High School Year Abroad oder etwas anderes?

BenniML

Member
Ich habe vor im Schuljahr 2015/16 ein Jahr in die USA zu gehen um dort eine High School zu besuchen und mich ein bisschen mit dem amerikanischen Alltag vertraut zu machen.

Ich hab mich schon informiert bei mehreren Anbietern und die Kosten liegen so zwischen 5000 und 7000€.
Ist zwar viel aber meine Eltern haben gesagt, dass geht schon.

Ich wollte mal fragen, was sinnvoller ist:
Ein High School Jahr oder etwas anderes z.B. Au-Pair oder Work/Travel.

Zum High school Year wollt ich auch noch Fragen:
:usa
Wo habt ihr das gemacht (which organisation)?
Wie teuer war das?
Wo wart ihr(State/City)?
Wart ihr zufrieden?
Wie viel Geld($/€) habt ihr mitgenommen für 1 Jahr?

:pcIch hab hier zuhause einen iMac und ein iPad, ist es sinnvoll den Mac vorher gegen ein Notebook bzw. Mac Book umzutauschen? Bzw. brauch ich das überhaupt in den USA( für die High School)?
:buegelnUnd noch so die ganzen andern Sachen( Klamotten etc.) nehm ich das mit oder kauf ich es neu( in den USA)?

Das sind erstmal so meine Fragen.
Hoffe ihr habt damit schon Erfahrung.
 

ninaa

Well-Known Member
Also, ein High School Jahr habe ich zwar nicht gemacht, aber ich habe gute Freunde, die das gemacht haben und selbst war ich als Au Pair drüben.
Eine Freundin von mir war mit EF drüben, was meines Wissens nach so ziemlich die größte Agentur generell für USA Exchange Angelegenheiten ist. Mit der größten Agentur rüber zu gehen hat Vor-, aber auch Nachteile (bin selbst mit EF/Cultural Care als Au Pair gegangen). Große Agenturen haben mehr Gastfamilien, also hohe Vermittlungsraten, im Falle von Problemen ist somit ein Gastfamilienwechsel kein Problem. Allerdings müssen sich große Agenturen auch um mehr Leute kümmern und persönliche Hilfe kann bei Problemen auf der Strecke bleiben.

Generell kann ich dir den Tipp geben: geh nicht nach dem Staat! Klar hat jeder seinen Favorit, aber was nützt die Sonne Floridas, wenn das Leben in der Gastfamilie die Hölle ist?

Die amerikanische High School ist einfacher als die 11. Klasse eines deutschen Gymnasiums. Du musst dir also im Klaren sein, dass du nach dem Exchange ganz viel aufzuholen hast. Um amerikanische Luft zu schnuppern, ist ein Exchange generell eine gute Möglichkeit, sei dir aber bewusst, dass du in einer wohlhabenden Familie untergebracht bist und dich um nichts kümmern musst und dein Leben somit sehr wahrscheinlich nicht der späteren Realität entsprechen wird. Ein Jahr USA und kultureller Austausch macht Spaß und bringt viel Neues, ist aber keine Vorbereitung auf ein späteres Leben in den Staaten.

Work & Travel ist in den USA nicht möglich, da es dafür kein Arbeitsvisum gibt.

Zum Au Pair Jahr kann ich sagen, dass es eben auch Vor- und Nachteile gibt. Du wirst eigenständiger, denn du musst große Verantwortung übernehmen. Wenn du mit Kinderbetreuung nichts am Hut hast - lass die Finger davon ;)
Persönlich bereichert es einen total. Aber auch hier lebt man in einer wohlhabenden Familie, zahlt keine Miete, Essen oder Rechnungen und das hat wieder mit der eigentlichen Realität vom Auswandern wenig zu tun.

Fragen wie Kleidung oder Laptops finde ich um ehrlich zu sein sehr unwichtig für dich momentan (du willst 2015 ausreisen), denn ich denke die größte Frage ist erst mal was erwartest du von dem Austausch und wie stellst du dir vor, dass es dich auf später vorbereitet?
 

middlestreet

Well-Known Member
Hallo Benni,

jeder Austausch, ob High-School, Studium, Au Pair oder Praktikum, bringt Dir enorm viel. Du bist von Deinem Zuhause bzw. Deinem normalen Umfeld weg und lernst selbständiger zu sein. Du lernst auch eine neue Kultur kennen, baust Vorurteile ab. Und Du lernst Dich selbst kennen, wie Du in einer neuen Situation reagierst, ob es Dir schwer fällt, neue Kontakte zu knüpfen, ob Du Dich schnell an neue Gepflogenheiten anpasst (was sehr wichtig ist, wenn Du mal im Ausland leben möchtest).

