Ein Gruss, eine Frage und ein Erlebnis?

Elm Street

New Member
Hallo,
Ich bin kurz und knapp Ben und bekam durch meine Firma das Angebot, Zeitweise in unserer dortigen Filiale zu arbeiten. Da ich aber absolut keine Ahnung habe, was nun auf mich zukommt, habe ich mich mal auf die Suche nach Infos gemacht. Bei mir wird es der Fall sein, das mein deutscher Arbeitsvertrag weiterläuft, aber mit einen Zusatz, dass ich eine Wohnung bzw Apartment und ein Auto gestellt bekomme. Auch Versicherungen werden weiter von der Firma übernommen und ebenso alles was meine Tochter betrifft. Ebenso ein kleines 'Taschengeld', auch hat mein Chef einen 'Spezialisten' eingeschaltet, der sich mit derartigen Papierkram auskennt und kümmert, ein Anwalt wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Nun...was kommt auf uns beide zu? Muss ich evtl noch selbst für mich oder meine Tochter etwas beantragen oder irgendetwas melden? Falls die Frage aufkommt: Ich bin alleinerziehend, die Mutter ist leider verstorben vor einigen Jahren ;(
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Ben und herzlich :willkommen

das klingt ganz nach einem L-Visum und sollte so, wie dein Chef gesagt hat, problemlos sein. Nun musst du nur noch am künftigen Wohnort (wo denn eigentlich?) nach einer Schule für Deine Tochter suchen.
Was auch immer sich dann noch an Fragen auftun, kannst Du sie gerne hier im Forum stellen. Die Community hilft gerne und wo sie nur kann :blumen
 

Calis

Well-Known Member
hallo,
1. wird die Wohnung von dir gemietet und du bekommst das Geld oder zählt das direkt die Firma? Falls ersteres der Fall wäre, dann lass dir auch Geld für die Caution bezahlen was bis zu 2 Monatsmieten sein kann. Dazu kommt, dass du für alle Verträge wie Telefon, Internet usw erstmal ein Deposit hinterlegen musst. Was das Budget schnell auffrisst.
2. Krankenversicherung, sieh dir an was da geboten wird, v.a. was an co-pay auf dich zukommen kann.
3. schau dir vorher an wo deine Wohnung sein wird. A) wie gut ist die Schule. B) wie ist die Kriminalität. C) wie ist die Anbindung
4. besorge dir hier noch eine AMEX Kreditkarte. Diese kannst du nach einigen Monaten, wenn du sie nutzt und bezahlst in die USA transferieren, denn nur so kannst du überhaupt eine Credithistory aufbauen, was dir bei vielen Dingen hilft.

Wenn du genauere Fragen hast, dann kann man besser drauf eingehen, einfach fragen
 

Admin

Administrator
Teammitglied
Administrator
Hallo und :willkommen

Der Krankenversicherungsschutz bleibt bei einer befristeten Entsendung in Deutschland bestehen (und müsste wohl nur mit einer Auslandsversicherung ergänzt werden); würde ich definitiv abklären - mit dem Anwalt und der Krankenkasse - da es deutlich günstiger kommt als eine Krankenkasse in den USA.

Je nachdem wo es hingeht unbedingt nachrechnen ob dein Gehalt - unter Berücksichtigung des Zustupfs - auch ausreicht / hinkommt oder ob hier noch ein Ausgleich fällig ist ('cost of living adjustment'). Und wichtig: durch alle zusätzlichen Zahlungen sind auch mehr Steuern fällig, solltest du auch berücksichtigen.
 

Elm Street

New Member
Ezri Richtig das ganze wird über ein L1(b)-Visum gehen und es wird nach Mosby, Kansas (City) gehen ;) (Interview steht aber noch aus). Aber unser Arbeitgeber hat sowas wie ein 'Off-site Employment' und erlaubt ein einfacheres Verfahren?

Calis 1. Die Wohnung wird von der Firma gestellt, ob sie direkt gemietet wird oder der Firma gehört, weiß ich jetzt nicht wirklich
2. Krankenversicherung: Laut meiner Krankenkasse und meinen Arbeitgeber, ist das Thema bereits durch und wird dann fällig, wenn ich über reise
3. Naja, ich muss gestehen, dass ich an das Thema nicht bedacht habe und jetzt doch etwas Sorgen mache? Gibs da ne zentrale 'Infoseite'?
4. der berühmte Creditscore? Ich habe das System noch nicht ganz kapiert, allerdings kann ich mir es wie eine Bonität od. wie Versicherungslevel vorstellen, je besser der Score je besser meine...nennen wir es 'Vertrauenszuschuss'?

Admin: Das Ding ist bereits erledigt und wird fällig, sobald ich 'ausreise' und mein Job antrete.

