Fast Food vs Gesundes Essen

Ilka

Well-Known Member
Aber ich muss jetzt mal nach ein paar Tagen USA feststellen, dass fast food doch eigentlich gar nicht soooo billig ist...zumindest kriege ich z.B. Spaghetti und Gehacktes und ein paar Kleinigkeiten, die ich fuer Spagehetti Bolognese brauche viel billiger als eine Runde fast food fuer vier Personen (2 Erwachsene und 2 Kinder)....das hat mich dann doch wieder erstaunt.
 

anma

Well-Known Member
Aber ich muss jetzt mal nach ein paar Tagen USA feststellen, dass fast food doch eigentlich gar nicht soooo billig ist...zumindest kriege ich z.B. Spaghetti und Gehacktes und ein paar Kleinigkeiten, die ich fuer Spagehetti Bolognese brauche viel billiger als eine Runde fast food fuer vier Personen (2 Erwachsene und 2 Kinder)....das hat mich dann doch wieder erstaunt.

Es gab in letzter Zeit einige Artikel zu dem Thema, dass man mit Foodstamps auch sehr gut eine Familie gesund und organic ernaehren kann. Ich muesste die Artikel aber ersteinmal suchen gehen.

Problem in vielen armen Vierteln in den USA ist jedoch:

a) Herdplatten und Kuehlschraenke (geschweige denn Toepfe), sind nicht vorhanden oder kaputt und neue zu kaufen ist unverhaeltnismaessig teuer, zumindest kurzfristig gesehen

b) Viele arme Menschen lernten nie zu kochen

c) oftmals ist nicht genuegend Zeit vorhanden mit langem Commute

d) in den aermeren Vierteln gibt es oft keinen Zugang zu frischen Groceries, die Menschen muessen lange Umwege in Kauf nehmen. McDonalds und Co sind hingegen gerade mal um die Ecke.
 

mari23

Well-Known Member
Citizen
Ich sage ja nicht, dass das nicht so stimmt, dennoch habe ich auch viele Artikel gelesen, die immer mehr auf Recessionstyle cooking der (Ur)Grossmutter hinweisen und mehr und mehr Leute kochen (wieder) von scratch, es gibt Kochkurse in den Towncentern, bei WIC und Foodstamps wird mehr auf die Gesundheit geachtet, HFCS geraet mehr und mehr in Verruf, der Gemuesegarten ist absolut in, mehr und mehr Leute kaufen lokal und bio etc.
.

Kann ja sein, dass sowas angeboten wird und Info darüber gibt es massig, sowohl manchmal in der Lokalzeitung als auch im Internet. Nur, lesen die Leute, die es hauptsächlich betrifft, diese Info auch bzw. setzen sie um? Ich glaube, höchstens ein geringer Bruchteil.

Von Gemüsegärten sehe ich hier wirklich überhaupt gar nichts! Ich glaube dir, dass das bei euch in Neuengland so ist, aber hier bei uns ist das sicherlich nicht so.

Stimmt alles, was du sagst, Anma, ich lese auch, dass in den ärmeren Vierteln oft keine Läden mit frischen Produkten in der Nähe sind. Allerdings glaube ich, dass es da schon Wege gibt, wenn man denn will, denn hier gibt es doch häufig so Stände an der Straße, sicher auch in den ärmeren Vierteln. Aber Obst und Gemüse ist erstens nicht billig und zweitens bleiben viele Leute bei ihren alten Gewohnheiten: fried chicken, chicken wings, Hamburger & Co. viel Fleisch, am besten frittiert (hier im Süden). Zumindest hier bei uns sieht mir das so aus. Die Leute, die gesundes Essen am nötigsten hätten, essen sowas nicht gerne, die lieben ihr fettiges, ungesundes Zeug. Es ist wirklich nicht immer eine Frage des Geldbeutels, denn wie Ilka sagt, ist Fast Food auch nicht so billig. Ich kann da nicht mitreden, da ich bei McDoof und Co. nur aufs Klo gehe, aber nie was zum Essen kaufe.

Mit den Autos hast du auch recht. Ich habe erst Anfang des Jahres hier in der Zeitung gelesen, dass die Leute trotz niedriger Spritpreise ihre Spargewohnheiten beibehalten und eben nicht in die alten Gewohnheiten zurückverfallen, weil sie nämlich den Spareffekt sehen.

