Wohnungssuche in der Bay Area / Stanford

fusch

New Member
Hallo,
nun ist es soweit. Am Freitag haben wir unseren Termin im Konsulat für den Interviewtermin für das J-Visa und ab März werden wir zu viert für 18 Monate im sonnigen Kalifornien sein.
Ich wollte mal kurz in die Runde fragen, ob jemand dort wohnt und wie es mit der Wohnungssuche klappt. Wir kommen als Familie mit zwei kleinen Kindern. Auf verschiedenen Websites gibt es ja schon viele Angebote zu (leider) den ortsüblichen Preisen. Aber bekommt man dann so eine Wohnung dann auch?
Im Augenblick haben wir vor über airbnb für die ersten 4 Wochen etwas anzumieten und dann vor Ort auf die Suche zu gehen.

Da wir hier in Deutschland noch etwas Zeit haben und hoffentlich in 2 Wochen das Visa (zur Zeit ist die Wartezeit 2 Tage), würde ich gerne schon die SSN beantragen. Ist das von Deutschland aus möglich?

Liebe Grüße aus Franken
ein vorfreudiger fusch
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Ich wollte mal kurz in die Runde fragen, ob jemand dort wohnt und wie es mit der Wohnungssuche klappt. Wir kommen als Familie mit zwei kleinen Kindern. Auf verschiedenen Websites gibt es ja schon viele Angebote zu (leider) den ortsüblichen Preisen. Aber bekommt man dann so eine Wohnung dann auch?
Im Augenblick haben wir vor über airbnb für die ersten 4 Wochen etwas anzumieten und dann vor Ort auf die Suche zu gehen.
Ich bin nicht in Kalifornien, aber es gibt Dinge, die gelten USA-weit. ;)
Vor Ort zu suchen, ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung. In den USA werden Wohnungen dann inseriert, wenn sie bezugsfrei sind, und zwischen Besichtigung und Einzug liegen oft nur ein, zwei Tage. Und Ihr werdet definitiv vor Ort schauen wollen, denn zwischen einer sicheren Wohnlage und einem Viertel, in das Ihr freiwillig keinen Fuß setzen wollt, legen oft nur ein, zwei Straßen, und sowas könnt Ihr aus der Distanz unmöglich beurteilen.

Ob man die Wohnung, die man möchte, bekommt, hängt von vielen Faktoren ab; da Ihr Ausländer ohne Credit History und ohne Rental History seid, werdet Ihr im Zweifel mit einer höheren Kaution rechnen müssen, und es wäre gut, wenn Ihr Euch von Eurem aktuellen Vermieter und, ggfs. den vorherigen Vermietern ein englisches Schreiben ausstellen lasst, in dem bestätigt wird, dass Ihr von [Datum einsetzen] bis [Datum einsetzen] rücksichtsvolle, zuverlässige Mieter gewesen seid, die stets pünktlich ihre Miete entrichtet haben. Und ich würde in Eurem Fall auch ein Schreiben des US-Arbeitgebers/Praktikumsgebers erbitten, das Eure garantierte Beschäftigung vom soundsovielten 2016 bis zum soundsovielten 2017 bestätigt sowie ggfs. ein englisches Schreiben Eurer aktuellen Haftpflichtversicherung, die (sozusagen anstelle einer hierzulande oft notwendigen "Renter's Insurance") bestätigt, dass Ihr seid dannundann für Schäden bis zu [Deckungssumme einsetzen] dort versichert seid und bislang nie irgendwelche Schadensfälle eingereicht habt. Letzteres hilft auch bei der Verhandlung besserer Versicherungsprämien, falls von Euch eine Renter's nsurance verlangt wird.

