Corona-Virus

Miriii

Well-Known Member
Liebe Miriii - im Gegensatz zu Astrologie und Kaffeesatzlesen funktioniert Forschung nunmal so: Man gewinnt Erkenntnisse. Jeden Tag neue. Wissenschaftler ziehen aus den vorangegangenen Erkenntnisse Schlußfolgerungen, die sie dann versuchen zu beweisen. Das kann so und so ausgehen - entweder die Schlußfolgerungen werden bewiesen - oder eben widerlegt.

Deswegen war Herr Drosten auch kein bißchen böse, als seine Studie Gegner gefunden hat, die andere Ergebnisse aus gleicher Versuchsanordnung gefunden haben. Er hat seine Studie ergänzt und den Bericht erweitert.

Hast Du schonmal davon gehört, daß man seine Doktorarbeit VERTEIDIGEN muß, bevor man seinen Doktor verliehen bekommt? Es gibt in Forschungsarbeiten immer einen Versuchs- und Forschungsaufbau. Es kann durchaus sein, daß eine minimale Änderung der Versuchsanordnung zu einem anderen Ergebnis führt. Dessen ist sich JEDER Wissenschaftler bewußt.

Wenn das nicht so wäre, gäbe es übrigens keinen Fortschritt - denn der kommt immer daher, daß jemand einen bis dato bekannten Wissensstand in Frage stellt und für seine neue These Beweise findet.

Deswegen wissen wir heute, daß die Erde keine Scheibe ist.

In wissenschaftlicher Hinsicht ist Covid 19 sehr sehr jung - und binnen weniger Monate hat man schon viele Informationen hinzugewonnen - es kann doch nicht ernsthaft jemand erwarten, daß binnen 2, 3 oder 4 Monaten alles und jedes Detail darüber erforscht ist.

Denk doch mal realisistisch. An HIV forschen die Mediziner durchaus mit viel Finanz- und Gehirnkapital seit über 40 Jahren und dennoch gibt es immer wieder neue Erkenntnisse, die durchaus bisheriges Wissen über den Haufen werfen.

Gleiches gilt für die Krebsforschung.

Aber ausgerechnet bei Covid 19 sollen die Forscher mal eben in 2 Monaten die allumfassende Lösung aus dem Ärmel schütteln - unumstößlich, geprüft und marktreif....

Merkst Du, wie bescheuert dieses Ansinnen ist?

Wieso eigentlich wieder gleich so aggressiv?
Ich habe eine Frage gestellt, weil ich KEIN Virologe bin!
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Wenn Du eine Impfung, die möglicherweise nur mti einer begrenzten Dauer schützt anguckst wie eine Versicherung:

Wenn Du Dein Auto versicherst, zahlst Du für 1 Jahre Versicherungsbeitrag. Danach verlängerst Du entweder oder Du bist unversichert.

Wenn ich mich impfen ließe und weiß, daß nach 1 Jahr der Impfschutz nachläßt, dann lasse ich mich halt nachimpfen. Wie ich das mit der Grippeimpfung mache (da sind es halt neue Viren, vor denen ich geschützt werden) und auch mit Tetanus oder Diphterie - ich prüfe, wie lange mein Impfschutz wirkt und lasse ggf. eine Auffrischimpfung machen.
 

ChrisH

Well-Known Member
Macht die Suche nach einem Impfstoff eigentlich Sinn, wenn man nicht sicher ist, ob man nach einer Infektion immun ist? Wäre doch sicherlich besser erst diese Frage zu klären. Irgendwie bekommt man auch jeden Tag neue Infos, die dann am nächsten Tag nicht mehr aktuell sind..
Wenn man das Virus schon mal im Körper hatte, soll er wohl schneller wieder Antikörper produzieren können, weil es dem Immunsystem bekannt ist. Ob diese "Information" dem Immunsystem auch nach einem synthetischen Impfstoff vorliegt, kann ich nicht sagen.
Bei einem typischen Impfstoff, wo man inaktive oder abgeschwächte Viren injiziert bekommt, würde es wohl so sein, aber man probiert ja das erste mal einen synthetischen Impfstoff bei Menschen aus, weil dieser schnell für die gesamte Welt skalierbar produziert werden kann.
Ich will nicht ausschließen, dass es was bringt, bin aber zumindest noch ein wenig skeptisch. Man wird wohl in Studien herausbekommen, wie effizient es gegen das Virus schützt. Was man aber meiner Meinung nach nicht in der angestrebten Zeit herausbekommen wird, ist, ob ein synthetischer Impfstoff Langzeitfolgen im Körper verursacht. Mit dieser Art von Impfstoff gibt es halt noch keine Erfahrungen.

