Umzugskriterien und Erfahrungswerte

Astro85

Active Member
Halli Hallo byebye2

Wir kommen dem Umzug langsam aber sicher näher, nun habe ich einfach mal um zu vergleichen eine allgemeine Frage.

Wie bewertet Ihr (schon drüben und auch die die noch rüber wollen) die den neuen Standort ?

Ich habe viele Erfahrungen durch bekannte gemacht die als Spouse mit einem/er Militär angehörigen ausgewandert sind. Dies hat natürlich den Vorteil (oder auch Nachteil) das man vorgeschrieben bekommt wo es in den USA hin geht.
Aber wie machen die Zivilisten das ? Worauf achtet Ihr (Klima, Schulsystem, Steuer, Arbeitsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung)
Wo und wie habt Ihr das Auswahlverfahren angefangen ? Welche Erfahrungswerte wurden gesammelt die es wirklich wert sind zu teilen.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Punkt 1: Arbeitsplatz
Punkt 2: Falls Kinder, nach gutem Schulbezirk schauen
Punkt 3: Alles andere, was einem persönlich wichtig ist.
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Worauf achtet Ihr (Klima, Schulsystem, Steuer, Arbeitsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung)

Mein Mann ist US-Amerikaner und somit war einer der Punkte, dass wir dort hingehen, wo Familie ist, um es etwas einfacher zu haben.
Gesucht wurde nach Jobs aber im gesamten Land und gleichzeitig wurde aber darauf geachtet, welche Ecke genau. Staaten, in denen die living cost zu hoch sind, hatten wir ausgelassen, ebenso Staaten, die ganz weit unten in allen Bereichen liegen (Schulsystem, Armut, Arbeitslosigkeit, economy etc.)

Fuer jemanden, der keine Bindungen zu den USA hat, sollten Dinge wie Arbeitsmarkt und die economy wichtig sein. Wer Kinder mitbringt, sollte aufs Schulsystem achten, da kann es selbst innerhalb eines Staates, selbst von county zu county, gravierende Unterschiede geben.
Klima sollte nie als Hauptpunkt genannt werden. Wir sind in NC und im Vergleich ist es relativ warm zu den Staaten noerdlich von uns, aber das waermere Wetter bezahlt mir keine Miete/Mortgage, keine Krankenversicherung, kein Essen, keine Absicherung im Notfall etc.
Was nuetzen mir die shorts im Winter, wenn ich am Monatsende kein Geld mehr habe und mich eine Woche lang von Ramen ernaehren muss, damit ich wenigstens etwas essen kann.
Was nuetzt mir das warme Wetter, wenn meine Kinder in einem grottenschlechten Schulsystem nicht vorwaerts kommen, weil der Staat, den ich mir aufgrund des Klimas ausgesucht habe, so rein gar nichts fuer die Bildung tut.
Was nuetzt mir die Sonne und Hitze/Schnee und Kaelte, wenn ich mir keine Krankenversicherung und auch keine Arztbesuche leisten kann.
Strand vor der Haustuer und arbeitslos passiert relativ schnell, wer sich von Urlaubserlebnissen blenden laesst.

Ueber den Rest kann man sich den Kopf zerbrechen, wenn man eine Basis geschaffen hat, auf die man weiter aufbauen kann.
Wir wohnen in einer Ecke, in der die Freizeitmoeglichkeiten eher mau sind. Da muss man schon etwas fahren, um mehr erleben zu koennen. Derzeit stoert es uns noch nicht, obwohl wir schon 10 Jahre hier sind.
Man lernt halt damit zu leben, dass man 1 1/2 Stunden fahren muss, um die Attraktionen weiter ausserhalb geniessen zu koennen. Oder zwei Stunden zum Meer etc. Das bedeutet ja nicht, dass sich das nie aendern wird.