SSN: Kannst Du beim Visumsinterview mit beantragen, nehme ich an (bei Greencard-Anträgen geht das jedenfalls); geh aber davon aus, dass es nicht klappen wird (klappt so gut wie nie...) und dass Du ca. eine Woche nach Einreise in die USA trotzdem zum SSA-Büro vor Ort latschen musst.
 

benson

Active Member
Dann herzlich willkommen. Wir, meine Frau und zwei Kinder, haben im Juli denselben Schritt gemacht. Ich wurde beruflich transferiert. Wir leben in San Diego, CA. Solltet ihr fragen haben: Wohnung, Führerschein, Bankkonto, Fernsehen, Internet, Handy, SSN, kann ich euch gerne meine Erfahrungen u Empfehlungen für die Priorisierung geben. Am Anfang ist es echt ne Menge :-) was so an Papierkram anfällt, jedoch haben wir ein anderes E1 Visum
viele grüsse
 

Wendy

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San Francisco und "Umgebung" ist eine ganz haarige Angelegenheit, was Mieten angeht - die Preise sehr ihr ja schon... und man darf leider davon ausgehen - akzeptable Wohngegenden packen da nochmal was drauf. Leider ist Stanford auch noch auf der „teuren“ Seite der Bay gelegen – und pendeln über die 84 auf die günstigere Seite ist etwas, das man nicht guten Gewissens anraten kann – außer ihr wollt für die Pendelei täglich sehr sehr viel Zeit einplanen – es ist ja ne Mautbrücke (5 $ pro Fahrt in Richtung San Francisco – nur Carpool-Autos (mind. 2 Personen im Wagen) bekommen eine Reduktion…. Das ist durchaus auch Geld, was sich zusammenläppert. Und Mautstraßen kosten immer auch Zeit. Und wenn irgendwas auf der Brücke ist, hängt ihr unfaßbar im Zeitplan.

Ob ihr eine Wohnung bekommt – sagen wir mal so. Prinzipiell gibt es immer was zu vermieten/anzumieten. Und wenn die Wohnunganlage einem Investor gehört, dann steht ein Schild vor der Tür, daß Samstag Besichtigungen sind (oder wann halt auch immer) und wenn Du das nötige Geld und Referenzen mitbringst, bekommst Du die Wohnung durchaus. Nur – das sind halt auch die sehr teuren Wohnungen.
Auf Zillow kannst Du ja schonmal durchforsten, was gerade zu vermieten ist. Da lassen sich viele Infos zur Gegend auch schon abrufen.

Von privat anzumieten kann preislich attraktiver sein – aber da ist es dann auch schwieriger, die Wohnung zu bekommen – da muß man halt jemanden persönlich überzeugen. Das ist nicht anders als bei uns – wobei „Mieterrechte“ eher unbekannt sind (vergiß, was Du je bei uns dazu gehört hast). Es ist so: Der Vermieter diktiert die Regeln – und die können erheblich rigider sein als das, was in Deutschland zulässig ist. (ich habs hier im Forum schon ab und an zitiert: Der (sehr nette) erste Vermieter meiner Freunde hatte z.B. den Passus im Mietvertrag „minimal wallhanging“ – und die Wandfarbe durfte auch nicht verändert werden. Und die Wohnung gabs nur auf Empfehlung eines Kollegen und der Arbeitgeber hatte gebürgt.

Etwas in der Größe, die ihr vermutlich braucht (2-3 Schlafzimmer) dürfte in der Gegend zwischen 3500 $ und 5000 $ im Monat liegen.
 

fusch

New Member
Danke für die Antworten.
Die Mietpreise sind mir durchaus bewußt - da wir aber nur für 18 Monate bleiben müssen wir wohl mehr oder minder nehmen was wir bekommen. Ein halbes Jahr nach einer guten oder günstigen Wohnung suchen ist halt einfach nicht drin. Außerdem muss ich die Kinder ja auch im Kindergarten / Schule anmelden und möchte dies in der Nähe unserer Wohnung wissen. Ich würde gerne so wenig wie möglich fahren.
Das mit der höheren Kaution klingt nach einer Option, wie wir die fehlende Credit History ausgleichen können. Vielleicht bekommen wir ja auch noch ein Schreiben von der Uni bzw. wir haben ja noch den DS-2019 worauf steht, was wir da tun und wieviel Geld wir erhalten.