Ja, mit der Umwelt hat sich hier auf einen Schlag sehr viel geändert, mit den Essgewohnheiten aber weniger, glaube ich. Die Leute in unserem Bekanntenkreis haben teilweise Cholesterin-, Diabetes- und Gewichtsprobleme, aber die essen weiterhin ihre fettigen Sachen und kaum Gemüse/Salat (aber wenig Fast Food, kochen immer selbst, immer schon). Dabei sind wir (mein Mann und ich) denen eigentlich ein gutes Beispiel, was essen angeht, vor allem mein Mann (ich habe schon immer anders gegessen), denn er aß ganz früher dieselben Sachen, hat sich aber fast total umgestellt, wobei er immer noch einige seiner Lieblingsgerichte isst, aber nicht die total ungesunden. Es geht also, wenn man will! Aber ich bin der Meinung, dass die Botschaft bei den meisten noch immer nicht angekommen ist.
 

mooniz

Well-Known Member
Siehst du, und genau das ist Unsinn. Denn beide Dinge coexistieren weiterhin. Damit hat der Spiegelartikel doch genau das bei dir erreicht, was ich befuerchtete - einseitige Berichterstattung.
neee! ganz bestimmt nicht.
natürlich coexistiert beides, das weiß ich auch, aber es ist nunmal so, daß sich ärmere menschen, meist von fast food ernähren.
der trend ist halt durch die krise langsamer geworden und er wird, da bin ich mir sicher, wieder in fahrt kommen.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Vielleicht ist die Art, wie die Botschaft weitergereicht wird, nicht die richtige Art.
Anstatt mit dohenden Zeigefinger zu fuchteln, sollte man einfach vermitteln, wie lecker anderes Essen schmecken kann. :)
 

mari23

Well-Known Member
Citizen
Vielleicht ist die Art, wie die Botschaft weitergereicht wird, nicht die richtige Art.
Anstatt mit dohenden Zeigefinger zu fuchteln, sollte man einfach vermitteln, wie lecker anderes Essen schmecken kann. :)

Ach, Ezri, das wird hier im TV und in den Zeitungen immer mit Liebe vermittelt und noch etwas Humor und viel Verständnis eingestreut. Hier in Amerika ist es nicht wie in DE, dass alles mit drohendem Zeigefinder vermittelt wird. Aber das juckt eben gerade die Leute nicht, die es am meisten betrifft. Ich glaube, die merken gar nicht, dass sich diese Botschaften auch an sie richten. Die haben schon immer Hamburger, Fried Chicken und diese abartig fettige Pizza mit den Ölpfützen drauf gegessen und genau so lieben sie es. Gib denen mal eine gute Holzofenpizza mit ganze dünnem Boden (sprich wenig Teig), vegetarisch, mit wenig Käse drauf (wegend der Fettpfützen), die wollen die gar nicht.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Gib denen mal eine gute Holzofenpizza mit ganze dünnem Boden (sprich wenig Teig), vegetarisch, mit wenig Käse drauf (wegend der Fettpfützen), die wollen die gar nicht.

Also im Tessin steht in den Osterias überall eine Ölkaraffe auf dem Tisch, damit sich die Leute Öl über ihre Pizza gießen können. So gesehen ist Pizza zwar lecker aber höchstens dann gesund, wenn man sie selber macht :)
 

anma

Well-Known Member
Nur, lesen die Leute, die es hauptsächlich betrifft, diese Info auch bzw. setzen sie um? Ich glaube, höchstens ein geringer Bruchteil.

Das glaube ich wiederum nicht, dazu ist der Trend viel zu Mainstream mittlerweile, zumindest hier in der Ecke. Es gibt immer mehr Gemuesegaerten, mehr Farmers Market, mehr CSA, mehr Magazine und auch traditionelle nehme gesundes, sparsames Essen in ihr Magazin auf.

Allerdings glaube ich, dass es da schon Wege gibt, wenn man denn will, denn hier gibt es doch häufig so Stände an der Straße, sicher auch in den ärmeren Vierteln.

