Greencard Lottery mit Abitur?

xSandra

New Member
Hallo :winke


Ich habe mich hier im Forum schon ein bisschen umgeschaut, aber leider noch kein Thema gefunden das so ganz auf meine Situation passt. (Aber vielleicht habe ich es auch einfach überlesen ;))

Erstmal zu mir
Ich heiße Sandra, bin 18 Jahre alt und Träume seit Jahren vom Auswandern.
Ich mache gerade meinen Realschulabschluss und dann gleich im Anschluss Abitur. Komplett fertig mit allem bin ich dann in ca. 3 Jahren (also mit 21)
Ich weiß ich bin noch ziemlich Jung und ihr bekommt wahrscheinlich eine menge solcher Einträge, aber ich weiß das Auswandern kein bisschen einfach ist und die Chance besteht das mir das "echte" Leben in Amerika überhaupt nicht gefällt oder gar gelingt.
Aber ich weiß auch das ich es bereuen würde wenn ich mich nicht wenigstens einmal informiere.


Ich denke das, wenn ich alles was hier im Forum geschrieben wurde richtig verstanden habe, für mich eigentlich nur die Greencard Lottery in frage kommen würde.
Und da ist dann auch schon meine Frage: Hat man mit Abitur eine Chance bei der Greencard Lottery? Und wenn ja, wird ein Abi in den USA überhaupt anerkannt?


Lieben Gruß :)
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Sandra,

zur Teilnahme an der Greencard Lottery langt sogar ein Realschulabschluss, da es aber eine Lotterie ist, hat Dein Abi keinen Einfluss auf den Ausgang dieser Lotterie.
Ob Dein Abi in den USA anerkannt wird, kann dir sicherlich ein anderer beantworten.
 

Ace

Well-Known Member
Hey Sandra, willkommen bei uns im Forum. :) Mit Realschule kannst du an der Lotterie teilnehmen, gar kein Problem. Deine Chancen erhöht weder Abitur, noch Studium oder sonstwas. Nur ein Hauptschulabschuss ist ein Ausschlusskriterium.
Das deutsche Abitur wird in der Regel voll anerkannt, normalerweise werden dir sogar ein paar Credits für's College gutgeschrieben. Das war zumindest bei meinem 13-jährigen Abitur so, ob das heutzutage mit den 12 Schuljahren immer noch so ist, weiß ich nicht. Aber anerkannt wird es auf alle Fälle. Du solltest aber bedenken, dass nur mit High School Diploma (dem Äquivalent deines Abiturs) nicht viel jobmäßig drin sein wird, d.h. ohne Studium oder Weiterbildung wirst du wohl erstmal auf Mindestlohn rumkrebsen und auch die Aufstiegschancen sind vergleichsweise gering. Deutsche Berufsausbildungen sind eher unbekannt und werden meist nicht anerkannt, wohl aber die Berufserfahrung aus diesen Ausbildungen, aber das hängt auch vom Arbeitgeber ab.

Was für dich vielleicht eine gute Gelegenheit wäre, mal das Leben in den USA kennenzulernen, wäre ein Au Pair Jahr, insofern du mit Kindern kannst? Dann würdest du ein Jahr lang mitten in einer amerikanischen Familie leben und den Alltag kennenlernen und nicht nur die schönen Touriseiten einer Urlaubsreise.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Hallo Sandra,

Du bist mit Deinem Realschulabschluss bereits für die Lotterieteilnahme qualifiziert.
Allerdings stellt sich die Frage, wie Du Dir Deinen Start in den USA vorstellst, wenn Du keinerlei berufliche Grundlage hast, Dir Deinen Lebensunterhalt hier zu finanzieren. Und wie sind denn Deine Englischkenntnisse? Mein Vorschlag: Mach Dir ein Bild vom Leben in den USA, indem Du im Anschluss ans Abi einige Zeit in den USA verbringst: Au Pair, FSJ, FÖJ oder der Kulturaustausch bei Walt Disney World in Orlando wären gangbare Möglichkeiten. Und falls Du dann im Anschluss immer noch denkst, dass die USA Dein Zielland sind, dann studiere in Deutschland (idealerweise in einem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich) und lege während Deines Studiums ein oder zwei Auslandssemester in den USA ein und mach ein Praktikum in den USA. Dann hast Du nach Studienabschluss eine vernünftige Grundlage, um in den USA Fuß zu fassen.
 

xSandra

New Member
Hallo,
danke für die schnellen Antworten (und fürs Verschieben, ich war mir nicht ganz sicher wohin mit dem Thema :))


Ich bin um ehrlich zu sein leicht Überrascht das bereits ein Realschulabschluss ausreicht. Ich dachte die sind da etwas strenger.