Es ist okay, wenn man eine grobe Liste mit Ecken hat, die einem mehr zusagen. Bringt am Ende naemlich auch nichts, wenn der Job okay ist, man aber komplett eingeht, weil man irgendwo mitten in der Pampa sitzt.
Ueberlege dir welche Punkte fuer dich/euch wichtig sind, um die Existenz zu sichern und Sorgen zu schmaelern. Altagsprobleme gibt's ueberall, aber sobald Existenzaengste hinzukommen, zieht es einem den Boden unter den Fuessen weg. Vor allem hier drueben.
 

Astro85

Active Member
Vielen Dank für die Antwort, leider muss ich Wiedersprechen wenn es ums Klima geht. Das teilweise extreme Klima in den USA spielt natürlich eine Rolle. Wenn mir meine Bude abbrennt oder ein Tornado oder Hurrikan meine Habseligkeiten wegweht dann kommen Existenzängste doch schnell ins spiel. Und Freizeitmöglichkeiten sind sehr wichtig denn Ich arbeite (viel und gerne) um zu Leben. Das Deutsche denke lasse ich hier zurück.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Alternativ auch das Buch hier, aber das ist schon etwas aelter und es gibt anscheinend keine ueberarbeitete Neuauflage.

 

MidWestGal

Ehe-GC
Ehe-GC
Huhu!

Erst Wunschstaaten nach folgenden Kriterien auswaehlen:
  1. Arbeitsplatz
  2. Schulsystem
  3. Lebenskosten
  4. Gesetze/Gesellschaft/Politik/Landschaft/Klima/Steuern
Dann die Wunschgegend in den ausgewaehlten Wunschstaaten nach folgenden Kriterien auswaehlen:
  1. School District & Naehe zum Arbeitsplatz
  2. Kriminalitaetsrate
  3. Lebenskosten - Immobilien, Steuern, usw., die Unterschiede sind sogar oft innerhalb von Nachbarsstaedten enorm, same mit dem School District, da kann sich das sogar IN einer Stadt nochmal stark unterscheiden ob man, nach Adresse, in einem guten oder schlechtem District ist!
  4. Dorf, Stadt, Vorort oder mitten in der Pampa
  5. Freizeitgestaltung
  6. Landschaft - Gewuenschte Naehe zu Bergen/Strand/Attracktionen/Grossstaedten

Meine Persoenliche Erfahrung:
Ich bin der Liebe wegen in die USA gezogen und daher einfach in die Gegend wo mein Mann her ist. Bin jetzt ca. 4 Jahre im mittlerem Westen. Meine Top-3 sind sowohl bei Staat sowie Gegend zufriedenstellend erfuellt. Die anderen Punkte leider nur Teilweise. Demnaechst (2020) werden wir den Umzug 1250 Meilen in die Ferne wagen um auch meine anderen Kriterien besser zu erfuellen.

Die erste Zeit die ich in den USA gelebt habe war zwar im selben Staat wo ich jetzt bin (also Arbeitsplatz/Lebenskosten haben gepasst) aber in einem Nachbarsdorf in schlechtem School District (uns egal, keine Kinder) und erschreckender Kriminalitaetsrate bei billigen Lebenskosten und erduldbarer Naehe zum Arbeitsplatz. Ich bin Froh das wir dann den Schritt in etwas hoehere Lebenkosten aber dafuer Top-School-District, noch naeher zum Arbeitsplatz und niedrige Kriminalitaet gemacht haben.

Alles in Allem finde ich schon das Punkte wie Landschaft, Infrastruktur, Klima, usw. bei der Staatenwahl mitbeachtet werden sollen. Es traegt ja doch auch zur Lebensqualitaet bei! Wichtiger sind Natuerlich Arbeitsmarkt, Lebenskosten, usw.

LG
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Vielen Dank für die Antwort, leider muss ich Wiedersprechen wenn es ums Klima geht. Das teilweise extreme Klima in den USA spielt natürlich eine Rolle. Wenn mir meine Bude abbrennt oder ein Tornado oder Hurrikan meine Habseligkeiten wegweht dann kommen Existenzängste doch schnell ins spiel. Und Freizeitmöglichkeiten sind sehr wichtig denn Ich arbeite (viel und gerne) um zu Leben. Das Deutsche denke lasse ich hier zurück.