Schule: Das ist mein wirkliches Problem gerade: Ich habe mich zwar eingelesen, aber bekomme das System nicht so ganz auf die Reihe. Wenn meine Tochter mitkommen sollte - was ich hoffe und will und für sie ist das Weihnachten und Geburtstag zusammen - wird sie ja irgendwo unterkommen müssen. Den Anwalt erreiche ich gerade nicht, daher die Frage an euch: Das Schulsystem ist ein komplett anderes, dass ist mir durchaus bekannt und von meiner Nichte (AuPair-Aufenhalt, mit Colllege-Besuch für 1 Schuljahr / 2 Semester) das hier unterschiedliche Regeln gibt, was Gastbesuche betrifft. In der Gegend gibt es eine 'internationale' Schule, aber ob sie da unterkommt wird wohl ein Test bzw die Zeugnisse enscheiden? Das Schulamt hat mir disbezüglich keine Auskunft geben können und die General-Konsulat konnte nur bedingt Infos liefern. Was jetzt?
 
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Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Ben,

wegen Schule, da kann dir vielleicht Lileigh weiterhelfen, ist zwar nicht der gleiche Bundesstaat und da gibt es Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten.
Das Visum wird schon klappen :)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Schule: Das ist mein wirkliches Problem gerade: Ich habe mich zwar eingelesen, aber bekomme das System nicht so ganz auf die Reihe. Wenn meine Tochter mitkommen sollte - was ich hoffe und will und für sie ist das Weihnachten und Geburtstag zusammen - wird sie ja irgendwo unterkommen müssen. Den Anwalt erreiche ich gerade nicht, daher die Frage an euch: Das Schulsystem ist ein komplett anderes, dass ist mir durchaus bekannt und von meiner Nichte (AuPair-Aufenhalt, mit Colllege-Besuch für 1 Schuljahr / 2 Semester) das hier unterschiedliche Regeln gibt, was Gastbesuche betrifft. In der Gegend gibt es eine 'internationale' Schule, aber ob sie da unterkommt wird wohl ein Test bzw die Zeugnisse enscheiden? Das Schulamt hat mir disbezüglich keine Auskunft geben können und die General-Konsulat konnte nur bedingt Infos liefern. Was jetzt?

Hi,

Ich kenne das von Bekannten so, dass deren Arbeitgeber die Kosten fuer Privatschulen fuer die Kinder uebernommen haben. Sprich, es war dann meist kein Problem die Kinder auf eine internationale Schule zu schicken. Jedoch war das eben in Ecken wie Chicago, New York etc., wo es auch Deutsche Schulen gab/gibt. So war dann die Umstellung verkraftbar als es wieder zurueck ins deutsche System ging.


Sollte das bei dir nicht der Fall sein, musst du schauen in welchem school district du wohnen wirst. Es ist teilweise ganz nervig, wenn du direkt an der Grenze wohnst. So kann es sein, dass du in einem district wohnst und die subdivision auf der anderen Strassenseit in einem anderen district. Dann gibt es noch Faelle, in denen aufgrund von diversen Aenderungen, die district Grenzen geaendert werden. Passierte bei uns im ersten Jahr.


Ich habe gerade mal geschaut: Mosby, Missouri liegt in Clay County. Da musst du ansetzen.
“School districts in Clay County, MO” und auch “North Kansas City school districts” geben dir die ersten Infos wenn du das eingibst.

Folgende Seiten geben dir etwas Einblick, wie die Schulen wirklich sind:

Greatschools.org
Niche.com (nicht nur fuer Schulen)
Publicschoolreview.com
City-data.com (generelle Infos, plus Schulen)

Jede einzelne Schule hat auch ihre eigene report card (Zeugnis), welches aufzeigt in welchen Bereichen die Schule wie abschneidet.

Generell geht dein Kind in die Schule, in deren district ihr wohnt. Es gibt Schulen, auf die man auch gehen kann, wenn man ausserhalb wohnt, aber die sind meist mit langen Wartelisten verbunden und anderen Bedingungen, die man erfuellen muss (Noten etc.).

Alle Schulen sind mehr oder weniger Ganztagsschulen. Das gilt auch schon fuer die juengsten. Preschool ist kein muss; beginnt aber mit vier. Schulpflicht beginnt mit fuenf, wenn die Zwerge in den Kindergarten kommen.
Elementary school ist 1. Klasse bis meist 5. Klasse. Andere auch laenger bis zur 6. Klasse. Danach kommt die “middle school”/”Junior High”. Bei uns geht die middle school von der 6. bis zur 8. Klasse. High School sind dann die restlichen Jahrgaenge 9. Bis 12. Klasse. Die Kinder wechseln jedes Jahr ihre Lehrer und auch meist die Mitschueler. Wenn dein Kind Probleme mit Veraenderungen hat oder nur schwer Kontakt findet, wird es eventuell damit Schwierigkeiten haben.

Ganz wichtig...Impfpflicht. Du brauchst Impfnachweise bzw. vom Arzt eine Erklaerung, dass dein Kind zum Beispiel schon die Windpocken hatte. Bei uns hat damals selbst der deutsche Wisch vom Arzt gereicht. Musste noch nicht mal uebersetzt werden.
Ohne Impfung darf dein Kind nicht zur Schule. Sollte dein Kind aus gesundheitlichen Gruenden nicht geimpft werden koennen, muss das von einem Arzt bestaetigt werden.