Da wir aus den USA kein Einkommen haben werden, haben wir vor unsere deutschen Konten zu behalten und mit Visa / Banküberweisung zu zahlen. Miete, Strom, Wasser etc kann man doch sicher auch mit Überweisung zahlen, oder?

Übrigens Thema Handy: Wir nehmen unsere Handyverträge aus Deutschland mit. Bei vodafone kann man für 4,99 pro Monat eine Travel Flat buchen "Mit EasyTravel Flat nutzt Du Deinen Smartphone-Tarif in allen EasyTravel-Ländern wie zuhause [...] Du (kannst) also in allen EasyTravel-Ländern in alle deutschen Netze und im Reiseland telefonieren, simsen und surfen." Laufzeit ist 12 Monate, aber für uns absolut passend. Die Handyverträge in den USA sind doch einiges teurer als in Deutschland.
 

Blauregen

Well-Known Member
Das mit den Ueberweisungen wirst du zwar machen koennen, aber das ist sehr teuer. Von Bank zu Bank natuerlich verschieden, aber die Gebuehren sind trotzdem saftig.

Da Vermieter, Stromanbieter jeweils ganz genaue $$-Betraege haben muessen, musst du eine spezielle Ueberweisung vornehmen, ich meine, die paar Male, die ich das machen musste waren es jeweils zwischen 20 und 40 Euro Gebuehren. (Wenn ich uns hier auf unser Amikonto Geld rueber geschoben habe, dann habe ich einfach eine groessere Euro-Summe hergeschubst, da kam eben her, was gerade der Wechselkurs so hergab. Auch das kostet, aber nicht ganz so viel)

Manche Sachen kannst du automatisch von einer Kreditkarte abbuchen lassen, aber nicht alle Institutionen akzeptieren dafuer auslaendische Karten.

Es wird einfacher sein, euch hier ein Konto zu eroeffnen. Es gibt auch einige ohne Kontofuehrungsgebuehr. Auch ohne Credithistory bekommst du dazu eine Debitcard (quasi wie die EC in Deutschland), die kannst du hier auch wie eine Kreditkarte einsetzen.
 

benson

Active Member
Grundsaetzlich ist meine Erfahrung das in Kalifornien (Kuestenregion) alles teurer ist als in Deutschland, ausser McDonalds, Cola und Benzin. Ich komme aber auch aus Berlin:). Die meisten Zahlungen kann man online ueber die Debitcard steuern. Ein weiteres gaengies Zahlungsmittel in den USA ist auch der Check, dafuer um einen auszustellen oder als 'deposit' einzubuchen brauchst Du ein US Konto.

Wichtigstes Dokument ist die SSN, die ihr m.E. mit dem J1 nur physisch vor Ort machen koennt. Ist auch in Cali die Basis fuer den Fuehrerschein. Ich weiss nicht, ob Du mit dem J-Begleitvisum eine SSN erhalten kannst. Aber lt. Law ist man verpflichtet den Fuehrerschein innerhalb von 10 Tagen zu machen, was natuerlich gar nicht moeglich ist. Der dt. gilt, glaub ich, fuer 12 Monate. In Cali muesst ihr aufjedenfall die theoretische u. praktische Prfuefung machen. Meine Tochter hat beispielsweise keine SSN bekommen - liegt an unserem Visum. Sie ist 2 Jahre alt. Ist aber wichitg fuer die Krankenversicherung. Viel Erfolg aufjedenfall. Nichtsdestotrotz empfehle ich ein prepaid tariff bei Tmobile oder co. abzuschliessen, weil hier z.B. Arzttermin, bei meinem primary ist es so, telefonisch bestaetigt warden muessen und dort ruft keiner auf einem dt. Handy an. Zumindest eins fuer die Familie solltet ihr schon haben. Auch muesstet ihr sicherstellen, wie es mit euren Datenpaketen laufen wuerde. Haltet uns auf dem laufendem. Bis Maerz ist ja nicht mehr lange. Wird bestimmt eine klasse Erfahrung und wer Weiss was in/nach 18 Monaten eure Plaene sind.

