Elektro-Autos

Ezri

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Elektromobilität ist ja auch in den :usa ein Thema, bzw. hat es dort durch Tesla ja ordentlich Fahrt aufgenommen und ist nach Europa rübergeschwappt. Allerdings wurde schon um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert in Europa Autos elektrisch angetrieben, so ganz neu ist die Idee daher nicht.

Wen interessiert das Thema und wer fährt vielleicht sogar schon elektrisch? Ich hab bisher nur Probefahrten gemacht, aber der Mini wird immer teurer, da immer mehr Reparaturen und da denkt man schon über ein neues (durchaus auch gebrauchtes) Auto nach. :auto
 

Wendy

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Ich wäre theoretisch prädestiniert - Superwenigfahrerin - allein - es scheitert unter anderem schon an der Verfügbarkeit von Steckdosen (selbst normale 220 V) an den Stellplätzen in der Tiefgarage. Und in keiner der Wohnanlagen, die ich kenne (und man bedenke - ich kenne viele - ich arbeite für einen Architekten) gibt es Steckdosen an jedem Platz. Zudem - wir sind noch eine relativ kleine Wohnanlage - insgesamt mit 100 Stellplätzen in der Garage - das Netz würde es nicht verkraften, selbst wenn nur ein Bruchteil elektrisch fahren würde.

Wir hatte uns mit der Hausverwaltung drüber unterhalten - der Verwalter hat gesagt, es ist durchaus ein Thema auf Verwalter-Schulungen - und derzeit ist die Sachlage tatsächlich so - E-Autos sind nur so lange praktikabel, solange es eine "Nischenlösung" ist - sprich nur ein winziger Bruchteil der Bevölkerung sich wirklich dafür entscheidet - denn die Infrastruktur ist nicht da - und damit ist nicht "Steckdose" gemeint - die wäre am schnellsten nachzurüsten.

Mein persönliches Fazit: Wenn mein (20 Jahre altes - wenig gefahrenes) Auto aufgibt, setze ich mich mit dem Thema Carsharing mehr auseinander - da gibt es nämlich in meiner Stadt eine ausgezeichnete Option - die Stadtwerke bieten das an - in meiner Monatskarte ist die Grundgebühr schon inkludiert (ist ein Umweltabo) und ich müßte nur die reinen km-Kosten zahlen. Der Carsharing-Parkplatz ist bei mir in 5 Minuten Laufweite Entfernung und das Angebot wird noch ausgebaut. Derzeit gibt es 30 Abholstellen und 135 Autos. Es sind Autos unterschiedlichster Art - vom E-Auto über Minibus bis zum Lieferwagen vorhanden (nicht an jeder Ausleihstelle alles) Das könnte ich mir für mich und mein Fahrverhalten gut vorstellen.
 

Ezri

Adminchen
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Parkhäuser auch in Wohnanlagen lassen sich nachrüsten und findet hier und da auch schon statt.
Wir rüsten unsere Garage selber nach, obwohl wir zur Miete wohnen und wir wohnen auf dem platten Land, da ist Carsharing nicht gerade das Optimale. Aber zum Glück gibt es für jedes Bewegungsprofil die passende Lösung :)

Und hier noch ein Link für Dich, Ulrich

 

Ulrich

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Das Problem fuer FCEVs ist nicht die Technik, sondern die Infrastruktur. Und da haben die Oelmultis massiv gebremst (ich war ja selbst Zeuge, wie die BP in den fruehen 2000ern in Kalifornien das Thema torpediert hat). Aber auch das Thema ist eigentlich geloest, wenn man es richtig aufzieht. Japan hat fuer sich die "Hydrogen Society" oder "Hydrogen Economy" ausgerufen, gerade auch nach Fukushima. Wenn Du heute einen Toyota Mirai oder einen Honda Clarity kaufst, kannst Du bei Stromausfall Dein Haus an das Auto anschliessen und bei vollem Tank fuer knapp eine Woche mit Strom versorgen (naja, ein japanisches Haus. Nicht unbedingt ein US Haus). Die Regierung treibt den Ausbau der Infrastruktur gezielt voran.

Wie Wendy sagt, wenn alle Batterieautos fahren wuerden, dann wuerde das Stromnetz zusammenbrechen. Ich sehe das doch hier in Texas -- jetzt schon haben wir immer mal wieder Brown-outs im Sommer, wenn die Klimaanlagen anspringen. jetzt nehmen wir noch mal ein paar 100,000 Autos dazu, und was meinst du, was passiert? Und ausserdem sind Batterieautos auch nicht gerade gruen solange 60% oder mehr des Stroms noch aus fossilen Quellen erzeugt wird.

