Fragen die mich bez Auswandern

JimBob

Member
Hallo! Wie im Who-is-Who Bereich beschrieben, tragen wir uns mit dem Gedanken in die USA auszuwandern. Allerdings hört man von Zeit zu Zeit bedenkliche Dinge. Ich würde gerne mal hier nachfragen, insbesondere Foristen aus den Ecken San Francisco oder Seattle.
Stimmt es, dass dort die Polizei „defunded“ wurde (Seattle) bzw. Ladendiebstahl in San Francisco nicht mehr verfolgt wird?
kippen die USA auch nach links weg, oder sind das eurer Meinung nach nur vereinzelte Staaten die man dann eben meiden muss?

wenn ich eine Arbeitsstelle finde, die grundsätzlich ein Arbeitsvisum sponsort, wird das sehr wahrscheinlich in einem Ballungszentrum liegen. Da meine Frau mit 47 und eher mäßigen Englischkenntnissen (dauert sicher etwas länger bis sie sich mit der Sprache sicher fühlt) erstmal keine Stelle finden wird und wir auch eher ländlich geprägt sind, würden wir nach einem Grundstück etwas ausserhalb schauen mit großem Garten zum Eigenbedarf Gemüse anbauen. Denkt ihr das geht zusammen? Wie schnell ist man üblicherweise draußen, bzw. Findet man sowas auch in den typischen Wohnvororten?
Ist ja in Deutschland völlig normal, aber Ich stelle mir das mit dem typischen Amerikaner als etwas „exotischen“ Wunsch vor :).
Würde mich über eure Einschätzung freuen.

Grüße!
 

Suze

Well-Known Member
Citizen
Also, wenn du Angst hast, dass die Ecke San Francisco nach 'links' abrutscht, dann solltest du wohl eher in einen der 'red states' auswandern, evtl. Texas oder Florida. California ist so ziemlich einer der 'linkesten' Staaten der USA. Generell hohe Steuern, gute Sozialleistungen, und sehr teuer. Vielleicht solltest du dich zuallererst mal schlau machen, was so ein Grundstueck mit Haus ausserhalb kostet, koennte sein, dass dir da die Ohren schlackern ;)


Von hier aus kannst du sicher auch nach Haeusern in der Umgegend suchen
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Da man in der Regel dahin zieht, wo der Job ist, würde ich erstmal schauen ob ein US-Arbeitgeber überhaupt gewillt ist, dir ein Arbeitsvisum zu sponsoren. Parallel dazu kann es nicht schaden an der Greencard Lottery teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenlos.
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Hallo,

Hier kippt nichts nach links weg. Wenn das deine grosse Sorge ist, dann sind Ziele wie Seattle oder gar San Francisco definitiv die falsche Ecke fuer dich. Sorry, finde es gerade sehr amuesant, dass du ausgerechnet einige der liberalsten Ecken mit San Francisco und Seattle ausgewaehlt hast.
Ballungszentren sind hier generell meist progressive. Wenn du die konservative Einstellung suchst, musst du wirklich ausserhalb wohnen oder in die Suedstaaten ziehen (aber auch hier gilt, je naeher an den metropolitan areas, desto groesser die liberalen Ansichten).
Um vor allem in der bay area leben zu koennen, braucht es massig Einkommen. Sprich, wenn du Normalverdiener bist, brauchst du dort gar nicht erst zu schauen. Und wenn deine Frau nicht arbeitet, dann erst recht nicht.

Florida, Alabama, Georgia, Mississippi...Alabama ist zum Beispiel richtig guenstig, haengt aber wie alle red states in allen Bereichen komplett hinterher.

Visum waere erstmal das Wichtigste. Wenn dir ein Arbeitgeber dein Visum sponsort, dann kannst du schauen wohin es geht und was fuer euch moeglich ist. Und solange ihr wartet, kann deine Frau an ihren Englischkenntnissen arbeiten.
 

JimBob

Member
Ja klar, es geht dahin wo der Job ist. Kalifornien gibts aktuelle viele Stellen, aber das fällt eigentlich aufgrund der Lebenshaltungskosten und der Politik raus. Nächste Option wäre wohl Detroit. Aber ob man da leben will, wenn man die Natur liebt?
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Och, Detroit hat durchaus wunderschöne Landschaften und die Seen sind toll. Detroit selbst...na ja, es gibt Stadtteile, die sogar Polizei und Feuerwehr aufgegeben haben. Aber natürlich gibt es auch schöne Viertel. Der Wirtschaftslage geschuldet waren es halt viele Viertel, die für normale Menschen nicht mehr bewohnbar waren. Und no go Areal ist manchmal schon die andere Strassenseite.

Ein Freund hatte beruflich häufiger dort zu tun, weil für den State of Michigan Projekte liefen und er hat die Stadt intensiv erkundet. Wenn du lernen willst, wie wirtschaftlicher Niedergang im Kapitalismus aussieht: auf nach Detroit
 

Ace

Well-Known Member
Gerade das (erweiterte) Umland von Detroit ist landschaftlich ein Traum und die Lebenshaltungskosten auch nicht so exorbitant wie z.B. in Kalifornien. Man muss ja nicht in der Stadt leben, das tut dort sowieso kaum jemand, der bei klarem Verstand ist. ;) Konservativer ist man in Michigan auch unterwegs...
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Hab' Familie, die in einem Vorort von Detroit lebt.
Was die Landschaft und Umgebung angeht, wissen sie wohin sie fahren muessen, um die Natur zu geniessen. Die Great Lakes sind direkt vor der Haustuer. Selbst mit Lake Eerie um die Ecke fahren sie ab und an lieber zum Lake Michigan.

