Ich möchte mit diesem Thread keine religiöse Diskussion anfachen, sondern lediglich drauf hinweisen, das man in weiten Teilen der USA als Atheist unwillkommen ist. Ein Fakt, mit dem man sich bei seinen Auswanderungsplänen unbedingt auseinander setzen sollte. USA: Kongress-Abgeordneter outet sich als Atheist - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE Weshalb mögen Amerikaner keine Atheisten? | hpd Why do Americans still dislike atheists? - The Washington Post USA - Reaktionen auf Voschlag zu nationaler Atheistenwarndatei eine ungefähre Übersetzung des Zeitungsartikels: Noch mal an dieser Stelle: Dies ist kein Aufhänger für eine religiöse Diskussion, für sowas gibt es im unendlichen WWW genügend Plattformen.
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Ich stimme dir in jeder Beziehung zu, moechte aber ergaenzend erwaehnen, dass es in Deutschland nicht viel anderes ist. Ein Politiker, der sich als Atheist "outet" hats schwer. Die zwei grossen christlichen Kirchen in Deutschland haben es geschafft, sich tief und auf unterschiedlichsten Ebenen in die Gesellschaft und Politik einzumischen. Es gilt bspw. als vollkommen normal, dass die Kirchen ihre Ideologie in die Schulen bringen, in Form von Religionsunterricht. Wer das kritisiert, trifft auf Unverstaendnis oder muss sich gar Intoleranz nachsagen lassen. Sogar in den Kindergaerten, auf welche Kinder begrenzt einen Rechtsanspruch haben, laesst der Staat es zu, dass die Kirchen diese dominieren und es wird nicht problematisiert, dass es in manchen Gemeinden keine sekulaere Alternative gibt. Last but not least geben die Vertreter dieser Vereine zu jedem (gesellschafts-)politischen Thema ihre Kommentare ab und finden sogar Gehoer bei der Politik. Unfassbar. Wenn jede andere weltanschauliche Gruppe sich derart ins taegliche Leben ALLER einmischen wuerde, wuerden sie zurechtgewiesen, ausgelacht oder nicht angehoert werden.
Ich kann nicht so ganz zustimmen, rein aus meiner persönlichen Mikro-Perspektive. Meine Geschwister und ich sind nicht getauft, wurden aber äußerst bereitwillig in einen evangelischen Kindergarten aufgenommen OHNE dass jemals irgendein missionarischer Aspekt zum Vorschein gab Gedisst wurde auch keiner. Auf Initiative unserer Eltern wurde an unserer Grundschule der Ethikunterricht eingeführt, vorher (bis zur 2. Klasse) hatten wir nur immer eine Freistunde (wie auch immer das gesetzlich geregelt gewesen sein musste damals, aber vor uns gab es bis Mitte der Neunziger schlichtweg keinen Ethikunterricht an dieser Schule). Wiederrum OHNE jegliches Theater oder angespannte Situationen oder weitere negativen Reaktionen. Der größte Aufwand war tatsächlich, welcher der Lehrer den Unterricht übernehmen konnte. Kindergarten und Grundschule befinden sich übrigens in einer 9000-Einwohner Stadt im ländlichen Nichts. Ansonsten hat mich auch niemand in meinem ganzen restlichen Leben negativ behandelt zwecks meiner nicht-Zugehörigkeit. P.S. ich wohne mit einer Tochter eines Kirchenfunktionärs zusammen, die einen muslimischen Freund hat und sich noch nie negativ geäußert hat über Atheisten Aber das ist, wie gesagt, nur eine kleine Perspektive von vielen.
„Dieses Land wurde nicht für Atheisten und nicht von Atheisten aufgebaut“, rief der Priester vor laufender Kamera mehreren Tausend Gläubigen zu, die begeistert applaudierten. Wenn der christliche Glaube an Gott für Atheisten anstößig sei, sollten sie das Land verlassen. „Wir wollen euch nicht und wir werden euch nicht vermissen, das verspreche ich euch“. [video=youtube;75b1FMzGTB8]http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=75b1FMzGTB8[/video]
Naja, mit Fakten darf man solchen Vollschwachmaten ja nicht kommen. Aber die Founding Fathers waren u.a. Atheisten bzw. Agnostiker. Religiöser Wahn war das Letzte, was die im Sinne hatten.
