung dafür, dass Du dir einen Plan zurecht legen möchtest und das Ganze zeitlich flexibel planst. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir aber bestätigen, dass der Rat hier absolut richtig ist: erstens wirst Du erheblich mehr Geld benötigen, zweitens ändern sich (Lebens-) und Arbeits-Umstände über die Jahre und drittens musst Du dir für einen solchen Schritt immer eine gewisse Pufferzone - zeitlich, job technisch und finanziell - einbauen. Und das scheint mir im Augenblick nicht der Fall zu sein.

In meinem/unseren Fall hatte ich schon mal ein paar Jahre in USA gewohnt, bevor wir uns später zur endgültigen Auswanderung entschieden haben. Da weiss man aber was auf einen zukommt und trifft eine informierte Entscheidung. Das Land ist groß und vielfältig - mit vielen schönen Ecken die lebenswert sind.

Ich war bei der Auswanderung sogar noch mal gute 10 Jahre älter als Du (das ist kein Problem) und über 20 Jahre mit meiner Frau zusammen, da weiss man was man selber und der Partner leisten und worauf man sich verlassen kann. Stabilität ist bei einem solchen Schritt wichtig.

Und letztlich habe ich pro Person mit einem Mehrfachen Deines Budgets kalkuliert (nicht zwangsläufig ausgegeben), aber da weiss man dann, dass einen nichts so schnell kalt erwischen kann. Finanzielle Sicherheit ist gerade hier in USA ein hohes und schwerer zu erreichendes Gut

Was ich Dir sagen will ist, dass einen Auswanderung unter "Minimalvoraussetzungen" zwar möglich aber nicht unbedingt ratsam ist. Was kann mit 30 alles schnell passieren? Du triffst einen neuen Partner/Partnerin mit eigenen Wünschen, Du wirst Vater, der Job ist weg, der Crown Victoria braucht dann doch ein neues Getriebe oder Du gerätst hier mal an den Falschen (ja, die gibt es auch hier) und die Autoanzahlung oder die Mietkaution sind futsch.

Also, lange Rede kurzer Sinn, Du bist auf dem richtigen Weg weil Du langfristig vorher planst. Mach die Planung nur so realistisch und großzügig wie möglich, damit Deine Auswanderung ein gute und erfolgreiche Erfahrung wird und Dir nicht am Ende Zeit, Geld oder Leistungsfähigkeit einen Strich durch die Rechnung machen.
 
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anjaxxo

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Ausserdem muss man mit Versprechungen von Amerikanern sehr vorsichtig sein.
Wenn ein Deutscher sagt, ich kann dir einen Job besorgen, dann ist das so gut wie eine Zusage und man kann sich oft darauf verlassen (aber auch nicht immer), wenn ein Amerikaner das sagt, rechnet er wahrscheinlich gar nicht damit, dass du das dann auch wirklich einforderst und hat es mal wieder nur hoeflich gemeint.
Amerikaner sprechen eine andere Sprache und das ist nicht nur Englisch sondern auch "Ich sag nicht wirklich was ich meine".

Also immer vorsichtig sein mit sowas.
 
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