Wenn du weisst, in welchem school district ihr wohnt, musst du mit Ausweis, Impfnachweis, und Addressnachweis (utility bill etc.) zur Schule und dort die Anmeldung taetigen. Ich wuerde, wenn es soweit ist, aber vorab anrufen, um sicher zu gehen, dass du alle Dokumente hast, damit das reibungslos klappt. Erst wenn alles vollstaendig ist, kann dein Kind zur Schule.
Wir musste damals beim Umzug von einem school district in den anderen - obwohl im selben county - auf den Wisch der alten Schule warten bevor unser Sohn auf die neue Schule gehen konnte. Aber auch hier ist das abhaengig von der jeweiligen Schule.

Die Auswahl der richtigen Schule ist wichtig. Leider werden die Kinder schon von frueh auf auf Leistung getrimmt. Academic skills vor social skills.
Wenn du genaueres wissen moechtest, kann ich dir so gut es geht eventuell ein paar Antworten geben. Vieles was in Deutschland Pflicht ist, ist hier ein Wahlfach.
Ich bin zwar erst etwas ueber 10 Jahre hier, aber hab’ das komplette Schulsystem mit unserem aeltesten fast durch (er kam mit sechs hier rueber und ist nun in der 11. Klasse).
Dann hab’ ich ein Kind in der middle school und eines in der elementary.
Da hat sich in den 10 Jahren hier in NC einiges geaendert.
 

Ulrich

Well-Known Member
Citizen
Weiterer Denkanstoss -- wer macht deine Steuererklaerung(en) (USA und Deutschland!) und ist sichergestellt, dass Du durch die Entsendung nicht schlechter gestellt bist, als wenn Du zu Hause beliben wuerde? Gerade, wenn "Zusatzleistungen" angeboten werden (wie z.B. eine Firmenwohnung oder Schulgeld) dann gilt das u.U. als versteuerbares Einkommen.
 

stefan tweets

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der berühmte Creditscore? Ich habe das System noch nicht ganz kapiert, allerdings kann ich mir es wie eine Bonität od. wie Versicherungslevel vorstellen, je besser der Score je besser meine...nennen wir es 'Vertrauenszuschuss'?

Joah, in Deutschland gibt es die Schufa, in den USA drei von den "Datenkraken". Bei der Schufa hat man auch ein Scoring, von 0 bis 100 in den USA ist der Rahmen nur etwas höher, 300 bis etwa 850. Der andere Unterschied ist, dass der Creditscore in den USA mehr Auswirkungen hat als in Deutschland der SchufaScore. Schufa braucht man hier für relativ wenige Sachen im Gegensatz zu den USA.

Es gibt noch Alternativen zur AMEX, wie z.B. Kreditkarten die eine Deckung bei der Bank hinterlegt haben. -> nennt sich Secured Credit Card. Der Unterschied zur Amex ist, dass wenn Du die AMEX Karte hier häufiger verwendest, Du dann eine Art Vertrauensvorschuss hast. Je nach Nutzung ist nach der Umstellung der Kreditrahmen hoch, z.B. 10.000 Dollar. Das ist gut, da man zum Aufbauen des Creditscores den Kreditrahmen nur bis etwa 20% ausnutzen sollte um positive Punkte zu bekommen, aber trotzdem viel Bewegung da sein sollte. Einmal im Monat ist ein Stichtag an die Infos an die "Datenkraken" gemeldet werden und zu dem Zeitpunkt sollte man den Rahmen so wenig wie möglich ausgeschöpft haben.
 

anjaxxo

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Einen guten credit score zu bekommen ist relativ einfach, dauert nur ein bisschen.
Ich habe es so gemacht:
Ich habe mir eine secured credit card bei der Bank besorgt, da ich als Person ohne credit score schlimmer dran war als eine Person mit schlechtem credit score und eine normale credit card nicht bekommen habe.
Auf die secured credit card habe ich damals 600 Dollar eingezahlt, das war mein Kreditrahmen.
Dann habe ich die Kreditkarte jeden Monat benutzt, aber nur mit einem geringen Betrag, also nicht mehr als 50 bis 100 Dollar. Und den Betrag habe ich dann immer noch vorm due date bezahlt.
Dadurch ist mein credit score ganz langsam hoch gegangen.
Als die ersten Kreditkartenangebote ins Haus flatterten, habe ich gewusst, jetzt ist mein score ein bisschen besser. Ich habe dann gewartet, bis ein Angebot kam, bei der ich keinen Jahresbeitrag zahlen musste. Diese Kreditkarte habe ich dann beantragt und habe sie auch jeden Monat genutzt, aber nur mit einem geringen Betrag. Und natuerlich die Rechnung puenktlich bezahlt.
Die andere Kreditkarte habe ich auch behalten und weiter genutzt.
Und so bin ich dann innerhalb von 6 Jahren auf einen credit score von ueber 800 gekommen. Ich habe keine Schulden gemacht, wie viele immer sagen (es wird immer gesagt, man soll etwas auf Raten kaufen und dann die Raten immer puenktlich zahlen). Aber ich bin kein Mensch der gerne Schulden macht und so hat es bei mir wunderbar funktioniert.
 
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