Nunja, das kann man natuerlich so sehen, aber es ist nunmal so, dass Existenzsorgen bzgl. Jobsicherheit (und mangelnder ausreichender Krankenversicherung, zu hohe Lebenskosten, lausiger Arbeitsmarkt und economy) weitaus haeufiger vorkommen als Sorgen, die mit Naturkatastrophen einherkommen. Das ist auch keine Deutsche Denke, sondern basiert auf Erfahrungen mit dem hiesigen System.

Du hattest zudem gefragt, wie andere das angegangen sind und was fuer sie wichtig war. Ich hab' nur dargestellt, was meines Erachtens wichtig ist und hervorgehoben wo viele immer wieder Probleme haben (weil Klima und Wetter immer ganz wichtig ist fuer viele; der Vorfreude auf das Leben im Wunschstaat folgt dann auch spaeter die Ernuechterung). Mir war jedoch nicht sofort klar - erst als du widersprachst - dass Klima und entertainment fuer dich wichtige Auswahlkriterien sind.

Kompromisse gehoeren jedoch dazu, da jeder Staat massig Vor- und Nachteile hat (Steuern, Gesetze, Armut, Arbeitslosigkeit etc.).
Und natuerlich kann man das Wetter und Klima beachten (und auch Freizeitmoeglichkeiten), aber die gehoeren eben fuer mich nicht in die vorderen Punkte, sondern kann man hinzuziehen, wenn man die wichtigsten Punkte wie Job und relativ sicherer Arbeitsmarkt schon auf einige Staaten eingrenzen konnte. Danach kann man immer noch seine Liste abarbeiten und schauen, was man gewillt ist zu zahlen und wo man Kompromisse eingehen kann und was gar nicht in Frage kommt. Ich schrieb zudem, dass man natuerlich auch schauen muss, dass einem die Gegend zusagt, damit man in kein tiefes Loch fehlt, weil das Drumherum nicht passt. Mich wuerde man auch nur mit einem hohen sechsstelligen Jahresgehalt nach Alaska bekommen und das wahrscheinlich auch nur temporaer.

Du informierst dich zumindest, was dir besser helfen wird als so einigen anderen, die komplett blauaeugig an die Sache herangehen. Alles Gute.
 

† Mona

Well-Known Member
Greencard
Halli Hallo byebye2

Wir kommen dem Umzug langsam aber sicher näher, nun habe ich einfach mal um zu vergleichen eine allgemeine Frage.

Wie bewertet Ihr (schon drüben und auch die die noch rüber wollen) die den neuen Standort ?

Ich habe viele Erfahrungen durch bekannte gemacht die als Spouse mit einem/er Militär angehörigen ausgewandert sind. Dies hat natürlich den Vorteil (oder auch Nachteil) das man vorgeschrieben bekommt wo es in den USA hin geht.
Aber wie machen die Zivilisten das ? Worauf achtet Ihr (Klima, Schulsystem, Steuer, Arbeitsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung)
Wo und wie habt Ihr das Auswahlverfahren angefangen ? Welche Erfahrungswerte wurden gesammelt die es wirklich wert sind zu teilen.
Seid Ihr voellig frei in Eurer Entscheidung, wohin Ihr gehen wollt?
Welche Bundesstaaten kennt Ihr schon?

Wir sind damals relativ blauaeugig nach Florida gezogen.
Mein Sohn lebt inzwischen in Chicago, weil ihm die Verdienstmoeglichkeiten in Florida nicht ausreichten.
Und er hat voellig Recht, in Florida verdient man ziemlich schlecht.
Er versucht micht staendig zu uebrzuegen, Florida zu verlassen.
Aber ich bin nun nicht mehr so jung und ich kann einfach nicht in der Kaelte leben, auch nicht ein paar Monate Winter ertragen.
Fuer ihn ist es besser, dort zu leben, wo er richtig Karriere machen kann und ein gutes Einommen hat.

Es gibt keine allgemeingueltige Antwort, fuer jeden sind die Kriterien anders.
 
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