Und ich bin zwar auch ein Stadtkind aber in großen Städten komme ich mir oft total verloren vor^^ Dallas zb. hat mich total "erschlagen" ich finde einfach ein ruhiges Leben auf dem "Land" wesentlich strebsamer als eines in der Großstadt.
OT: Ich fand Dallas todsterbenslangweilig.
Und viel zu viele Texaner da - man konnte denen kaum aus dem Weg gehen.
Sei Dir aber bewusst, dass "auf dem Land" in Deutschland und "auf dem Land" in einem dünn besiedelten Bundesstaat wie Montana zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe sind.
Ich komme ursprünglich auch "vom Land"; und wenngleich ich es eigentlich lieber urban mag, habe ich mich auf dem Dorf immer wohlgefühlt und ich könnte auch problemlos wieder "auf dem Dorf" leben, wenn ich die Annehmlichkeiten der Stadt in vertretbarer Entfernung vorfinde. Nun habe ich hier in Florida ein Jahr etwas ländlicher gelebt, und ich kann ehrlich sagen, dass das mit großem Abstand das schrecklichste und unglücklichste Jahr meines gesamten Lebens war. Und das hat vorrangig mit der umfassenden Ödnis zu tun - der Ödnis in der Kultur, der Ödnis in den Köpfen dort, der Ödnis in der Landschaft, der Ödnis in den Möglichkeiten jedweder Art. Je weiter man sich hier von der Stadt entfernt, desto rückständiger wird gedacht. Die USA sind ohnehin ein sehr, sehr konservatives Land. Sofern Ihr selber auch nur ansatzweise fortschrittlich-europäische Gedankengänge habt (etwa Gleichberechtigung von Homosexuellen gut findet, nicht jeden Sonntag in die Kirche geht, nicht jeden Tag ausgiebig die Bibel studiert, Du nicht regelmäßig Deine Frau verhaust, Ihr an den Klimawandel glaubt, Ihr der Meinung seid, dass Umweltschutz kein Teufelszeug ist, das man ums Verrecken verhindern muss, etc.) und solche Nebensächlichkeiten wie kulturelle Einrichtungen in erreichbarer Nähe schätzt, dann würde ich mir drei Mal überlegen, mich in so einer Ecke niederzulassen - und dort eine Menge Geld zu investieren.
Mal so für den Hinterkopf: Montana hat so ungefähr die Fläche der Bundesrepubiblik Deutschland. In Schland verteilen sich also 82 Millionen Menschen auf eine Weise über dieselbe Fläche, dass es dennoch sehr viele sehr ländliche Gegenden gibt. In Montana leben weniger als eine Million Menschen; es gibt nur eine Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern (und das ist ja nun schon nicht sehr groß), und "ländlich" bedeutet in Montana, dass man
jeden Weg mit dem Auto zurücklegt (besonders im Winter die reinste Freude...) und der nächste Nachbar eine Stunde die Straße runter wohnt, sofern die Straße befahrbar ist. Frag mal Deine Frau, ob sie Dich so sehr liebt, dass sie 24 Stunden am Tag mit Dir und nur mit Dir zusammensein möchte, weil sie neben der Rancharbeit kaum Zeit haben wird, mal eben zwei Stunden zu fahren, um bei der netten Nachbarin 'nen Kaffee zu trinken. Auch Freundschaften aufzubauen dürfte nicht so leicht sein, wenn man derart öde wohnt, dass man einfach keine Menschen trifft. Es ist auch ohne solche geografischen Schwierigkeiten eine Herausforderung, sich einen ganz neuen Freundeskreis aufzubauen.
Tipp: Vielleicht solltet Ihr erst einmal innerhalb Deutschlands in eine andere Region ziehen. Ich schlage Niedersachsen vor, vielleicht in Harznähe, damit Euch die Berge nicht ganz so fehlen... Da könntet Ihr ja dann mal im kleinen Rahmen ausprobieren, wie gut Ihr Euch in einer anderen Region mit einer anderen Mentalität einlebt und wie gut Ihr damit klarkommt, Euer gewohntes Umfeld und Eure Freunde hinter Euch zu lassen.