Beste Gruesse aus San Diego
 

mariella

Well-Known Member
Beim Konto würde ich auch ein US Konto eröffnen. Da gibt es kostenlose.
Vielleicht hast du noch Zeit bei der DKB (gibt bestimmt auch andere Banken, aber ich habe die DKB) ein Konto mit kostenloser Kreditkarte zu eröffnen. Damit kannst du weltweit kostenlos Bargeld abheben.
So mache ich das jedenfalls und zahle es dann als cash deposit bei der US bank wieder ein. Somit zahle ich keine Gebühren.
Sollten doch mal Gebühren abgebucht werden (von der Fremdbank) dann erstattet die DKB die nach einer email.
Hier in the middle of nowhere habe ich noch keine Gebühren vorgestreckt, in NYC ist das aber zB normal.
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Ich würde auch unbedingt ein Konto eröffnen - ohne US-Konto stoßt ihr nur auf Zahlungsschwierigkeiten. Ein guter Freund hat das sogar für einen sehr temporären Aufenthalt gemacht (und das war die Pest - weil er keine SSN hatte, war es höchst schwierig, eine Bank zu finden). Aber die Probleme, ein US-Konto zu kriegen waren nichts gegen die Probleme, einige Dinge OHNE US-Konto zu regeln.

Es ging soweit, daß er einige Sachen mit Western Union machen mußte..... weil es keine andere Möglichkeit zur Zahlung gab, wenn man kein US-Konto hatte (z.B. Strom....) - und der nächste Western Union Laden war irgendein indischer Gewürzshop.... und das hat auch saftige Gebühren.

Und dieser Freund hat wirklich Ahnung vom "Bankwesen" - und der Job, den er in den USA zu erledigen hatte, war für eine deutsche Software-Firma das an eine US-Bank verkaufte Programm zu installieren - hätte es also eine real praktikable Möglichkeit gegeben, ein US-Konto zu vermeiden - er hätte sie auf einem Silbertablett serviert bekommen und angenommen.
Theoretisch MUSS man natürlich kein US Konto haben. Praktisch machst Du Dir das Leben schwer und teuer.
 

Ace

Well-Known Member
Beim Konto würde ich auch ein US Konto eröffnen. Da gibt es kostenlose.
Vielleicht hast du noch Zeit bei der DKB (gibt bestimmt auch andere Banken, aber ich habe die DKB) ein Konto mit kostenloser Kreditkarte zu eröffnen. Damit kannst du weltweit kostenlos Bargeld abheben.
So mache ich das jedenfalls und zahle es dann als cash deposit bei der US bank wieder ein. Somit zahle ich keine Gebühren.

Genau so machen, kann ich nur empfehlen. Ohne amerikanisches Bankkonto wird es schwierig. Überweisungen gehen nicht immer und kosten darüber hinaus noch ein Heidengeld. Teilweise nicht nur von eurer deutschen Bank, sondern auch die Bank des Empfängers langt öfter mal zu. Ich war früher bei der Sparkasse und da überhaupt mal eine Überweisung Richtung USA in Gang zu kriegen, war schon ein Akt. Ging jedenfalls nicht über das Online-Banking. Kann natürlich sein, dass das heute ein bisschen einfacher ist. :) Trotzdem, es gibt kostenlose Konten in den USA und das erleichtert vieles und sei es nur, dass ihr mal einen Scheck braucht.

Außerdem muss ich Benson zustimmen, besorgt euch auf jeden Fall ein amerikanisches Handy für Notfälle und auch für eventuelle Kontakte, die ihr schließt? Ich glaube kaum, dass euch jemand auf euren deutschen Handys anrufen wird, wenn er sich mal auf einen Kaffee treffen möchte. ;)
 
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