Ich sage ja nicht, dass das nicht so stimmt, dennoch habe ich auch viele Artikel gelesen, die immer mehr auf Recessionstyle cooking der (Ur)Grossmutter hinweisen und mehr und mehr Leute kochen (wieder) von scratch, es gibt Kochkurse in den Towncentern, bei WIC und Foodstamps wird mehr auf die Gesundheit geachtet, HFCS geraet mehr und mehr in Verruf, der Gemuesegarten ist absolut in, mehr und mehr Leute kaufen lokal und bio etc.
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Kann ja sein, dass sowas angeboten wird und Info darüber gibt es massig, sowohl manchmal in der Lokalzeitung als auch im Internet. Nur, lesen die Leute, die es hauptsächlich betrifft, diese Info auch bzw. setzen sie um? Ich glaube, höchstens ein geringer Bruchteil.
Von Gemüsegärten sehe ich hier wirklich überhaupt gar nichts! Ich glaube dir, dass das bei euch in Neuengland so ist, aber hier bei uns ist das sicherlich nicht so.
Stimmt alles, was du sagst, Anma, ich lese auch, dass in den ärmeren Vierteln oft keine Läden mit frischen Produkten in der Nähe sind. Allerdings glaube ich, dass es da schon Wege gibt, wenn man denn will, denn hier gibt es doch häufig so Stände an der Straße, sicher auch in den ärmeren Vierteln. Aber Obst und Gemüse ist erstens nicht billig und zweitens bleiben viele Leute bei ihren alten Gewohnheiten: fried chicken, chicken wings, Hamburger & Co. viel Fleisch, am besten frittiert (hier im Süden). Zumindest hier bei uns sieht mir das so aus. Die Leute, die gesundes Essen am nötigsten hätten, essen sowas nicht gerne, die lieben ihr fettiges, ungesundes Zeug. Es ist wirklich nicht immer eine Frage des Geldbeutels, denn wie Ilka sagt, ist Fast Food auch nicht so billig. Ich kann da nicht mitreden, da ich bei McDoof und Co. nur aufs Klo gehe, aber nie was zum Essen kaufe.
Mit den Autos hast du auch recht. Ich habe erst Anfang des Jahres hier in der Zeitung gelesen, dass die Leute trotz niedriger Spritpreise ihre Spargewohnheiten beibehalten und eben nicht in die alten Gewohnheiten zurückverfallen, weil sie nämlich den Spareffekt sehen.
Ja, mit der Umwelt hat sich hier auf einen Schlag sehr viel geändert, mit den Essgewohnheiten aber weniger, glaube ich. Die Leute in unserem Bekanntenkreis haben teilweise Cholesterin-, Diabetes- und Gewichtsprobleme, aber die essen weiterhin ihre fettigen Sachen und kaum Gemüse/Salat (aber wenig Fast Food, kochen immer selbst, immer schon). Dabei sind wir (mein Mann und ich) denen eigentlich ein gutes Beispiel, was essen angeht, vor allem mein Mann (ich habe schon immer anders gegessen), denn er aß ganz früher dieselben Sachen, hat sich aber fast total umgestellt, wobei er immer noch einige seiner Lieblingsgerichte isst, aber nicht die total ungesunden. Es geht also, wenn man will! Aber ich bin der Meinung, dass die Botschaft bei den meisten noch immer nicht angekommen ist.