Ja an AuPair hatte ich auch schon gedacht. Allerdings, und das hört sich jetzt bestimmt blöd an, weiß ich nicht wie gut ich mit Kindern kann da ich nie länger als eine Stunde (wenn überhaupt) von welchen umgeben bin, und das dann auch nur alle paar Monate wenn die Kinder von Freunden/Verwandten Geburtstag haben.


Meine Englischkenntnisse sind gut (definitiv über dem durschnittlichen Schulenglisch) da ich, seit ich weiß das ich in die USA will, Bücher, Filme/Serien nur noch auf Englisch Lese/Schaue und alles super verstehe (und ja, ich gebe zu das ich die Texte der Schauspieler nachplapper um meine Ausprache zu "testen" ). Und auf Sozialen netzwerken unterhalte ich mich des öfteren mit Amerikanern. Ich glaube die Sprache ist mein kleinstes Problem :)

Über ein Studium hatte ich auch nachgedacht, allerdings immer eher im bereich Geschichte. Ich muss mal nachschauen was der Naturwissenschaftliche bereich so alles "bietet":unsicher


Aber ich werde mich aufjedenfall mehr über das FSJ und den Kulturaustausch bei Disneyworld informieren. 3 Jahre sind eine lange Zeit, ich denke bis dahin wird sich schon irgendwie eine "Lösung" gefunden haben, ich bin ja noch Jung. Und wenn nicht (was ich ja nicht hoffe) muss ich mich halt mit einem alljährlichen Urlaub abfinden. :traurig
 

Ace

Well-Known Member
Über ein Studium hatte ich auch nachgedacht, allerdings immer eher im bereich Geschichte. Ich muss mal nachschauen was der Naturwissenschaftliche bereich so alles "bietet":unsicher

Studium ist tatsächlich die beste Möglichkeit. Aber bitte bitte, studier nur das, was dich auch interessiert und nicht irgendetwas, von dem du denkst, dass es dich in die USA bringt. Das ist nämlich die beste Garantie, unglücklich zu werden. ;) Irgendein Türchen wird sich schon öffnen, wenn du hart arbeitest, auch mit einem Geschichtsstudium. Auch ein naturwissenschaftliches Studium ist keine Garantie für irgendwas.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Da stimme ich nur halb zu. Auf jeden Fall sollte man etwas studieren, das einen interessiert. Aber es gibt ja in der Regel nicht nur eine Sache, die jemanden interessiert, und wenn das langfristige Ziel eine Auswanderung in die USA ist, dann sollte man sich durchaus in den Berufsbereichen umsehen, die für diese Auswanderung aussichtsreich sind. Geschichte ist das nun mal eher nicht. Wieviele Ausschreibungen für Geschichtler findet man denn, die ein Visumssponsoring dabei haben? Und wieviele solcher Ausschreibungen gibt es für Informatiker, Ingenieure, Mikrobiologen, Umwelttechnik etc.? Der gesamte mathematisch-technisch-naturwissenschaftliche Bereich ist riesig; da etwas zu finden, das einen interessiert, sollte für die meisten Menschen möglich sein. In den klassischen Geisteswissenschaften ist es in den USA nicht anders als in Deutschland: Der Markt ist gesättigt, es gibt mehr Bewerber als Stellen. Dass sich das in den kommenden Jahren massiv ändert, ist nicht abzusehen.