Republikaner wollen Staatsreligion in North Carolina [video=youtube_share;_axfdxhmsys]http://youtu.be/_axfdxhmsys[/video]
Ich find sowas gruselig. Was mich noch mehr erschreckt ist: Ich bin durch und durch christlich erzogen - hurra - ich hab nämlich ne solide bayerische katholische Klosterschulerziehung genossen. Es kann also niemand behaupten, daß ich halt gottlos erzogen worden bin. Und ich stelle immer wieder fest: Also - MEINE Nonnen - egal ob jung oder alt - haben uns tolerant und liberal erzogen. Meine Biologie-Schwester (oh ja - sie war damals schon URALT) hat uns lehrplangemäß einen soliden Sexualkundeunterricht gegeben und uns Evolution gelehrt. Meine Religions-Schwester hat nie behauptet, daß die Bibel und die Schöpfungsgeschichte wörtlich zu nehmen sein - sondern daß sie ein Gleichnis ist. Und ich habe eine 1 in Religion gehabt, obwohl ich und meine Freundin uns als bekennende liberale junge Frauen für "Recht auf Abtreibung" in Diskussionen eingesetzt haben. Von Empfängnisverhütung mal ganz zu schweigen. Ja - ich stelle immer wieder fest - unsere Nonnen (ach ja - der Orden ist übrigens einer, der als "Ordensziel" unter anderem "Mädchen-Bildung" hat) haben uns zu mündigen freien jungen Frauen erzogen. Ach ja - und ich hab auch nie ein schlechtes Wort in der Schule über andere Religionen gehört - auch keins, daß andere Religionen geringer einschätzen würde. Da machen mir solche Tendenzen aus dem "Land of the Free" schon eher Angst.... Wendy
Ich muss sagen, dass ich die ganzen Privilegien, die die Kirchen in Deutschland haben, genauso schlimm finde, wie die Tendenzen, die sich so in den USA feststellen lassen. Da gehört auch in Deutschland mal ordentlich aufgeräumt, finde ich.
Viele Christen hier sind superradikal. Fast so wie im Mittelalter, nur dass keine Hexen verbrannt werden. Wie im Mittelalter..... Genau, wie mit manchen anderen Ansichten. Man fuehlt sich hier echt zeitversetzt.....nicht Mittelalter, aber wenigstens 50er Jahre.
Das wurde ja am Donnerstag zum Glueck gekippt vom Republican House speaker in NC. Es gibt also noch vernuenftige Republikaner. Das Problem ist einfach, dass die tea party der gesamten Partei einen ordentlichen Rutsch nach rechts bescherrt hat. Wenn man sich von diesen tea baggers mal distanzieren wuerde, kaeme man auch nicht auf solche absurden Ideen oder manche wuerden einfach mal ihre Klappe halten (siehe die ganze Abtreibungsgeschichte; was da vor allem die Maenner loslassen, ist echt unglaublich).
Ja, ich denke die Tea-Party ist richtig schlecht fuer die Republikaner. Aber irgendwie scheinen sie es nicht zu merken...
Ich fand waehrend den primaries Jon Huntsman echt angenehm, aber der hat es ja nicht geschafft. Ich denke, es gibt genuegend Republikaner, die wirklich allemal besser sind als das, was da gerade in den Medien praesent ist. Das erschreckende ist, dass die Propagandamaschine der tea party funktioniert und ein grosser Teil dieser ignoranten Herde einfach nicht mehr mitbekommt, wie sich Teile der constitution passend zurechtgelegt werden. Die merken gar nicht, wie bloed sie zum Teil sind. Government und Kirche gehoert getrennt (was fuer viele nur in die eine Richtung gilt), government darf sich nicht in das Leben einmischen. Aber gleichzeitig anderen massivst das Leben kaputt machen.
Ja, der ist richtig rausgestochen aus dem ganzen 'ich-bin-aber-viel-rechter-als-wie-du' Kampf. Gemäßigte Ansichten und Sachverstand fand man aber wohl eher doof in der Rep. Basis.
Ach, die Nonnen in Amerika sind ja auch nicht 100% auf der Wellenlaenge des Vatikans und haben gerade im letzten Jahr des oefteren einen auf den Deckel bekommen. Google mal nach "Nuns on the Bus", und bei 60 Minutes muesste es auch einen interessanten Bericht abzurufen geben. Es lebt sich halt relativ ungeniert, wenn man keine Aspirationen auf einen Aufstieg in der (Kirchen-)Hierarchie haben braucht.
Hier ein aktueller Artikel zu der Thematik: 11 Things Atheists Couldn't Do Because They Didn't Believe In God