Und dann das Reichweitenproblem. Ich kann mit einem Tesla doch nicht mal von Houston nach Austin fahren. Mit ein bisschen Glueck komme ich gerade mal nach Bergstrom Airport ausserhalb von Austin. Aber da gibt es keinen Supercharger, was bedeutet, dass ich vor der Heimreise stundenlang an der Strippe stehe, um die Batterie wieder aufladen zu koennen. Das andere Extrem ist dann der Nikola One -- ein grosser Truck auf Brennstoffzellenbasis mit dem Du, je nach Ladung, mit einer Tankfuellung zwischen 1200 und 1800 Meilen zuruecklegen kannst. Mit einem modernen "normalen" FCEV PKW kommst Du auch knapp 350 Meilen weit, sprich genau so weit wie ein Benziner.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Naja, kann schon sein, dass das Stromnetz in den USA das nicht abkann, aber zumindest in Mitteleuropa ist das kein Problem, zumal die Autos auch nicht alle zugleich an der Strippe hängen bzw. das Netz auch nicht stärker belasten wie die wenn alle zugleich Mittagessen kochen.
Reichweite ist hier auch nicht das Problem, 500km weit kommt man ja mittlerweile locker und man hängt auch nicht stundenlang an der Steckdose zum Zwischenladen. Eigentlich macht man genau das gleiche, wie wenn man an der Autobahn tankt. Man geht noch was essen, auf Toilette usw. und schon ist der Akku wieder vollgenug.
Elektroautos sind schon grüner, denn es wird gern vergessen, dass fossile Brennstoffe auch erstmal hergestellt werden müssen, bevor sie im Motor verbrannt werden. Es ist schon angenehmer, wenn beim Elektroauto nix aus dem Auspuff kommt und die Luft auch in den Städten fast so angenehm klar ist wie auf dem Land.
Dass die Ölförderer die Brennstoffzelle boykottiert hatte ist ja klar, sie haben auch alle anderen Alternativen boykottiert, bis halt einer kam, der sich nicht boykottieren ließ und nun hampeln alle Autohersteller mehr oder weniger gekonnt hinterher...
 

Admin

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Administrator
Brennstoffzelle hat ihre Daseinsberechtigung aber sie wird sich nicht gegen Elektro durchsetzten bzw Elektro verdrängen. Herstellung (von Wasserstoff wie auch der Brennstoffzelle selbst) und Verteilung ist teuer und rechnet sich meines Erachtens nur für Langstrecke und den Güterverkehr. Im Privatverkehr sehe ich klar Elektro vorne.

Heute ist in (West-) Europa - und auch in den USA - der Hauptverbraucher von Strom die Industrie. Die Ausgangslage ist aber eine massiv andere; die Energieeffizienz (weniger Klimaanlagen, bessere Dämmung, etc) wie auch die Qualität des Netz ist Europa eine deutlich höhere. Aber auch hier steigt der Energieverbrauch kontinuierlich, denn immer mehr wird automatisiert, Computer werden leistungsfähiger, Rechenzentren verschlingen dank Cloud und immer mehr Daten auch immer mehr Strom. Dass das Netz weiter ausgebaut wird und werden muss, ist offensichtlich und Elektroautos werden davon profitieren; dass es in Europa Blackouts aufgrund von Elektroautos gibt wage ich zu bezweifeln, Studien widerlegen diese Bedenken von Kritikern auch deutlich. Zudem ist davon auszugehen, dass Batterien wie auch Antriebe eine Effizienzsteigerung erfahren werden und das Netz dann noch weniger belasten als dies heute der Fall wäre.
 

Calis

Well-Known Member
Also hier fahren sehr viele E-Autos.
Zu Tesla, bin der Meinung, dass sie in den nächsten Jahren ein massives Problem bekommen werden. Tesla bekommt es nicht hin ausreichende Stückzahlen ohne Probleme zu produzieren. Bisher waren sie quasi alleine und ein Zukunftsprodukt. Hier rüsten die OEMs aber gewaltig auf und die wissen wie man in Serie produziert und wie heist es so schön, viele Hunde sind des Hasen tot...

E-Autos im allgemeinen. Sie werden solange ein Nischenprodukt sein bis es ein „Tankstellennetz“ gibt. Damit sind nicht Ladestationen gemeint, sondern eine Lösung in der Art, man fährt hin, der leere Accu raus und der volle rein, und der Vorgang dauert nicht länger als das jetzige Tanken von Benzin.

Zur Umweltbilanz, von der Batterieproduktion mal abgesehen, der Strom kommt ja aus der Steckdose und weiter denken viele auch nicht. Ja, das E-Auto hat keine Emmissionen, aber wie kommt der Strom in die Dose? Überwiegend noch Fossil oder atomare Brennstoffe, also wo ist der Unterschied ob es aus meinem Auspuff oder aus dem Kraftwerk raucht?
Insgesamt alles noch viel zu unausgegoren.
 
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