Nicht nur in Detroit oder generell Michigan, muss man Fahrzeit in Kauf nehmen, um Landschaft geniessen und auch Entertainment erleben zu koennen. In einigen Staaten ist es sicherlich einfacher.
Stadtnaehe (metropolitan areas) - da sage ich jetzt mal, weniger als 30 Minuten Fahrzeit - ist angenehm, aber gleichzeitig teurer (Miete/Haeuser, land)
Alles weiter ausserhalb=preislich angenehmer, aber eben oft weit vom Schuss, in vielen Ecken ohne ausreichende oeffentliche Verkehrsmittel.

Wir sind in NC und in unserer Stadt ist tote Hose. Wirklich nichts. Um das mal zu beschreiben: vor 3 Jahren wurde angekuendigt, dass man hier einen Dave & Buster's eroeffnen wuerde. Die Vorfreude - auch bei uns - war riesig. Wegen einem Dave & Buster's. Daraus wurde dann Dank Covid aber nichts.
Landschaftlich ist's vor Ort auch eher mau (yay, more pine trees) und somit muss man hier etwas weiter fahren, um die wirklich schoenen Ecken sehen zu koennen. Davon hat NC zum Glueck viel.
Man muss eben darauf achten, was einem wichtig ist, was bezahlbar ist, und welche Kompromisse man eingehen moechte.

Grosses Grundstueck mit single family home in Stadtnaehe plus bezahlbaren living cost, die notfalls mit einem Gehalt gestellt werden koennen. Joa, da muss dann das Gehalt aber auch passen.
Wir wohnen eine Stunde von der Grossstadtecke. Relativ guenstig. Ausserhalb der city limits in unserer Stadt, also auch hier ab vom Schuss. Miete in unserer Nachbarschaft ist bei $2,000+. Mortgage ist etwas niedriger. Hier in unserer Stadt bekommt man weitaus weniger fuer das gleiche Geld.

Ohne Kompromisse und Einschnitte geht hier nichts. Und wenn Kinder hinzukommen, wird's anstrengend. Good school districts=teuer.
Location ist nunmal der groesste Treiber bei Miete/Hauspreis.

In die Natur kommt man locker; hier und da mit mehr Fahrzeit verbunden. Das sollte dein kleinstes Problem sein. Die Naehe zur Natur bringt nur nichts, wenn alle anderen Faktoren wie living cost, job market etc. nicht vorab geklaert sind.
Wie ueberall, gilt auch hier: Wenn du gut verdienst, ihr auch im Notfall gut ueber die Runden kommt, der Job relativ sicher ist (die letzten 2 Jahre waren ein Paradebeispiel fuer wie schnell sich das Leben aendern kann), dann habt ihr natuerlich weitaus mehr Spielraum was eure Wuensche betrifft.
 

JimBob

Member
Ich danke euch für eure Antworten, es wird nun doch einiges klarer für mich.

Gerade das (erweiterte) Umland von Detroit ist landschaftlich ein Traum und die Lebenshaltungskosten auch nicht so exorbitant wie z.B. in Kalifornien. Man muss ja nicht in der Stadt leben, das tut dort sowieso kaum jemand, der bei klarem Verstand ist. ;) Konservativer ist man in Michigan auch unterwegs...

Das macht mich zuversichtlich :-). Beruflich habe ich wohl um Detroit (Automotive) die größten Chancen.

Grosses Grundstueck mit single family home in Stadtnaehe plus bezahlbaren living cost, die notfalls mit einem Gehalt gestellt werden koennen. Joa, da muss dann das Gehalt aber auch passen.
Wir wohnen eine Stunde von der Grossstadtecke. Relativ guenstig. Ausserhalb der city limits in unserer Stadt, also auch hier ab vom Schuss. Miete in unserer Nachbarschaft ist bei $2,000+. Mortgage ist etwas niedriger. Hier in unserer Stadt bekommt man weitaus weniger fuer das gleiche Geld.

Ohne Kompromisse und Einschnitte geht hier nichts. Und wenn Kinder hinzukommen, wird's anstrengend. Good school districts=teuer.
Location ist nunmal der groesste Treiber bei Miete/Hauspreis.

Ich hatte ja schon mal nach Miet- und Hauspreisen geschaut und rechne eigentlich mit einer Miete von 3000 - 4000 $. Wobei der Immobilienmarkt aktuell auch stark überhitzt zu sein scheint.

Mal sehen was bei den aktuell laufenden Bewerbungen rauskommt und dann muss man situationsbezogen genauer schauen.
Vielen Dank nochmal für die vielen Antworten - sah im ersten Moment gar nicht so aktiv aus, das Forum.

Grüße!
 

Ezri

Adminchen
Administrator
sah im ersten Moment gar nicht so aktiv aus, das Forum.
Naja, Auswandern in die USA ist im Moment nicht mehr ganz so en vogue, aber ein super netter Teil der Forenuser ist geblieben und wenn sich dann doch mal Auswanderungswillige hier her verirren, wir sind ja nicht das einzige aber bestimmt das netteste Forum (natürlich werbefrei) zu diesem Thema, bekommen sie nette und kompetente Antworten. :)
 
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