Ich habe mich in das Thema noch nicht so richtig eingelesen, aber auf den ersten Blick wirkt es auch mich, als würde der Impfstoff selbst ein bisschen wie ein Virus funktionieren, indem Zellen die DNA des Impfstoffes aufnehmen und daraus Antikörper entwickeln. Hieße für mich aber auch, dass die herkömmliche Funktion der Zellen gestört ist und sie absterben müssen, weil der Körper sonst noch ganz andere Krankheiten dadurch entwickeln würde.
Aber das sind wie gesagt nur meine ersten Vermutungen ohne mich tiefgehend damit auseinandergesetzt zu haben.

Hast Du schonmal davon gehört, daß man seine Doktorarbeit VERTEIDIGEN muß, bevor man seinen Doktor verliehen bekommt? Es gibt in Forschungsarbeiten immer einen Versuchs- und Forschungsaufbau. Es kann durchaus sein, daß eine minimale Änderung der Versuchsanordnung zu einem anderen Ergebnis führt. Dessen ist sich JEDER Wissenschaftler bewußt.

Doktortitel in der Medizin werden verschenkt... Sorry, aber kein Doktortitel in irgendeiner anderen Fachrichtung ist so wenig wert wie in Medizin. Die Dissertationen werden oft schon im Studium geschrieben (wenn es überhaupt selbst geschrieben ist), weil man als Arzt ohne Doktor ja kaum anerkannt wird (schon was Besonderes, wenn so gut wie jeder einen hat) und es gibt auch Fälle, wo Absolventen als wissenschaftliche Mitarbeiter anfangen und der Professor in seiner eigenen Arbeit einfach Namen mit reinschreibt, damit die neuen Mitarbeiter auch zügig ihren Doktor haben.
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Wieso eigentlich wieder gleich so aggressiv?
Ich habe eine Frage gestellt, weil ich KEIN Virologe bin!

Das war nicht aggressiv - sondern ausführlich.

Aber hier in ganz einfachen unaggressiven Worten:

Forschung bedeutet, Bekanntes in Frage zu stellen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Jeder Forscher versucht, auf seinem Gebiet etwas Neues zu entdecken oder etwas Altbekanntes entweder zu erweitern oder zu widerlegen.

Deswegen erwartet auch jeder Forscher, daß morgen jemand kommt, der die bisherigen Ergebnisse über den Haufen wirft.
 

ChrisH

Well-Known Member
Und meine Meinung zum wissenschaftlichen Arbeiten bzw. "Forschen":

Seit ich an der Uni gelernt habe, wie man wissenschaftlich arbeitet bin ich der Meinung, dass wissenschaftliches Arbeiten die Wissenschaft ausbremst.

Beispiel Künstliche Intelligenz: Der Name ist schon Irrsinn. Es gibt (noch) keine künstliche Intelligenz und Maschinen können auch (noch) nicht lernen. Wenn regelmäßig neue Statistiken erstellt werden und darauf die gleichen Berechnungen ausgeführt werden, logischerweise mit neuen Ergebnissen, dann ist das kein Lernen, sondern eine neue Berechnung mit aktuellerem Datenbestand.
Diese Technik ist zweifelsohne eine große Errungenschaft in der Informatik, wird aber auch durch weiteres Schlussfolgern niemals auch nur annähernd Intelligenz hervorbringen.
Dafür müsste man Zettel und Stift nehmen und noch mal nachdenken.

Wissenschaftliches Arbeiten ist ein Korsett, dass Querdenken verhindert und schlimmstenfalls einen falsch eingeschlagenen Weg immer weiter fortführt.