Und wenn ich mal - anekdotisch und ohne jeden statistisch-repräsentativen Wert - in meinem Bekanntenkreis schaue, wer da mit einem Arbeitsvisum in den USA ist, dann finden sich genau null Geisteswissenschaftler, allerhand Leute aus den MINT-Fächern, wenige Leute mit Sportler- oder Künstlervisum, und einen Wirtschaftswissenschaftler. Ich kenne übrigens in Deutschland (ebenfalls rein anekdotisch und ohne jeden statistisch-repräsentativen Wert) zwei studierte Historiker. Einer arbeitet als Sportjournalist mit Schwerpunkt Fußballstatistik, der andere ist Radiomoderator. Beides nicht unbedingt klassische Betätigungsfelder für Historiker, sage ich mal. Auch da würde ich also durchaus mal schauen, inwieweit der gewünschte Studiengang zukunftsfähig ist und ob sich daraus wirklich ein Berufsleben machen lässt - oder ob das nicht lieber ein Hobby werden/bleiben könnte. Denn was nützt einem das mit Leidenschaft betriebene Studium, wenn man hinterher doch in einem ganz anderen Bereich arbeiten wird? (Ich habe aus 'nem ganz ähnlichen Grund seinerzeit nicht Bauingenieurwesen studiert, was ich eigentlich wollte, weil ich als Bauzeichnerin gesehen habe, dass der Arbeitsalltag der Bau-Ings so gar nicht das war, was ich wirklich machen wollte.)

All das ist natürlich immer nur Food for Thought. Drei Jahre sind 'ne lange Zeit. Wer weiß, wo in drei Jahren die Interessen liegen. Das kann sich ja noch ändern. Aber in den drei Jahren bietet es sich an, mal in die verschiedenen MINT-Bereiche hineinzuschnuppern und zu schauen, ob da nicht 'was dabei ist, das einen interessieren oder gar begeistern könnte.
 

Ace

Well-Known Member
Emma: Grundsätzlich hast du Recht, wenn man mehrere Interessengebiete hat, sollte man auch nach dem Arbeitsmarkt schauen, aber wenn jemand eine Aversion gegen Naturwissenschaften hat, sollte er so etwas auch nicht studieren. Die meisten Stellenangebote für traditionelle NaWis (also Chemiker, Biologen, Biochemiker und co.) auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt sind übrigens auch nur Postdoc-Stellen, eine Sache, die für ganz viele Leute nicht sehr attraktiv ist. Gerade deswegen werden da auch viele Leute aus dem Ausland reingeholt und deswegen ist mehr als jeder zweite Grad Student aus Indien oder China und bei der Postdocs sieht es idR auch nicht viel anders aus. Ich bin selber im MINT-Bereich und du hast selbst als Naturwissenschaftler keine so rosigen Arbeitsmarktaussichten, wie immer berichtet wird. D.h. insofern du dich nicht durch ausbeuterische Doktorandenstellen und ewige Postdocs quälen willst. Das ist gar nicht so viel anders wie bei Dauerpraktikanten und Volontären.
Wie es bei Ingenieuren aussieht, weiß ich zugegebenermaßen aber nicht.

Aus meinem anekdotischen Bekanntenkreis kenne ich übrigens 4 Geisteswissenschaftler, die ein Visum für die USA gesponsert bekommen haben: Einen Historiker, einen Philosophen, eine Kunsthistorikerin und eine Dame, die Linguistik studiert hat. ;) Da aber weder das eine, noch das andere eine Garantie für ein Arbeitsvisum ist, sollte man nach seinen Interessen gehen und etwas studieren, womit man sich auch in Deutschland vorstellen kann, zu arbeiten. Garantien gibt's einfach nicht mehr, es sei denn, man wird Beamter. Dann kann man aber auch nciht so ohne weiteres auswandern (Lotterie mal außen vor).
 
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anjaxxo

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Ich finde nicht, dass du zu jung bist zum Auswandern, im Gegenteil, du bist ja das schoene soziale Netz bisher arbeitsmaessig noch gar nicht gewohnt und da ist es sicherlich viel leichter, sich in den Alltag in den USA einzuleben.
Auch hast du alle Chancen, dein Leben in den USA zu planen, gute Jobs mit benefits zu suchen, fuer spaeter zu sparen und ein bisschen fuer Notfaelle voraus zu denken, das tun die wenigsten Amerikaner.
Im Bezug auf Studium stimme ich Emmaglamour und ACE zu, je hoeher qualifiziert du bist in Bereichen, die in Amerika gesucht werden, desto besser deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
 
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