Eben nicht. Es gibt in den grossstaedtischen Armutsvierteln oft weit und breit keinen Supermarkt und die Zeit mit dem Bus 1h in die eine Richtung nach einer Doppelshift zu fahren, wird verstaendlicherweise eher elten aufgebracht. Aber, das Problem wird bekannter und es gibt in manchen Gegenden vereinzelt nun Gemuesewaegen, die speziell diese Gegenden anfahren. Aber selbst dann mangelt es an Kochplatten, Toepfen und dem Wissen, wie man das nun alles zu einer Mahlzeit verwurschtelt. Oder ueberhaupt das Wissen, was eine gesunde Mahlzeit ausmacht.


Aber Obst und Gemüse ist erstens nicht billig

Und auch das stimmt nicht, man kann sich mit foodstamps auch gesund ernaehren mit Gemuese und Obst.


Es ist wirklich nicht immer eine Frage des Geldbeutels, denn wie Ilka sagt, ist Fast Food auch nicht so billig. Ich kann da nicht mitreden, da ich bei McDoof und Co. nur aufs Klo gehe, aber nie was zum Essen kaufe.

Dennoch ist es so, dass es mehr Calorien fuer weniger Geld gibt, wenn man Convinience Food isst. Dazu gibt es zig Studien. Es geht auch anders, aber wenn man keine Kraeuter und Gewuerze im Haus hat, sind diese ersteinmal superteuer in der Erstanschaffung.

denn er aß ganz früher dieselben Sachen, hat sich aber fast total umgestellt, wobei er immer noch einige seiner Lieblingsgerichte isst, aber nicht die total ungesunden. Es geht also, wenn man will! Aber ich bin der Meinung, dass die Botschaft bei den meisten noch immer nicht angekommen ist.

Klar geht es wenn man will. Nur muss man das andere kochen ersteinmal lernen, du hast es deinem Mann beigebracht, aber nicht jeder hat Menschen mit diesem Knowhow zur Hand. Und auch wenn es vielleicht bei vielen noch nicht angekommen ist, so werden es doch mehr und mehr und gerade das kommt in dem Spiegelartikel doch ueberhaupt nicht raus.
 

Twinkler

Well-Known Member
Also im Tessin steht in den Osterias überall eine Ölkaraffe auf dem Tisch, damit sich die Leute Öl über ihre Pizza gießen können. So gesehen ist Pizza zwar lecker aber höchstens dann gesund, wenn man sie selber macht :)

das is ja echt eklig ! :eek

Aber das juckt eben gerade die Leute nicht, die es am meisten betrifft. Ich glaube, die merken gar nicht, dass sich diese Botschaften auch an sie richten. Die haben schon immer Hamburger, Fried Chicken und diese abartig fettige Pizza mit den Ölpfützen drauf gegessen und genau so lieben sie es. Gib denen mal eine gute Holzofenpizza mit ganze dünnem Boden (sprich wenig Teig), vegetarisch, mit wenig Käse drauf (wegend der Fettpfützen), die wollen die gar nicht.

es gibt da sicherlich solche und solche !
ich gehöre ganz sicher zu denen die es betrifft, aber ich weiß es auch ! :traurig

Kann ja sein, dass sowas angeboten wird und Info darüber gibt es massig, sowohl manchmal in der Lokalzeitung als auch im Internet. Nur, lesen die Leute, die es hauptsächlich betrifft, diese Info auch bzw. setzen sie um? Ich glaube, höchstens ein geringer Bruchteil.

Stimmt alles, was du sagst, Anma, ich lese auch, dass in den ärmeren Vierteln oft keine Läden mit frischen Produkten in der Nähe sind. Allerdings glaube ich, dass es da schon Wege gibt, wenn man denn will, denn hier gibt es doch häufig so Stände an der Straße, sicher auch in den ärmeren Vierteln. Aber Obst und Gemüse ist erstens nicht billig und zweitens bleiben viele Leute bei ihren alten Gewohnheiten: fried chicken, chicken wings, Hamburger & Co. viel Fleisch, am besten frittiert (hier im Süden). Zumindest hier bei uns sieht mir das so aus. Die Leute, die gesundes Essen am nötigsten hätten, essen sowas nicht gerne, die lieben ihr fettiges, ungesundes Zeug.