Albert Einstein hat seine Ideen übrigens auch nicht durch wissenschaftliches Arbeiten hervorgebracht und wurde deshalb beim ersten Mal auch von der ETH Zürich abgelehnt, weil man ja so nicht arbeiten könne. Ich glaube sogar dass ihm bei seinen ersten Veröffentlichungen ein ehemaliger Kommilitone bei den mathematischen Formulierungen geholfen hat.
 

stefan tweets

Well-Known Member
Wissenschaftliches Arbeiten ist ein Korsett, dass Querdenken verhindert und ...

Meiner Meinung nach gilt das aber nur fuer extrem begabte Menschen die absolut Top in ihrem Gebiet sind. Einstein, Galilei, Feynman und andere wenige waren ihrer Zeit weit voraus und auch heute gibt es auch noch ein paar solcher Exoten die abstruse Ideen vorschlagen die man erst Jahrzehnte spaeter ueberpruefen kann.
Der Punkt ist aber, dass 99,99% der Wissenschaftler eben nicht so genial sind und die so arbeiten muessen das jemand anders ihre Arbeit gut nachvollziehen kann. Zusammenarbeit ist eben wichtig und ein zentrales Element der "bezahlten" Wissenschaft.
Genies brechen diese Regel aber staendig, denn sie leben in ihrer eigenen Welt, Geld hat fuer sie meistens keine grosse Bedeutung und sind besonders schlecht im Geld verwalten. Diese Genies sind fuer die Menschheit die treibende Kraft und das hat sich denk ich nicht veraendert.

Corona ist recht jung und eine Moeglichkeit wo man schnell viel Geld verdienen kann. Das ist vielleicht nicht das Gebiet wo sich die absoluten Genies tummeln, denn die halten sich nicht an Regeln und kommerzielle Verwertung ihrer Ideen stoert sie eher.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Auch auf die Gefahr hin, hier gesteinigt zu werden, aber ich finde T. super.. und hoffe, dass er im November nochmal gewählt wird!

Er wird kritisiert, weil er öffentlich die Menschen beruhigt.. sollte das nicht die Aufgabe jedes Staatsoberhauptes sein, anstatt noch mehr Panik zu verbreiten?

"Nach der langen Fahrt sollten Sie sich erst mal ausruhen und sich frisch machen. Die Duschen sind dort hinten. Maenner stellen sich links auf; Frauen und Kinder rechts..." -- Menschenberuhigung, ca. 1942.

Genau wie die Wirtschaft schnellstmöglich wieder anzukurbeln, wenn nach der Krise alle arbeitslos sind, hat man damit auch nichts gewonnen..
Er hat so viel für sein Land getan, viel mehr als gewisse andere Staatsoberhäupter.

In was fuer einer Parallelwelt lebst Du?
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
In Texas hat nun der Governor klein begegeben, die Schulen duerfen nun doch laenger geschlossen bleiben ohne Strafen fuerchten zu muessen. In Houston und anderswo haetten sie sonst massig Lehrer verloren, denn aeltere Lehrer haetten gekuendigt auch wenn es die Lizenz kostet. Das eigene Leben ist wichtiger als Geld.

Wir muessen uns bis Mittwoch entscheiden, was wir mit der Kleinen machen wollen. Zu Hause oder in der Schule -- die Entscheidung gilt fuer 9 Wochen und kann dann wohl am Ende des Quartals geaendert werden. Aber die Informationen aendern sich staendig; ich weiss nicht, ob unser ISD jetzt auch auf jeden Fall die ersten 4 Wochen virtuell anbietet, unabhaegig von der Elternwahl, oder nicht. Houston ISD macht das wohl, aber von unserem habe ich nichts konkretes gehoert.

Ich tendiere dazu, sie erst mal zu Hause zu lassen. Einersaits sage ich mir, in dem Alter kommt es noch nicht so drauf an; andererseit sage ich mir, in dem Alter kommt es gerade drauf an, gewisse Fundamente zu schaffen. Ich kann nur hoffen, dass das alles in den naechsten Jahren noch aufgeholt wird/werden kann.
 
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