Ich habe selbst keinen Schüleraustausch mitgemacht, sondern war im Auslandsstudium (mit Erasmus) und im Praktikum in den USA. Diese beiden Erfahrungen haben mir sehr viel gebracht. Besonders den Arbeitsalltag in den USA kennenzulernen, hat mir sehr viel gebracht, wie man dort mit Kunden umgeht etc. Schon allein ganz einfache Dinge, wie E-Mail-Verkehr und Umgang mit unseren Partnern in den USA, fallen mir heute sehr leicht.

Ich hatte mir damals keinen Staat ausgesucht. Eigentlich hatte ich nicht unbedingt die USA im Blick, sondern habe mich auf der ganzen Welt beworben.

Was Du mitnehmen solltest? Achte auf die Durchschnittstemperaturen! Ich dachte Philadelphia wäre im Sommer Deutschland ähnlich. Es war aber um soviel heißer, dass ich mir noch ein paar kurze Sachen kaufen musste. Die Klimaanlagen sind auch immer sehr kalt eingestellt, d.h. Du brauchst auch immer noch eine Jacke, egal wie warm es ist.

Zur Technik: Mein Auslandsstudium war vor 10 Jahren. Damals konnte ich noch gut auf einen Laptop verzichten. Im Auslandspraktikum, vor 6 Jahren, wollte ich das nicht mehr und hatte mir vorher einen Laptop zugelegt. Aber einfach nur, um mit Freunden und Familie besser in Kontakt zu bleiben und weil man mit der Zeit (damit meine ich techn. Fortschritt, nicht das Alter) eben immer weniger auf diese Sachen verzichten möchte. Ob PC oder Apple ist, denke ich, egal. Wenn, dann sind die USA noch besser mit beidem ausgestattet, als wir es sind. In den Uni-PC-Pools gibt es meist sowohl PCs als auch Macs, was ich in dt. Unis noch nicht gesehen habe. Das müsstest Du aber vorher mal bei der Highschool erfragen, was Du genau brauchst.

middlestreet
 

middlestreet

Well-Known Member
Ach, und zum Geld:

Im Auslandsstudium habe ich dort ein Konto eröffnet. Ich glaube, das musste ich sogar, damit ich die Miete bezahlen konnte, oder so. Dazu habe ich am Anfang und dann noch mal nach dem Weihnachtsbesuch, ziemlich große Mengen Geld mitgenommen, jeweils für ein halbes Jahr. Da war mir aber ganz schön mulmig!

In den USA habe ich dann einfach in Kauf genommen, dass ich jeweils Gebühren zahle, wenn ich Geld von meinem dt. Konto abhebe. Daher habe ich dann immer große Summen abgehoben.

Es gibt aber auch Kontos bei denen Du kostenlos im Ausland abheben kannst. Du zahlst dann nur eine geringe Umrechnungsgebühr (ca. 1%). So würde ich es machen. Sowieso kannst Du in den USA überall und immer gerne mit der Kreditkarte zahlen. Dabei zahlst Du auch nur die Umrechnungsgebühr.
 

AllyKay

Well-Known Member
Greencard
Benni, informiere dich als Alternative zu den kostenpflichtigen Schüleraustauschen über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP). Jedes Jahr vergibt die deutsche Bundesregierung Stipendien an Schüler und junge Berufstätige für den Austausch in die USA. Natürlich nicht ganz einfach zu bekommen, aber mit etwas Eigeninitiative durchaus machbar. :)
 

BenniML

Member
Meine Eltern erlauben leider nicht, dass jemand hier herkommt. :(
Auch hiervon habe ich hier eine Broschüre liegen.
 

BenniML

Member
Bei EF hab ich mich auch schon erkundigt, war auch das was ich am ehesten in Betracht gezogen hatte.
Die schreiben in deren Broschüre aber auch, dass sie bei Problemen helfen.

Muss man beim Au-Pair zwangsläufig Babysitten, oder gibts da auch andere Aufgaben in der Gastfamilie (kochen, putzen, Pool reingien etc.)?
Hätt da jetzt auch nicht son Problem mit, denn meine Mutter ist Tagesmutter. Mit kl. Kindern hab ich also täglich zu tun.

Das mit der High School/ Gymnasium Geschichte haben mir meine Lehrer auch gesagt.
Ich hab das so verstanden, dass ich dann das 11. Schuljahr wiederholen müsste.
Das ist eigentlich das einzige, was mich an dem High School Jahr stört.

Wo kann ich den deiner Meinung nach mehr in den amerikanischen Alltag einblicken?
 