Ja, mit der Umwelt hat sich hier auf einen Schlag sehr viel geändert, mit den Essgewohnheiten aber weniger, glaube ich. Die Leute in unserem Bekanntenkreis haben teilweise Cholesterin-, Diabetes- und Gewichtsprobleme, aber die essen weiterhin ihre fettigen Sachen und kaum Gemüse/Salat (aber wenig Fast Food, kochen immer selbst, immer schon). Dabei sind wir (mein Mann und ich) denen eigentlich ein gutes Beispiel, was essen angeht, vor allem mein Mann (ich habe schon immer anders gegessen), denn er aß ganz früher dieselben Sachen, hat sich aber fast total umgestellt, wobei er immer noch einige seiner Lieblingsgerichte isst, aber nicht die total ungesunden. Es geht also, wenn man will! Aber ich bin der Meinung, dass die Botschaft bei den meisten noch immer nicht angekommen ist.

Aber es ist sicherlich auch so, dass hier viele Leute einfach immer noch viel lieber all das ungesunde, fettige Zeugs essen als gesunde Sachen: ist halt Geschmackssache.

ist iwer von euch eigentlich so aufgewachsen wie diese menschen und hat auch nur annähernd eine ahnung wie schwer es ist diese besch... gewohnheiten zu ändern ?
wenn man einfach keine ahnung hat wie man etwas gesundes lecker zubereiten kann, weil man es nie gelernt hat ?!
klar, manche menschen haben zu ihrem glück wirklich extrem eisernen willen oder aber haben gute unterstützung, wie mari23's mann, aber wenn man das beides nicht unbedingt hat ist es leider so gut wie unmöglich ! :scheisse

Klar geht es wenn man will. Nur muss man das andere kochen ersteinmal lernen, du hast es deinem Mann beigebracht, aber nicht jeder hat Menschen mit diesem Knowhow zur Hand.

:up
 
Zuletzt bearbeitet:

Ruffie

Ehe-GC
Ehe-GC
das is ja echt eklig ! :eek

Nur, wenn man sich irgendwelches Ekelöl literweise auf's Essen schüttet. Aber einige Tropfen hochwertigen Olivenöls verfeinern die meisten Gerichte ganz gewaltig... yummie

ist iwer von euch eigentlich so aufgewachsen wie diese menschen und hat auch nur annähernd eine ahnung wie schwer es ist diese besch... gewohnheiten zu ändern ?
wenn man einfach keine ahnung hat wie man etwas gesundes lecker zubereiten kann, weil man es nie gelernt hat ?!
klar, manche menschen haben zu ihrem glück wirklich extrem eisernen willen oder aber haben gute unterstützung, wie mari23's mann, aber wenn man das beides nicht unbedingt hat ist es leider so gut wie unmöglich ! :scheisse:up

Dann kann auch gleich im Selbstmitleid ersaufen. Wer sich heutzutage gesund ernähren WILL und lediglich nicht kochen KANN, der hat ZIG Möglichkeiten, sich Tipps zu holen. Es gibt im Internet abertausende gesunder Rezepte mit idiotenfach einfacher Zubereitung. Es gibt abertausende Rezeptbücher mit gesundern Rezepten und ebenso einfacher Zubereitung.

Aber die Ausrede "es ist so schwer" und "es ist unmöglich" ist natürlich bequemer :unsicher




Und leider Gottes kann ich nur bestätigen, dass viele Menschen hier sich lieber von Fast Food ernähren, als von selbstgekochtem, gesundem Essen. Interessanterweise hat die Finanzkrise ja auf die Militärangehörigen so gut wie keinerlei Auswirkungen und trotzdem - wenn ich mir in der Commi mal so die Einkaufswagen um mich rum ankucke, wird mir speiübel. Bei maximal einem Viertel aller Einkäufer sehe ich überhaupt mal frisches Gemüse und Obst im Wagen! Das Gros haut den Korb leider voll mit TK-Fertigschrott und Convenience Artikeln. Und wenn einer tonnenweise Obst in Dosen kauft, hat das auch nichts mit gesunder Ernährung zu tun - von Frische und Vitaminen keine Spur mehr, die wurden vom Zuckersirup ertränkt :nee
 
Oben