BenniML

Member
@middlestreet
Heißt das ich kann in den Staaten mein Praktikum machen?
Es geht mir hier um das zweiwöchige Praktikum in der 10. oder 11..
Oder meinst du ein anderes Praktikum?
 

AllyKay

Well-Known Member
Greencard
Meine Eltern erlauben leider nicht, dass jemand hier herkommt. :(
Auch hiervon habe ich hier eine Broschüre liegen.

Hast du die Broschüre auch gelesen? Das PPP ist zwar ein beidseitiger Austausch zwischen D und den USA, allerdings muss kein Stipendiat auch im Gegenzug einen anderen Stipendiaten bei sich aufnehmen. Das mag für andere Austauschorganisationen so gelten, jedoch m.E. nicht für das PPP.
 

ninaa

Well-Known Member
Bei EF hab ich mich auch schon erkundigt, war auch das was ich am ehesten in Betracht gezogen hatte.
Die schreiben in deren Broschüre aber auch, dass sie bei Problemen helfen.

Muss man beim Au-Pair zwangsläufig Babysitten, oder gibts da auch andere Aufgaben in der Gastfamilie (kochen, putzen, Pool reingien etc.)?
Hätt da jetzt auch nicht son Problem mit, denn meine Mutter ist Tagesmutter. Mit kl. Kindern hab ich also täglich zu tun.

Das mit der High School/ Gymnasium Geschichte haben mir meine Lehrer auch gesagt.
Ich hab das so verstanden, dass ich dann das 11. Schuljahr wiederholen müsste.
Das ist eigentlich das einzige, was mich an dem High School Jahr stört.

Wo kann ich den deiner Meinung nach mehr in den amerikanischen Alltag einblicken?

Also es ist schon jemand vor Ort da, der zur Hilfe steht, allerdings kommt es da ein bisschen aufs Glück an, an wen man da gerät ;) Wenn alles gut läuft ist man ja eh nicht auf Hilfe angewiesen, nur im Falle, dass man mit der Gastfamilie nicht zurecht kommt, etc. Ich persönlich hatte Glück, kenne aber andere, die nicht so gut dran waren und da die Gastfamilien der Organisation mehr Geld zahlen, gibt es den ein oder anderen Mitarbeiter, der da gerne mal eher auf Seiten der Gastfamilie steht. Aber das soll jetzt keine Panikmache sein oder so, nicht falsch verstehen :) Ich finde die Idee eines Austausches jeder Art toll und es wird dich auf jeden Fall bereichern und weiterbringen!

Also die Aufgaben eines Au Pairs beziehen sich nur auf die Kinder. D.h. Kinder aufwecken, Frühstück machen, fertig machen, mit ihnen spielen, zu Aktivitäten fahren, durchaus auch erziehen, Snacks machen, zum Arzt fahren, play dates machen, die Wäsche der Kinder machen, aufräumen bzw. die Kinder erinnern aufzuräumen, etc
Alles was nicht mit den Kindern zu tun hat, ist nicht Aufgabe eines Au Pairs, dafür gibts Putzfrauen, Gärtner etc :)

Ah okay, ich kenne viele, die dann einfach das Jahr darauf wieder eingestiegen sind. Du musst dir das gut überlegen, aber generell kann ich dir sagen, dass du alle Zeit der Welt hast und ein Jahr mehr oder weniger macht nichts aus. Ich finde in Deutschland hat man immer so den Drang so schnell wie möglich mit Schule und Studium fertig sein zu müssen, aber was hilft es, wenn man mit 21 fertig ist, aber das Gefühl hat man hat einige Chancen nicht genutzt?
Das eine Jahr macht echt nichts aus :)

Also den realistischsten Einblick bekommt man meiner Meinung nach bei einem Studium, Auslandssemester oder Langzeit-Praktikum (sprich ~6 Monate), wo man selbst für Unterbringung, Essen, Transportkosten, etc. aufkommen muss. Ich denke da wird man am ehesten mit dem Alltag und Problemen konfrontiert.
Ich meine Austausch und Au Pair ist toll, ich hatte das beste Jahr meines Lebens, habe eine zweite Familie dazu gewonnen und meinen Ehemann kennengelernt, ich kann mich nicht beklagen ;) Nur ist das Leben in der Zeit schon fast eine Traumwelt, die relativ sorglos ist. Ich hatte mein eigenes, riesiges Auto, wurde mit in den Urlaub in die Karibik genommen etc ... das ist alles der Wahnsinn, aber eben nicht die Realität eines Auswanderers ;)

Ich finde aber, dass der Austausch für dich eine super Gelegenheit ist, um erst mal die Kultur kennenzulernen und zu sehen wie die Menschen so ticken. Bereuen wirst du es definitiv nicht!
 
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